Ein 29-jähriger Familienvater hatte Anfang Jahr beim Regionalliga-Knüller zwischen den beiden deutschen Traditionsklubs Rot-Weiss Essen und Preussen Münster einen Böller auf den Platz geworfen.
Zwei Spieler von Preussen Münster, deren Athletiktrainer und ein Balljunge erlitten nach der Explosion ein teils schweres Knalltrauma. Nach dem Vorfall wurde das Spiel beim Stand von 1:1 abgebrochen und später mit einem 2:0-Sieg für Münster gewertet.
Geschnappt wegen Gesichtstattoos
Wenige Wochen nach der Tat konnte die Polizei den Fan wegen seiner auffälligen Gesichtstattoos ermitteln. Nun wurde er zu einer Gefängnisstrafe von zwei Jahren und zwei Monaten verurteilt.
Aufgrund der Höhe des Strafmasses und wegen seiner zwei Vorstrafen ist keine Bewährung möglich, und der Mann muss ins Gefängnis. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, der Verteidiger des Böllerwerfers kündigte nach dem Urteil an, in Berufung zu gehen.
Das Duell zwischen Essen und Münster ist seit Jahren von Brisanz geprägt. Immer wieder gab es Ausschreitungen zwischen den beiden Fanszenen. Die aktive Fanszene der Essener hatte sich direkt nach dem Vorfall jedoch bereits deutlich gegen Böller ausgesprochen und betont, dass der Böllerwerfer nicht zu ihnen gehöre. Rot-Weiss Essen selbst hat auf den Vorfall reagiert und die Sicherheitsstandards im eigenen Stadion verschärft. Zudem wurden mehrere neue Überwachungskameras installiert. (hon)