Auf einen Blick
- Fabian Hürzeler erlebt nach starkem Start erste Krise bei Brighton
- Jüngster Premier-League-Trainer bleibt trotz der Sieglos-Serie unaufgeregt und fokussiert
- Brighton wartet seit sieben Spielen auf Sieg und ist von Platz 5 auf 10 gefallen
«Erster Monat in der Premier League, erstes Mal Trainer des Monats», schrieb die höchste englische Liga im August auf X. Fabian Hürzeler (31), der in der letzten Saison den FC St. Pauli sensationell zum Bundesliga-Aufstieg geführt hatte, schlug bei seinem neuen Arbeitgeber Brighton sofort ein und löste eine riesige Euphorie aus. Der Neuankömmling wurde von allen Seiten gelobt. Von dem wollte Hürzeler selbst aber nichts wissen – was ihm nun in schwierigeren Zeiten zugutekommt.
Denn der Mann mit den drei Staatsbürgerschaften – sein Vater ist Schweizer, seine Mutter Deutsche und geboren wurde er in den USA – erlebt derzeit die erste kleine Krise seiner Karriere. Seit sieben Spielen wartet Brighton auf einen Sieg. In den ersten zwölf Partien der Saison davor erreichte man mit sechs Siegen und 22 Punkten den besten Saisonstart der Klubgeschichte. Zuletzt ging es von Platz fünf – nur einen Zähler hinter Rang zwei – runter auf Platz zehn.
Für den jüngsten Cheftrainer der Premier-League-Geschichte ist die aktuelle Situation aber kein Grund, in Panik zu verfallen. «Man muss sich nur die Tabelle anschauen, wir haben zu viele Unentschieden. Und bei jedem Unentschieden sollten wir als Sieger vom Platz gehen. Das ist ein Lernprozess, den wir durchlaufen müssen», sagte er nach dem jüngsten 2:2 bei Aston Villa. Fast jedes zweite Spiel endete ohne Sieger (9 von 19), allein fünf davon in den besagten sieben sieglosen Spielen seit Ende November. Geht das so weiter, ist die Liga-Bestmarke (17 von 38, zuletzt Sunderland 2014/15) in Gefahr.
Fokussiert und unaufgeregt
Auf diesen «Rekord» würde Hürzeler selbstredend gerne verzichten. Er will mit kontinuierlicher, unaufgeregter Arbeit zurück auf die Siegerstrasse finden. Die Tonalität beim Trainer unterscheidet sich trotz der fehlenden Resultate ohnehin kaum von derjenigen im Spätsommer.
«Ich muss sagen, dass es einige Momente gab, in denen wir nicht konsequent genug waren, denn wenn man die Leistungen sieht, hätten wir am Ende leicht mehr Punkte haben müssen. Das liegt in meiner Verantwortung, deshalb bin ich da sehr kritisch mit mir selbst», sagte er nach sechs sieglosen Spielen. «Ich bin realistisch, niemals euphorisch. Denn wenn du euphorisch bist, bedeutet das, dass du den Fokus für die realistischen Dinge verlierst», meinte er im Sommer nach zwei Siegen zum Saisonauftakt.
Und die Realität sagt: Aufgrund der ausgeglichenen Liga (fünf Punkte auf Platz fünf) ist in Hürzelers Debüt-Saison immer noch alles möglich. Doch die Aufgaben werden nicht einfacher. Am Samstag (4. Januar) geht es zum Rückrundenauftakt gegen Arsenal.