Am Mittwoch
Hannover – Gladbach 3:0
Wars das für Adi Hütter? Der Gladbach-Coach steht seit Wochen mächtig in der Kritik. Die Tabellensituation in der Bundesliga? Düster – Rang 12. Aufwärtstendenz? Keine zu erkennen. Und jetzt noch das: Die Fohlen kassieren im DFB-Pokal gegen den Zweitligisten aus Hannover eine heftige Ohrfeige. Bereits nach vier Minuten nimmt das Unheil seinen Lauf. Das Heimteam kämpft, rackert und macht Gladbach die Hölle heiss. Bayern und Dortmund raus. Die Tür zum Pokalgewinn und der möglichen Rettung einer verkorksten Saison stand für Hütter und seine Spieler weit offen. Hannover knallt sie mit voller Wucht zu! Das Quietschen der Balken dürfte in Gladbach noch eine Weile zu hören sein. Hier gibt es das Spiel zum nachlesen.
Die Schweizer: Yann Sommer und Nico Elvedi stehen bei Gladbach in der Startformation. Denis Zakaria und Breel Embolo müssen zu Beginn mit der Ersatzbank vorlieb nehmen – bis zur Halbzeitpause. Die zweiten 45 Minuten verbringen die beiden auf dem Feld.
Die Tore: 4. Beier 1:0, 36. Kerk (P) 2:0, 51. Beier 3:0.
RB Leipzig – Hansa Rostock 2:0
Für einmal setzt sich der Favorit durch. Der DFB-Pokal hat in diesen Tagen bereits einige verrückte Geschichten geschrieben. In Leipzig kommt keine weitere dazu. Bereits früh nimmt alles seinen gewohnten Gang. Der Favorit führt, der Favorit drückt, einziger Makel: Der Favorit trifft nicht. Zweimal landet der Ball am Gebälk. Erst kurz vor Schluss macht Olmo den Deckel drauf.
Der Schweizer: Ridge Munsy wirbelt von Anfang an im Sturm der Gäste.
Die Tore: 6. Poulsen 1:0, 82. Olmo 2:0
TSG Hoffenheim - SC Freiburg 1:4
Die Breisgauer mussten im Vorfeld dieses Pokalspiels eine 1:5-Klatsche vom vergangenen Wochenende gegen Dortmund aus den Knochen schütteln – Vorhaben geglückt. Freiburg wirkt körperlich und psychisch frisch. Legt los wie die Feuerwehr. Christian Streich vermittelt von der Seitenlinie aus wie gewohnt die nötigen Impulse. Unglücklich wie Schlotterbeck kurz nach der Pause die Kugel ins eigene Tor bugsiert. Aufregung kommt bei den Gästen aber keine auf. Schade stellt wenige Minuten später den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her. Demirovic setzt zum Schaulaufen an – Zugabe. Von den 18 Bundesligisten sind nur noch deren vier übrig. In Freiburg darf vom Pokal geträumt werden.
Die Tore: 10. Grifo 0:1, 36. Grifo 0:2, 52. Schlotterbeck (ET) 1:2, 55. Schade 1:3, 68. Demirovic 1:4
Hertha BSC - Union Berlin 2:3
Laut hallt es durchs Olympiastadion. «Hier regiert der FCU», singen die 200 Union-Fans. Insgesamt schauen sich 3000 Zuschauer das erste Stadtderby im DFB-Pokal seit knapp 14 Jahren vor Ort an. Und die Eisernen legen – von den Gesängen angestachelt – vor. Andreas Voglsammer bringt das Team von FCZ-Legende Urs Fischer früh in Führung. Danach steigert sich die Hertha. Nach der Pause aber jubelt wieder Union: Niklas Stark lenkt eine Öztunali-Flanke ins eigene Netz ab. Pech. Schlägt sich Hertha BSC hier selbst? Aufgeben tut sie sich jedenfalls nicht. Nur vier Minuten später macht Suat Serdar den Anschlusstreffer. Und dann? Wieder eine sofortige Antwort: Im Gegenzug stellt Robin Knoche für die Eisernen auf 3:1 – drei Tore in fünf Minuten, ein Derby zum Geniessen. Kurz vor Schluss kommt Hertha BSC durch Serdar nochmals ran, für mehr reicht es aber nicht. Fischer und seine Eisernen stehen im Viertelfinal.
Die Tore: 11. Voglsammer 0:1, 50. Stark (Eigentor) 0:2, 54. Serdar 1:2, 55. Knoche 1:3, 95. Serdar 2:3.
Am Dienstag
St. Pauli – Borussia Dortmund 2:1
Früher Schock für den BVB und Blitz-Start von St. Pauli. Verkehrte Welt im Millerntor-Stadion. Der Bundesligist zeigt sich über den flotten Beginn des Heimteams sichtlich beeindruckt. Von Dominanz fehlt jede Spur. Kurz vor der Pause kommt es knüppeldick für den Favoriten. Witsel grätscht eine Flanke ins eigene Tor. Der BVB taumelt, hängt in den Seilen. Haaland haucht seinem Team wie so oft mit einem Penalty neues Leben ein. Das Aufbäumen endet jedoch nicht in einem grandiosen Comeback, sondern in einer ärgerlichen Blamage – der Titelverteidiger ist raus! Nach den Bayern erwischt es auch die Borussia. Plötzlich lichtet sich der Weg zum Pokalgewinn für alle anderen Mannschaften.
Das Spiel gibt es hier im Liveticker zum nachlesen.
Die Schweizer: Gregor Kobel steht beim BVB wie gewohnt zwischen den Pfosten. Manuel Akanji hält die Abwehr zusammen. In der 76. Minute ist sein Arbeitstag zu Ende.
Die Tore: 4. Amenyido 1:0, 40. Witsel (ET) 2:0, 58. Haaland (P) 2:1
Köln – Hamburg 4:5 n.P
Pokal-Wahnsinn in Köln! Penalty-Drama, Schiri-Diskussion und Nachspielzeit-Wirbel. Weil während der regulären Spielzeit keine Treffer fallen, springen wir gleich in die Verlängerung. Lange sieht Hamburg wie der sichere Sieger aus. Die Gäste machen die Rechnung jedoch ohne Schiedsrichter Daniel Schlager und Köln-Stürmer Anthony Modest. Erstgenannter spricht dem Heimteam in der Nachspielzeit einen Penalty zu. Das Vergehen? Handspiel. Ein harter Entscheid, der dem HSV selbsterklärend gar nicht schmeckt. Letztgenanntem ist das schnuppe – Elfmeterschiessen. Der Kölner Florian Kainz läuft beim Stand von 4:5 aus seiner Sicht an. Er muss reüssieren und genau das tut er. Auftrag erfüllt? Mitnichten! Weil er sich zuerst selbst die Kugel vom rechten an den linken Fuss schiesst, zählt der Treffer nicht (siehe Video oben). Zwei Kontakte, ein klarer Entscheid, kein Tor – ganz bitter. Der HSV kegelt den Bundesligisten raus und zieht in den Viertelfinal ein.
Die Tore: 92. Glatzel 0:1, 120+1. Modeste (P) 1:1, 120. Kinsombi 1:2, 120. Modeste 2:2, 120. Vuskovic 2:3, 120. Ljubicic 3:3, 120. Gyamerah 3:4, 120. Duda 4:4, 120. Schonlau 4:5.
Bochum – Mainz 3:1
Pantovic mutiert zum Mainz-Schreck. Die Gäste verspielen auf fahrlässige Art und Weise einen 1:0-Vorsprung. Zwischen der 56. und 59. Minute schlagen die Sekunden des Milos Pantovic. Mit einem Doppelpack bringt der Serbe das Heimteam auf die Siegesstrasse.
Der Schweizer: Silvan Widmer steht beim FSV Mainz 05 über die gesamte Spielzeit auf dem Platz.
Die Tore: 36. Onisiwo 0:1, 56. Pantovic (P) 1:1, 59. Pantovic 2:1, 80. Löwen 3:1.
1860 München – Karlsruher SC 0:1
Zum ersten Mal seit 25 Jahren gelingt dem Karlsruher SC der Einzug in das Viertelfinale des DFB-Pokals. Ein Handspiel in der 69. Spielminute bringt die Entscheidung in dieser Partie. Wanitzek verwandelt den fälligen Penalty souverän. Trotz grossem Kampf muss sich 1860 München geschlagen geben.
Das Tor: 69. Wanitzek (P) 0:1.