Reaktion nach Schock-Drama
Fussballer gedenken totgeprügeltem Junior (†15)

An Pfingsten wurde ein Berliner Juniorenspieler von einem Gegner totgeprügelt. Nun hat der Deutsche Fussball-Bund entschieden, in den nächsten Spielen Schweigeminuten abzuhalten und Trauerflore tragen zu lassen – als Zeichen gegen Gewalt.
Publiziert: 02.06.2023 um 08:38 Uhr
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Aktualisiert: 02.06.2023 um 10:18 Uhr
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Der DFB-Präsident Bernd Neuendorf (im Bild) hat mitgeteilt, dass in den nächsten Wochen bei allen Spielen in Deutschland eine Schweigeminute abgehalten wird.
Foto: imago/Beautiful Sports

Nach dem Tod des 15-jährigen Paul an einem internationalen Juniorenturnier in Frankfurt am Main (De) wird beim U17-EM-Final zwischen Deutschland und Frankreich (Freitag, 20 Uhr) eine Gedenkminute für den Junior abgehalten. Zudem wollen beide Verbände ein Zeichen gegen Gewalt setzen. Die Finalisten werden mit Trauerflor auflaufen und sich für ein gemeinsames, gemischtes Mannschaftsfoto mit einem zweisprachigen Banner mit der Botschaft «Gemeinsam gegen Gewalt» aufstellen.

Beim Relegations-Hinspiel am Donnerstag zwischen Stuttgart und Hamburg wurde schon eine Gedenkminute abgehalten, nun soll es auch beim DFB-Pokalfinale zwischen RB Leipzig und Eintracht Frankfurt am Samstag in Berlin eine solche und ein Zeichen gegen Gewalt geben. Ähnlich soll in allen 21 Landespokalendspielen sowie in der kommenden Woche bei den Relegations- und Aufstiegsspielen der Bundesliga, zweiten Bundesliga und dritten Liga verfahren werden. Das teilte der Deutsche Fussball-Bund (DFB) am Donnerstag in Frankfurt mit.

Gewalt auf Fussballplätzen nimmt zu

Nach Abpfiff eines Spiels zwischen dem Juniorenteam des FC Metz und einem Verein aus Berlin war es zu einer Schlägerei zwischen den Spielern gekommen. Ein 16-jähriger Franzose soll den 15-jährigen Paul vom JFC Berlin gegen den Kopf und den Hals geschlagen haben. Der Spieler brach daraufhin zusammen und musste reanimiert werden. Er wurde später zunächst für hirntot erklärt und ist inzwischen verstorben. Der 16-Jährige sitzt in Untersuchungshaft. Der französische Verein FC Metz reagierte «fassungslos». Auf seiner Website teilte der Verein mit, der Spieler bestreite, «dem jungen verletzten Spieler absichtlich körperlichen Schaden zugefügt zu haben».

DFB-Präsident Bernd Neuendorf (61) erklärte, die «unfassbar traurige und schockierende Tat im Rahmen eines Fussballturniers für Junioren macht uns sprach-, aber nicht tatenlos». Sie sei eine ultimative Aufforderung an alle, Gewalt noch entschiedener entgegenzutreten.

Gewalttaten auf Fussballplätzen nehmen immer mehr zu, auch in der Schweiz. Platzstürme und Rangeleien zwischen Fans und Spielern sind keine Seltenheit mehr, wie auch die Gewalt in der Conference League nach dem Spiel AZ Alkmaar – West Ham United gezeigt hat. Auch im Amateurfussball werden immer häufiger Ausschreitungen gemeldet. Vor kurzem musste in Schlieren ein 4.-Liga-Spiel aufgrund einer Massenschlägerei abgebrochen werden, die Polizei musste gerufen werden, um die Situation zu deeskalieren. (AFP/nsa)

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Bayer Leverkusen
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Eintracht Frankfurt
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SC Freiburg
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RB Leipzig
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Borussia Dortmund
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FSV Mainz
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Werder Bremen
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Borussia Mönchengladbach
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