«Es wäre Zeit, Eier im echten Leben zu zeigen»
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Ukrainischer Nati-Spieler:«Es wäre Zeit, Eier im echten Leben zu zeigen»

«Ich bin stolz, Russe zu sein»
Russischer Nati-Captain wehrt sich gegen Kriegs-Kritik

Der ukrainische Nationalspieler Andrej Jarmolenko kritisiert das Schweigen russischer Fussballer zum Krieg in der Ukraine. Der Captain von Russlands Nationalmannschaft lässt das aber nicht auf sich sitzen.
Publiziert: 03.03.2022 um 15:40 Uhr
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Aktualisiert: 03.03.2022 um 17:58 Uhr
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Russlands Nati-Kapitän Artjom Dsjuba will die Kritik an russischen Fussballern nicht auf sich sitzen lassen.
Foto: Getty Images

Zur Tragödie im eigenen Land will Andrej Jarmolenko nicht mehr länger schweigen. In einer Video-Botschaft greift der ukrainische Stürmer-Star von Premier-League-Klub West Ham United auch die russischen Fussballer an.

Und der 32-Jährige wählt deutliche Worte.

«In meinem Land töten sie Menschen, Frauen, Mütter, unsere Kinder. Aber ihr sagt nichts, ihr kommentiert nichts», sagt Jarmolenko in einer bedrückenden Instagram-Botschaft.

Dann nimmt der 106-fache ukrainische Nationalspieler seine russischen Kollegen in die Pflicht: «Ihr habt mir alle gesagt, dass das alles nicht richtig ist so und dass euer Präsident sich nicht korrekt verhält. Also Jungs, ihr habt Einfluss auf die Leute. Zeigt es ihnen, ich flehe euch an: Es ist an der Zeit, eure Ellenbogen zu zeigen. Und zwar im echten Leben!»

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Russischer Nati-Kapitän reagiert prompt

Jarmolenko selber ist in einer besonderen Situation. Als Sohn einer Ukrainerin ist er 1989 in der heute russischen Grossstadt St. Petersburg zur Welt gekommen.

Die Kritik des Ukrainers lässt der russische Nati-Captain und St. Petersburg-Stürmer Artjom Dsjuba (33) nicht unkommentiert auf sich sitzen.

Ebenfalls auf Instagram antwortet Dsjuba am Mittwoch: «Ich bin gegen jeden Krieg. Aber ich bin auch gegen menschliche Aggression und Hass, die jeden Tag ein schlimmeres Ausmass annehmen.» Dsjuba fordert stattdessen, Sport und Politik nicht zu vermischen. So, wie das sonst auch immer gewünscht würde.

Und weiter: «Ich bin stolz, Russe zu sein. Und ich verstehe nicht, warum Sportler jetzt leiden müssen.»

Sein Statement beendet Dsjuba mit einer Spitze zurück gegen ukrainische Spieler wie Jarmolenko, die in England spielen und nun wegen des Kriegs: «An einige Kollegen, die in ihren Villen in England auf ihrem Hintern hocken und böse Dinge sagen: Uns kann das nichts anhaben, wir durchschauen das alles!» (cat)

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