Kuriose Szenen im El Monumental: Als River Plate Santa Fe zum vorletzten Gruppenspiel empfängt, können die Argentinier keinen einzigen Auswechselspieler auf der Bank nennen – und auch keinen Torhüter. 20 positive Coronatests vor dem Spiel haben die Mannschaft so dezimiert, dass nur vier Stammspieler auf dem Platz stehen, der Rest der Aufstellung wird notdürftig mit Reservisten und Junioren aufgefüllt. Im Tor steht Enzo Perez, ein 1.77 Meter grosser Mittelfeldspieler, der sich in der vorherigen Partie am Knie verletzte. Die Anfrage des Klubs, kurzfristig noch mehr Jugendspieler nachzunominieren, wurde vom Verband abgelehnt.
Es kommt noch kurioser: Irgendwie schafft es River Plate, das Spiel zu gewinnen. Das Heimteam schiesst in den ersten sechs Minuten zwei Tore und machen von da an hinten dicht. Die fünf Verteidiger setzen alles daran, dass keine Gefahr in die Nähe ihres Notfall-Torhüters kommt – und falls es doch passiert, ist Perez stets da, um den Ball mehr oder weniger entschlossen weg zu fausten.
In der 73. Minute, als das River-Abwehrbollwerk langsam ermüdet, kommt Santa Fe noch einmal auf 1:2 ran, doch das Heimteam rettet die Führung schliesslich über die Zeit. Unglaublich: Goalie Perez wird als bester Spieler der Partie gewählt und River Plate steht mit einem Fuss im Achtelfinal der Copa Libertadores. (tim)