Es gebe bei Erling Haaland noch Dinge, bei denen er sich verbessern könne, sagt BVB-Captain Marco Reus nach dem berauschenden 5:2-Sieg gegen Frankfurt. Welche Dinge das sind, verrät er nicht. Ist ja auch nicht ganz einfach, wenn einer an allen fünf Treffern direkt beteiligt ist und eine absolute Weltklasseleistung zeigt. Erst legt Haaland links rüber auf Reus, dann rechts auf Hazard, den dritten und fünften Treffer erzielt die norwegische Urgewalt selbst, auch beim vierten hat er seine Füsse im Spiel. Insgesamt ist er an neun Top-Chancen beteiligt, einmal in Fahrt, ist die norwegische Lokomotive nicht zu bremsen.
«Wir waren mit dem hohen Tempo überfordert», sagt Frankfurts Trainer Oliver Glasner hinterher. Er hätte auch sagen können, dass sein Team mit Haaland überfordert war. Dieser steht mittlerweile nach 61 Pflichtspielen für Dortmund bei 80 (!) direkten Torbeteiligungen. Sagenhafte Zahlen! «Der Mann ist schon ein Paket, das muss man sagen», sagt Reus. Dank Haaland darf der BVB-Captain von seinem ersten Meistertitel träumen und die Dortmunder von der ersten Schale seit 2012.
Wenn nicht jetzt, wann dann?
Zwar sagt BVB-Sportdirektor Michael Zorc, dass man nicht so «blauäugig» sei, die Meisterschaft als Ziel auszurufen, schliesslich sind die Dortmunder mit dieser forschen Kommunikation vor zwei Jahren bös auf die Schnauze gefallen. Nur: Wenn nicht jetzt, wann dann? Nächsten Sommer wird Haaland kaum mehr in Dortmund sein, dann kann er für eine festgeschriebene Ablösesumme von 75 Millionen Euro wechseln. Fast schon ein Schnäppchen für den wohl komplettesten Stürmer der Welt.
Klar, dass auch die Konkurrenz aus München ein Auge auf Haaland geworfen hat. Sportdirektor Hasan Salihamidzic sagte jüngst, dass man beim Norweger genau hinschaue: «Sonst wären wir ja Vollamateure.» Am Dienstag kommts zum ersten Gipfeltreffen der Giganten, dann empfängt Pokalsieger Dortmund den Meister aus München. Ob die Bayern dann wieder öffentlich an Haaland baggern werden?
Knackt Haaland den Tor-Rekord?
Schliesslich hat sich der Rekordmeister schon unzählige Male beim Liga-Konkurrenten bedient, am schmerzhaftesten für Dortmund war ohne Zweifel der Abgang von Robert Lewandowski. Sieben Meistertitel hat der Pole seither gefeiert und in der letzten Saison unglaubliche 41 Liga-Tore erzielt. Eine Marke, die auch Haaland zuzutrauen ist.
Aber Bayern hat auf der Jagd nach Haaland grosse und steinreiche Konkurrenz. Die Bild-Zeitung kommt fordert bereits nach dem ersten Saisonspiel: «Versteckt Haaland vor den Scheichs!» und schwärmt in höchsten Tönen: «Haaland ist ein Naturereignis in Gelb. Wie er die armen Frankfurter überrannte, die ihn trotz guten Willens nicht mal mehr foulen konnten. Wow!»
Fakt ist: Haaland besitzt in Dortmund einen gültigen Vertrag bis 2024. Eine Ausstiegsklausel von 75 Millionen greift ab dem Sommer 2022. Und spätestens seit diesem Transfersommer wissen wir: Für die Scheichs und Oligarchen, welche sich die Premier League zum Hobby-Spielzeug gemacht haben, ist dieser Betrag ja wohl nur ein Trinkgeld.
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Bayern München | 10 | 26 | 26 | |
2 | RB Leipzig | 10 | 10 | 21 | |
3 | Eintracht Frankfurt | 10 | 10 | 20 | |
4 | Bayer Leverkusen | 10 | 5 | 17 | |
5 | SC Freiburg | 10 | 2 | 17 | |
6 | Union Berlin | 10 | 1 | 16 | |
7 | Borussia Dortmund | 10 | 0 | 16 | |
8 | Werder Bremen | 10 | -4 | 15 | |
9 | Borussia Mönchengladbach | 10 | 1 | 14 | |
10 | FSV Mainz | 10 | 1 | 13 | |
11 | VfB Stuttgart | 10 | 0 | 13 | |
12 | VfL Wolfsburg | 10 | 1 | 12 | |
13 | FC Augsburg | 10 | -7 | 12 | |
14 | 1. FC Heidenheim 1846 | 10 | -2 | 10 | |
15 | TSG Hoffenheim | 10 | -6 | 9 | |
16 | FC St. Pauli | 10 | -5 | 8 | |
17 | Holstein Kiel | 10 | -13 | 5 | |
18 | VfL Bochum | 10 | -20 | 2 |