Terminchaos wegen Pokalfinal?
Notnagel Funkel lässt Kaiserslautern trotz Abstiegssorgen träumen

Friedhelm Funkel kam, um Kaiserslautern in der 2. Bundesliga zu halten. Nun steht der Trainer mit den Pfälzern im Endspiel des DFB-Pokals – neben dem Abstiegskampf im Ligaalltag.
Publiziert: 03.04.2024 um 10:50 Uhr
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Aktualisiert: 03.04.2024 um 12:11 Uhr
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Trotz der prekären Situation in der Liga ist die Freude bei den Spielern ...
Foto: IMAGO/Fussball-News Saarland

Ein Pokalmärchen geht zu Ende, ein anderes in die letzte Runde. Der 1. FC Saarbrücken hat im diesjährigen DFB-Pokal hintereinander die Bayern, Frankfurt und Mönchengladbach aus dem Wettbewerb gekegelt. Mit diesen unglaublichen Leistungen stand der Drittligist am Dienstag der Kaiserslauterer Pokalsensation gegenüber – und scheitert. Der Tabellensechzehnte der 2. Bundesliga fährt am 25. Mai zum Pokalfinal nach Berlin. 

Dabei sind solche Vorstösse von Underdogs ins Endspiel von offizieller Seite gar nicht wirklich vorgesehen. Bleibt Lautern auch nach den letzten sieben Spieltagen auf dem aktuellen Tabellenplatz, müssten sie nämlich einen Tag vor dem Final zur Relegation gegen den Dritten der 3. Liga antreten. Immerhin hat die Deutsche Fussball Liga (DFL) im März für diesen unerwarteten Fall Ersatztermine vorgeplant. 

Wiederholungstäter Funkel als Glücksbringer

Für Kaiserslauterns Trainer Friedhelm Funkel ist die Finalqualifikation eine ganz besondere Geschichte. Erst Mitte Februar wird er als Notnagel im Abstiegskampf vorgestellt, nun steht er nach persönlich nur einem Sieg unverhofft im DFB-Pokal-Final. Gewonnen hat er dieses bisher jedoch nur als Spieler – 1985 mit Uerdingen. Ironischerweise gewann er damals im Halbfinal ebenfalls in Saarbrücken. Ein gutes Omen?

«So wiederholen sich Geschichten. Anschliessend haben wir den Pokal geholt gegen Bayern, obwohl wir eigentlich gar keine Chance hatten. Mal schauen, wie es dieses Jahr aussieht», erklärt er nach dem Spiel. Funkel wünscht sich zwar ein Duell gegen seinen Ex-Verein Fortuna Düsseldorf, vermutlich geht es im Final aber wie 1985 gegen den deutschen Meister. Ob Leverkusen seiner Favoritenrolle gerecht wird, entscheidet sich am Mittwochabend im zweiten Halbfinal. 

Ein bisschen wie früher

Der 1. FC Kaiserslautern im Pokalfinal war im deutschen Fussball lange nichts Aussergewöhnliches. Siebenmal gelang der Sprung ins Endspiel, zweimal konnte man den Pokal gewinnen. Viermal holte man zudem die deutsche Meisterschaft. Am meisten in Erinnerung bleibt der Titel 1998, als man als bisher einziger Aufsteiger direkt Meister wurde. Nur liegen die Erfolge schon eine ganze Weile zurück. Seit dem letzten Final 2003 erlebt man schwierige Zeiten, steigt zwischenzeitig gar in die 3. Liga ab. Obwohl dieser Absturz auch in dieser Saison droht und man sich dessen bewusst ist, will man sich die Freude bei diesem Ausflug in alte, glorreiche Zeiten nicht nehmen lassen. 

«Wir sind einige, die gut am Glas sind. Es ist wie auf dem Platz: Wir sind eine gute Mannschaft am Glas und auch auf dem Platz», sagt Marlon Ritter, der Torschütze zum 1:0, mit breitem Grinsen: «Wenn man heute nicht feiert, hat man im Leben einiges falsch gemacht.» Es gebe zuvor allerdings «leider noch andere Aufgaben, die viel wichtiger sind als ein Pokalfinal. Der Ligaerhalt ist das primäre Ziel.» (cst/AFP)

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