Cristiano Ronaldo hat einen neuen Klub, der saudi-arabische Klub Al-Nassr nimmt den Portugiesen für zweieinhalb Jahre – und insgesamt rund 500 Millionen Franken – unter Vertrag.
Im November 2015 war das für den 37-Jährige jedoch gar keine Option. In der «Jonathan Ross Show» wurde der damals 30-Jährige auf sein Karriereende angesprochen und gefragt, wie dieses aussehen könnte. Seine Antwort: «In meiner Vorstellung will ich auf dem Top-Level aufhören.»
«Will in Würde abtreten»
Dann folgte eine Aussage, welche ihm nun viele um die Ohren pfeffern. «Ich will meine Karriere mit Würde beenden, also bei einem guten Klub. Nicht in den USA, Katar oder Dubai, weil das ist nicht gut», stellte er gegenüber dem Talk-Show-Moderator klar. Für ihn käme das nicht infrage.
Er hat zwar Wort gehalten, Saudi-Arabien steht ja nicht auf dieser Liste. Die Fussball-Kultur im Land auf der Arabischen Halbinsel darf aber durchaus mit der in Katar oder Dubai verglichen werden.
Auch in der «BBC» sprach er davon, dass es ihm «nicht um das Geld, sondern um die Leidenschaft» gehe. Einige Wechsel schloss CR7 da explizit aus und fügte an: «Oder denken sie, Geld würde meine Meinung ändern?»
Und erst kürzlich wiederholte Ronaldo die Aussage, dass er auf höchstem Niveau seine Karriere beenden will, in einem Interview mit Piers Morgan. Seine Karriere soll mit 40 Jahren ein Ende finden, verriet er. Das würde bedeuten, dass Al-Nassr die letzte Station wäre. Ob das wirklich das Level ist, von welchem er immer wieder gesprochen hat?
Für Experte ist GOAT-Debatte beendet
In seiner Heimat wird der Wechsel in die Wüste zerrissen. Der portugiesische Fussball-Experte Pedro Sepulveda geht gegenüber «Sky» mit Ronaldo hart ins Gericht: «Das ist der Preis dafür, dass er seinen Abgang bei Manchester United forciert hat. Das ist der Preis dafür, dass er an der WM auf der Auswechselbank war.»
Das Problem sei offensichtlich: «Es gab keine Klubs, keine Treffen seines Agenten mit anderen Vereinen, um zu verhandeln. Es geht diesen Klubs nicht ums Geld, sondern ums Projekt und sie wollen keinen Spieler haben, der zweimal seinen Abgang provozierte.» Weil er zudem nicht gerade für die beste Atmosphäre in der Kabine sorge, sei dem fünffachen Weltfussballer «nichts anderes übrig geblieben, als das Angebot von Al-Nassr anzunehmen».
Messi gewann die WM, Ronaldo wechselt in die Wüste, für viele Fans ist die Debatte um den besten Spieler aller Zeiten (GOAT) damit beendet. Das sieht auch Sepulveda so: «Ich denke, dieser Schritt trübt seine Geschichte, weil wir bislang über den besten Spieler aller Zeiten gesprochen haben und jetzt nur noch über den besten portugiesischen Spieler.» (che)