Die Katar-Tempel der Nati
In dieser Container-Arena spielt die Schweiz an der WM

Ist das wirklich ein Fussball-Stadion? Von aussen wirkt die WM-Arena, in welcher die Schweiz zwei Gruppenspiele absolvieren wird, wie eine Hafenanlage.
Publiziert: 02.04.2022 um 16:18 Uhr
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Aktualisiert: 03.04.2022 um 10:28 Uhr
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Eine spezielle Fussball-Arena: das Stadium 974. In diesem wird die Schweiz ihre Gruppenspiele zwei und drei austragen.
Foto: Getty Images

Das Anblick irritiert. Eine Fussball-Arena, die mit Schiffscontainer verziert ist. Hat das die Welt schon einmal gesehen? Auf einer WM-Bühne wohl noch nie. Das «Stadium 974» ist etwas ganz Spezielles.

Der skurrile Fussball-Tempel steht in der katarischen Hauptstadt Doha und wird der Austragungsort von gleich zwei Gruppenspielen der Schweiz sein. Am 28. November trifft die Nati auf Brasilien (17:00 Uhr) und am 2. Dezember kommt es zum Duell mit Serbien (20:00 Uhr). Insgesamt finden 40'000 Fans darin Platz.

Eine mobile Fussball-Arena

Die Geschichte des Stadions ist äusserst interessant und noch ganz frisch. 2018 starteten die Bauarbeiten, im letzten November verkündete man die Vollendung des Projekts. Insgesamt wurden 974 Schiffscontainer darin verbaut – daher der Name «Stadium 974». Die Zahl 974 ist in diesen Breitengraden noch für etwas ganz anderes bekannt. Es ist die internationale Telefonvorwahlnummer von Katar.

Die Idee hinter der Container-Variante ist edel. Das Stadion soll nach der WM wieder abgebaut werden und kann problemlos anderswo erneut errichtet werden. Mit dieser Methode soll eine Verlotterung der Spielstätte verhindert werden.

Gegen Kamerun im Al Janoub Stadium

Eine mobile Fussball-Arena, die blutige Spuren hinterlässt. Wie aus verschiedensten Berichten hervor geht, sind während den Bauarbeiten der acht WM-Stadien viele Arbeiter ums Leben gekommen. Von 2010 bis 2020 starben in Katar gemäss «the Guardian» insgesamt 6500 Gastarbeiter aus Nepal, Sri Lanka, Pakistan, Bangladesch und Indien – die Mehrheit davon im Zusammenhang mit der WM-Infrastruktur (Stadien, Hotels, Transport).

Das erste Gruppenspiel gegen Kamerun (24. November, 11:00 Uhr) absolviert die Schweiz im Al Janoub Stadium, das ebenfalls 40'000 Fans Platz bietet. Beide Orte sind mit Jacuzzis und Eisbädern ausgerüstet. Den Spielern soll es an nichts fehlen.

Eine Spur luxuriöser und pompöser kommt das Final-Stadion daher – das Lusail Stadium. 80'000 Fans finden darin Platz. Kostenpunkt für den Bau: Rund 612 Millionen Schweizer Franken. Nach der WM soll die komplette Anlage umgebaut werden. Aus dem Fussball-Tempel wird eine Gemeinschaftszone. Ein Gesundheitszentrum, Schulen, Kaffees und Sportanlagen sollen entstehen. (nab)

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