Jakub Jankto: «Möchte mein Leben in Freiheit leben»
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Nationalspieler outet sich:Jakub Jankto: «Möchte mein Leben in Freiheit leben»

Widmer über Ex-Teamkollege Jankto
«Sein Coming-out finde ich klasse»

Das Coming-out von Jakub Jankto sorgte in dieser Woche für Schlagzeilen. Nati-Star Silvan Widmer spielte zwei Saisons mit dem Tschechen bei Udinese.
Publiziert: 15.02.2023 um 20:43 Uhr
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Aktualisiert: 16.02.2023 um 11:51 Uhr
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Mainz-Captain Silvan Widmer trägt eine Regenbogenbinde.
Foto: imago/Beautiful Sports
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Christian FinkbeinerStv. Fussballchef

Dass sich Jakub Jankto (27) geoutet hat, überrascht Silvan Widmer (29) nicht. «Ich finde das klasse. Sich nicht länger zu verstecken, passt zu ihm, denn er ist ehrlich, offen und nimmt – im positiven Sinn – kein Blatt vor den Mund.» Von 2016 bis 2018 spielten die beiden bei Udinese in der Serie A zusammen. Damals lebte Jankto noch in einer heterosexuellen Beziehung, mit seiner Ex-Frau hat er einen dreijährigen Sohn.

Er habe sich mit Jankto gut verstanden, so Widmer. «Er ist ein guter Typ, ein Teamplayer, der selten mit seiner Leistung zufrieden war. Er wollte immer das Maximum herausholen.» Kontakt haben die beiden heute nicht mehr. Letztmals trafen sie beim 2:1-Sieg der Tschechen gegen die Schweiz in der Nations League im letzten Juni in Prag aufeinander.

Homosexualität in der Kabine durchaus Thema

Gerade in Mainz stehen sie für Offenheit und Toleranz ein. Widmer trägt als Captain des Tabellen-Zwölften der Bundesliga jeweils eine Binde in den Regenbogenfarben. Eine solche würde er auch in Katar tragen, hatte er vor der WM im letzten Herbst verkündet. Das Tragen der «One Love»-Binde wurde dann aber dem Nati-Captain Granit Xhaka und anderen kurz vor Beginn des Turniers von der Fifa untersagt.

Widmer zurück im Training

Silvan Widmer kehrte am Mittwoch ins Mannschaftstraining zurück, nachdem der Mainzer Captain zuletzt wegen einer Adduktorenverletzung zwei Spiele gefehlt hatte. «Nun geht es darum, dass ich möglichst schnell wieder den Tritt finde und mich aufdrängen kann.» Mit Danny da Costa duelliert sich der Nati-Spieler auf der rechten Seite im 3-4-3-System von Trainer Bo Svensson. Nach dem Heimsieg gegen Augsburg (3:1) liegt Mainz nach 20 Runden mit 26 Punkten auf Rang 12. «Das Ziel ist dasselbe wie zu Beginn der Saison: möglichst schnell das Thema Abstieg abhaken», so Widmer, der Anfang März seinen 30. Geburtstag feiert.

Silvan Widmer kehrte am Mittwoch ins Mannschaftstraining zurück, nachdem der Mainzer Captain zuletzt wegen einer Adduktorenverletzung zwei Spiele gefehlt hatte. «Nun geht es darum, dass ich möglichst schnell wieder den Tritt finde und mich aufdrängen kann.» Mit Danny da Costa duelliert sich der Nati-Spieler auf der rechten Seite im 3-4-3-System von Trainer Bo Svensson. Nach dem Heimsieg gegen Augsburg (3:1) liegt Mainz nach 20 Runden mit 26 Punkten auf Rang 12. «Das Ziel ist dasselbe wie zu Beginn der Saison: möglichst schnell das Thema Abstieg abhaken», so Widmer, der Anfang März seinen 30. Geburtstag feiert.

Der 45-fache tschechische Internationale und EM-Teilnehmer Jankto ist der erste aktive Spieler einer europäischen Profiliga, der sich outet. «Ich bin überzeugt, dass er damit anderen den Weg für ihr Coming-out geebnet hat», so Widmer. Homosexualität sei durchaus immer wieder auch einmal Thema in der Kabine. Den Gang an die Öffentlichkeit wagt aber kaum jemand.

«Frauen sprechen vielleicht offener über Gefühle»

Warum tun sich Fussballer im Gegensatz zu Fussballerinnen so schwer, mit diesem Thema umzugehen? «Homosexualität wird im Frauenfussball als normal behandelt, im Männerfussball leider noch nicht», sagt Widmer. Den genauen Grund dafür kenne er nicht «Aber ich glaube, Frauen haben grundsätzlich weniger Probleme damit, offen über ihre Gefühle zu sprechen.»

Der Nati-Verteidiger freut sich, dass die Reaktionen auf Janktos Coming-out mehrheitlich positiv ausfielen. «Dass es überhaupt Gegenwind gab, ist absolut daneben.» Wie Jankto hofft auch der Vater von zwei Töchtern, dass in Zukunft ein solches im Fussball aber nicht mehr so hohe Wellen schlagen und als normal angeschaut wird. «Denn Homosexualität ist etwas Normales und sollte entsprechend überall in der Gesellschaft Akzeptanz finden.»

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