Cristiano Ronaldo (38) ist zurück in Portugal. Zumindest vorübergehend. Er bestreitet mit seinem Klub Al-Nassr einen Teil der Saisonvorbereitung in seinem Heimatland. Am Montagabend fand dort ein Testspiel gegen Celta Vigo statt. Viel zu jubeln gabs für den Superstar nicht. Ronaldo wurde nach 48 Minuten ausgewechselt, sein Team verlor 0:5.
Nach dem Spiel äussert sich der Europameister 2016 auf einer Pressekonferenz zu seiner aktuellen Situation. Und stellt klar: «Ich werde nicht in den europäischen Fussball zurückkehren, die Tür ist komplett zu.» Eine Begründung dafür schiebt Ronaldo gleich hinterher. «Ich bin 38 Jahre alt, zudem hat der europäische Fussball viel an Qualität verloren.» Einzig die Premier League lobt er, diese sei «allen anderen Ligen weit voraus».
Seine Entscheidung, nach Saudi-Arabien zu gehen, bereut Ronaldo nicht. Im Gegenteil. Er habe für den Wechsel zu Al-Nassr viel Kritik einstecken müssen, aber man sehe jetzt, wo das hingeführt habe. Er zieht den Vergleich zu der Zeit, als er nach Italien ging. Als er zu Juventus Turin wechselte, sei die Serie A tot gewesen und «nachdem ich unterschrieben hatte, wurde sie wiederbelebt».
Weg für andere Spieler geebnet
Das sei der Effekt, den er auslöse. Oder wie Ronaldo selber sagt: «Wo immer Cristiano hingeht, weckt er grösseres Interesse.» So verwundert es auch nicht, dass er sagt, er habe den Weg geebnet, damit nun alle Spieler nach Saudi-Arabien wechseln. Es sei eine Tatsache, dass sein Transfer «zu 100 Prozent entscheidend war, um neue Spitzenspieler zu holen».
Ein Blick auf die Liste der Spieler, die in jüngster Vergangenheit in den Wüstenstaat wechselten, scheint Ronaldo recht zu geben. Namen wie Édouard Mendy (Al-Ahli), Ruben Neves (Al-Hilal) oder Karim Benzema (Al-Ittihad) verdienen ihr Geld inzwischen in Saudi-Arabien. Und Ronaldo ist überzeugt, dass das noch nicht das Ende der Fahnenstange ist. «In einem Jahr werden mehr und mehr Spitzenspieler nach Saudi-Arabien kommen.» Er schiebt hinterher: «Dann wird die saudische Liga die türkische und niederländische Liga überholen.» (bir)