Der ehemalige Präsident des spanischen Fussballverbandes (RFEF), Luis Rubiales (46), ist erneut in den Fokus der Justiz geraten. Am Dienstag wurde sein Haus im südspanischen Granada durchsucht – wegen Verdachts auf Korruption, unlautere Verwaltung und Geldwäsche.
Die Guardia Civil in Kooperation mit Europol führte gleichentags auch Razzien im Hauptquartier des Verbandes sowie in den Büros des Stadions La Cartuja in Sevilla durch und nahm insgesamt sieben Personen fest. Besonders brisant ist die Verhaftung von Tomás González-Cueto. Er war Rubiales' rechte Hand während seiner Zeit an der Verbandsspitze und arbeitete bis zuletzt noch als externer Berater für den Verband.
Rubiales selbst befindet sich derzeit in der Dominikanischen Republik und wird nach eigener Aussage am 6. April nach Spanien zurückkehren und dem Richter vollständig zur Verfügung stehen. «Ich habe nichts zu verbergen. Je früher alles geklärt ist, desto besser für mich», sagte er gegenüber der Zeitung «El Español».
Auslöser der Verhaftungen und Hausdurchsuchungen sind angebliche Ungereimtheiten in den Verträgen zur Austragung des spanischen Supercups in Saudi-Arabien sowie jene für Bauarbeiten im Stadion La Cartuja, in dem die spanische Nationalmannschaft oft spielt.
Auch wegen des Kuss-Skandals wird noch ermittelt
Für grosse Schlagzeilen sorgte Rubiales schon im vergangenen Jahr, als er nach dem EM-Triumpf der spanischen Frauen-Nationalmannschaft die Teamkapitänin gegen ihren Willen im Rahmen der Siegerinnenehrung auf den Mund küsste. Infolgedessen wurde er von der Fifa für drei Jahre gesperrt und es wurde ein Verfahren wegen sexueller Aggression eröffnet. Im September gab Rubiales deshalb auch seinen Rücktritt.