«An der Südküste Englands fliegen die Möwen höher denn je.» Das behauptet jedenfalls die Klubhymne von Brighton & Hove Albion, genannt die Seagulls, also Möwen. Nun ist es sicher verfrüht, nach zwei Spieltagen schon von einem Höhenflug des aktuellen englischen Ligazweiten zu sprechen. Doch die Fans des Vereins, der erst vor sieben Jahren die grosse Bühne der Premier League betrat, wissen, dass sie solche flüchtigen Momentaufnahmen auskosten müssen. Wie im letzten Jahr, als man nach zwei Runden sogar erstmals in der Klubhistorie die Nummer 1 im Land war, ehe man kurz darauf wieder ins angestammte Mittelfeld durchgereicht wurde.
Dass die Hoffnung an Englands Südküste auf einen etwas länger währenden Höhenflug derzeit trotzdem gross ist, liegt auch an einem Schweizer. Fabian Hürzeler hat in Brighton seit Kurzem das Sagen – und der 31-Jährige gilt als neuer Stern am Trainerhimmel.
In Pipinsried fing alles an – als Spielertrainer
Dabei ist der jüngste Chefcoach in der Geschichte der englischen Eliteliga im Vergleich zu seinen Kollegen wie Pep Guardiola, Unai Emery, Erik ten Hag und Co. ein nahezu unbeschriebenes Blatt: Pipinsried, Pauli, Premier League steht dort, und man fragt sich, ob je einer aus dem Metier schon mal eine solch steile Karriere hingelegt hat – aus der fünftklassigen Bayernliga über die zweite Bundesliga in die Beletage des Fussballs.
Der Schweizer Coach hat grosse Ziele
Hürzeler macht jedenfalls keinen Hehl daraus, dass er nach Höherem strebt. «Das Establishment herausfordern und grosse Dinge erreichen» hat er bei seinem Amtsantritt in Brighton als Ziel ausgegeben. Und dass sein Anspruchsdenken nicht nur heisse Luft ist, hat der Schaffhauser Zahnarzt-Sohn, der neben dem Schweizer auch den deutschen und den US-amerikanischen Pass besitzt, bei seinen beiden vorherigen Trainer-Stationen bewiesen.
Im bayrischen Pipinsried wurde er 2016 mit 23 Jahren Spielertrainer, setzte sich selbst in allen Spielen als Mittelfeldregisseur ein und führte den Provinzklub gleich im ersten Jahr zum Aufstieg in die Regionalliga. Den Sprung ins Profigeschäft ermöglichte ihm später der FC St. Pauli, wo er 2020 zunächst Co-Trainer und Ende 2022 Chefcoach wurde. In 51 Zweitligaspielen kassierte Hürzeler ganze 7 Niederlagen und krönte seine eineinhalbjährige Tätigkeit bei den Hamburgern im Mai mit dem Bundesligaaufstieg.
In Brighton, so erzählte er kürzlich, sei er erstmals im vergangenen Dezember im Stadion gewesen – als einfacher Besucher auf einer kurzen Ferienreise. «Aber während des Spiels wurde ich mehr und mehr zu einem Anhänger der Mannschaft. Am Ende habe ich für sie gesungen», so Hürzeler. Ob es das Lied von den hoch fliegenden Möwen war, ist nicht überliefert. Aber klar ist, dass er die Hymne in den nächsten Monaten nur zu gerne weiter mit Leben erfüllen würde.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Liverpool FC | 11 | 15 | 28 | |
2 | Manchester City | 11 | 9 | 23 | |
3 | Chelsea FC | 11 | 8 | 19 | |
4 | Arsenal FC | 11 | 6 | 19 | |
5 | Nottingham Forest | 11 | 5 | 19 | |
6 | Brighton & Hove Albion | 11 | 4 | 19 | |
7 | FC Fulham | 11 | 3 | 18 | |
8 | Newcastle United | 11 | 2 | 18 | |
9 | Aston Villa | 11 | 0 | 18 | |
10 | Tottenham Hotspur | 11 | 10 | 16 | |
11 | Brentford FC | 11 | 0 | 16 | |
12 | AFC Bournemouth | 11 | 0 | 15 | |
13 | Manchester United | 11 | 0 | 15 | |
14 | West Ham United | 11 | -6 | 12 | |
15 | Leicester City | 11 | -7 | 10 | |
16 | Everton FC | 11 | -7 | 10 | |
17 | Ipswich Town | 11 | -10 | 8 | |
18 | Crystal Palace | 11 | -7 | 7 | |
19 | Wolverhampton Wanderers | 11 | -11 | 6 | |
20 | Southampton FC | 11 | -14 | 4 |