Von der Regionalliga an die EM?
Der traumhafte Aufstieg von Union-Stürmer Behrens

Kevin Behrens macht mit 32 sein Debüt in der deutschen Nationalmannschaft. Nun könnte der Union-Stürmer in einem Jahr sogar im EM-Kader stehen.
Publiziert: 19.10.2023 um 21:18 Uhr
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Ein Traum geht in Erfüllung: Behrens im DFB-Trikot.
Foto: Getty Images
Jonas Lang

Es läuft gerade die 87. Minute im Lincoln Financial Field zwischen Deutschland und Mexiko in Philadelphia. Kevin Behrens (32) klatscht Mitspieler Jamal Musiala (20) ab und erfüllt sich einen Kindheitstraum: einen Einsatz im DFB-Trikot. Vor fünf Jahren war diese Vorstellung noch eine Utopie, da kickte der kopfballstarke Stürmer in der Regionalliga für den 1. FC Saarbrücken.

Der kometenhafte Aufstieg von Behrens ist in der Bundesliga beinahe beispiellos. Der Stadtbremer durchläuft bei Werder die Jugendabteilung, schafft den Sprung aber nicht ins Profikader; über Wilhelmshaven gehts nach Hannover. Aber auch da reicht es nicht fürs Fanionteam. Die Regionalklubs Alemannia Aachen, Rot-Weiss Essen und eben Saarbrücken in der vierthöchsten Liga folgen. 2018 ist Behrens 27 Jahre alt, die Bundesliga, geschweige die Nationalelf weit weg. Es folgt der Wechsel zu Sandhausen in die 2. Bundesliga und damit in den Profifussball – ein Meilenstein.

«Thor» erfüllt sich den ersten Traum

In der Kurpfalz setzt sich «Thor», wie er lange wegen seines blonden langen Haares genannt wurde, endlich durch. 2021 ruft ausgerechnet Urs Fischer an, Behrens spielt mit 30 endlich Bundesliga – ein erster Traum geht in Erfüllung. «Wenn ich ehrlich bin, hätte ich nicht mal gedacht, dass ich es noch in die Bundesliga schaffe», sagte Behrens auf der US-Tour bescheiden.

Plötzlich heissen die Stadien nicht mehr Tivoli oder Ludwigsparkstadion, sondern Signal Iduna Park, Allianz Arena oder mit der Champions-League-Qualifikation sogar Estadio Santiago Bernabéu. 

«Geschockt und überrascht»

Bereits unter Ex-DFB-Trainer Hansi Flick (58) geistert der Name Behrens als Antwort auf die Torflaute durch die Medien, wird aber nicht aufgeboten. Auf Flick folgt Julian Nagelsmann (36) und der Neo-Coach meldet sich sogleich bei Behrens. «Geschockt und überrascht», sei er von dessen Anruf gewesen. Und auch Nagelsmann selbst war irritiert, versicherte sich mehrmals, ob wirklich Kevin Behrens von Union am Telefon sei. Der Bundestrainer hatte offenbar zuerst eine falsche Nummer gehabt. Es folgt das Aufgebot für die US-Tour.

Eine Anekdote, die zu dieser speziellen Karriere von Behrens passt. Der Kurzeinsatz in Philadelphia könnte aber nur der Anfang einer späten Nationalelf-Karriere sein. «Er ist ein guter Typ, der immer gewinnen will. Er bindet im Strafraum viele Spieler», lobt Nagelsmann seinen neuen Stürmer.

2024 an der Heim-EM?

Auf die DFB-Nomination angesprochen, sagt Behrens: «Ich bin sehr, sehr stolz darauf, dass ich nie aufgegeben und immer an mir gearbeitet habe.» Dieser Arbeitsmoral und Stolz machen ihn zu einer konkreten Möglichkeit für die deutsche Heim-EM 2024.

Zunächst warten aber noch weitere Champions-League-Nächte unter Urs Fischer auf Behrens. Auch dort und eventuell an der Heim-EM gibt es weitere Träume, die es zu erfüllen gibt. Eins scheint sicher: Für den gebürtigen Bremer ist alles möglich.

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