Mit Streik-Aktionen und kritischen Aussagen provozierte Cristiano Ronaldo (37) seinen Rauswurf bei Manchester United. Kurz vor der WM erhielt er schliesslich seinen Willen und durfte die «Red Devils» verlassen. Sein Abgang sorgte auf der Insel für rote Köpfe. So auch bei ManUtd-Legende Eric Cantona (56), der das Verhalten des Portugiesen nicht nachvollziehen kann.
Ronaldo ist nach seiner Flucht aus England bei Al-Nassr in Saudi-Arabien untergekommen. Für Cantona ist dieser Wechsel gleichbedeutend mit Ronaldos Karriereende. «Es gibt zwei Arten von Veteranen. Den einen, der jedes Spiel spielen will, weil er immer noch denkt, er sei 25, und den anderen, der weiss, dass er nicht 25 ist und dass er hier ist, um den jungen Spielern zu helfen», sagt der Franzose gegenüber der «Manchester Evening News».
Das eigene Ego über dem Wohl der Jungen
Für Cantona gehört Ronaldo in die erste Kategorie. «Ich glaube, Cristiano war das nicht klar, und er erkennt es immer noch nicht, dass er keine 25 Jahre mehr ist. Er ist älter und sollte diese Situation akzeptieren.»
Andere Spieler wie Zlatan Ibrahimovic bei Milan oder Ryan Giggs bei United hätten dies erkannt und seinen etwas kürzergetreten, um den jungen Spielern zu helfen. Das sei etwas, das Ronaldo nicht erkennen wolle, erklärt der 56-Jährige. «Es ist wie überall auf der Welt, es gibt Menschen, die akzeptieren, dass sie älter werden. Du musst es akzeptieren. Bei allem, was wir tun. Nicht nur im Fussball. In allem.»
«Ab 30 wirds körperlich schwieriger»
Im Gegensatz zum erfolgshungrigen Ronaldo, der bei Al Nassr noch mindestens zweieinhalb Jahre Fussball spielen wird, beendete Cantona seine Karriere schon frühzeitig. Mit 30 Jahren war Schluss. Sein Kung-Fu-Tritt gegen einen Fan von Crystal Palace gilt bis heute als einer der grössten Skandale des Weltfussballs.
Cantona über sein frühes Karriereende: «Du kannst singen bis du 80 Jahre alt bist, du kannst schauspielern bis du 80 Jahre alt bist, aber Fussballer oder Sportler wissen, dass es ab 30 Jahren jeden Tag körperlich schwieriger wird.» (mab/par)
