Gianni Infantino wurde vor fünf Jahren als Nachfolger von Sepp Blatter zum Präsidenten des Weltfussball-Verbandes Fifa gewählt. Der 85-jährige Blatter selbst ist vor Kurzem in die Schlagzeilen geraten.
Das ist der Grund: Die rechtsprechende Kammer der unabhängigen Fifa-Ethikkommission sperrt ihn und den ehemaligen Generalsekretär Jérôme Valcke für je sechs Jahre und acht Monate für jede nationale und internationale Fussballtätigkeit unter anderem wegen Bonuszahlungen im Zusammenhang mit Fifa-Wettbewerben an hochrangige Offizielle der Fifa-Führung. Dazu kommt noch eine Geldstrafe für beide von je einer Million Franken.
Die Fifa – ihr Ruf ist nicht der Beste. Aber Infantino ist bestrebt, dies zu ändern. Am vergangenen Mittwoch ist der 51-Jährige gebeten worden, seine Erfahrungen im Korruptionskampf mit Mitgliedern der G20-Arbeitsgruppe zur Korruptionsbekämpfung in einer Videokonferenz zu teilen.
Er verweist auf elf zentrale Reformen, welche auf «die Bekämpfung von Korruption, die Wiederherstellung der Rechenschaftslegung bei der Fifa und generell im Fussball, sowie der Wahrung der Integrität des Fussballs und natürlich der Fifa» abzielen. Unter anderem sollen Frauen in Führungspositionen der Fussballadministration gefördert werden.
Infantino bietet die Fifa den Regierungen als globale Unterstützungs-Partnerin im Kampf gegen Korruption an. «Es ist wichtig, dass die G20 Interesse an diesen Angelegenheiten zeigt und eine klare politische Richtung vorgibt, denn Fussball ist viel mehr als nur eine Sportart. Der Sport im Allgemeinen ist sehr wichtig für unsere Gesellschaft und zwar in wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht, aber auch aufgrund seiner Bildungsfunktion.»