Für Italien steht am Samstag ein wegweisendes Spiel in der EM-Qualifikation an. Die Vorbereitung dafür ist alles andere als optimal verlaufen. Mit dem Spiel gegen Nordmazedonien gehen für die Squadra Azzurra wilde Wochen zu Ende.
Roberto Mancini – Vom Helden zum Verräter
Anfang August fühlt sich ganz Italien verraten. Aus dem Nichts schmeisst Roberto Mancini (58) per E-Mail hin. Die Gründe für seinen Entscheid seien strikt persönlich. Von einem Angebot aus der Wüste wisse er nichts. Schnell wird aber klar, dass das nicht der Wahrheit entspricht. Stattdessen heuert er wenige Tage später tatsächlich in Saudi-Arabien als Nati-Trainer an. Ein umso härterer Schlag ins Gesicht für die stolzen Italiener. Für sie ist der Europameister-Coach von 2021 zum geldgeilen Verräter geworden.
Luciano Spalletti – Nach Napoli auch Italien wieder gross machen
Als Nachfolger von Mancini macht der italienische Verband Luciano Spalletti (64) ausfindig. Ausgerechnet jener Trainer, der nach dem Gewinn des Meistertitels mit Napoli ein Sabbatical einlegen will und eigentlich noch am Fusse des Vesuvs bis 2024 unter Vertrag ist. Napoli-Boss Aurelio De Laurentiis (74) pocht deshalb auf eine Ausstiegsklausel, um ihn freizugeben. Nach intensiven Verhandlungen das Happy-End: Spalletti wird Commissario Tecnico der Squadra Azzurra. Und zur Seite wird ihm künftig Gianluigi Buffon (45) stehen, der nach seinem Karriereende als Delegationsleiter arbeitet.
Nordmazedonien – Lust auf Rache
Zweimal in Folge hat Italien die Weltmeisterschaft verpasst. Ein gewaltiger Schmerz. Einmal war Schweden (2018) der Spielverderber in der Qualifikation und ein andermal Nordmazedonien (2022). Gegen die Nation vom Balkan kommt es am Samstag zur Revanche. Wieder mit dabei ist der Nordmazedonier Alexander Trajkovski (31), der die letzte Partie entschieden hat. Er will es wieder tun. «Stellt euch vor, wenn ich wieder treffen würde», scherzte er im Interview mit «Corriere dello Sport». Italien muss aber liefern – sonst droht das nächste Zittern.
Ciro Immobile – der umstrittene Captain
Kaum da, hat Spalletti bereits die Captain-Hierarchie angepasst. Trug zuletzt der neue Union-Verteidiger Leonardo Bonucci (37) die Binde, ist es fortan Stürmer Ciro Immobile (33), der diese Ehre hat. Das passt aber nicht allen in den Kram. Schliesslich hat der Stürmer sich nie wirklich in die Herzen aller Tifosi schiessen können. Mit Pippo Inzaghi (50) erhält Immobile aber prominente Unterstützung. «Über 200 Tore in sechs oder sieben Saisons bei Lazio: Worüber reden wir? Warum stellt ihn noch jemand zur Diskussion?»
Willy Gnonto – der turbulente Sommer
Ex-FCZ-Stürmer Willy Gnonto (19) hatte in diesem Sommer ein einziges Ziel: so schnell wie möglich weg aus Leeds. Nach dem Abstieg aus der Premier League sah er bei den Peacocks keine Zukunft. Der Klub blieb allerdings stur und lehnte alle Offerten ab. Selbst ein zwischenzeitlicher Streik Gnontos änderte diese Meinung nicht. Am Ende musste der Spieler klein beigeben. Seither ist er wieder zweimal auf dem Platz gestanden und hat dabei ein Tor erzielt. In Italien bleibt sein turbulenter Sommer ohne Konsequenzen. Gnonto figuriert im ersten Aufgebot von Spalletti.