Es ist die Zeit des Pokerns. Gladbach-Sportchef Roland Virkus sagt in der «Rheinischen Post»: «Wir werden Yann Sommer nicht abgeben. Das haben wir den Bayern auch so mitgeteilt.» Ist das eine endgültige Absage an die Bayern oder ein Teil des Pokers?
Bayern-Trainer Julian Nagelsmann, inzwischen mit seiner Mannschaft in Katar, glaubt an zweiteres. Er sagt: «Ich habe da jetzt nicht die Schlagzeilen gelesen und bin in Ohnmacht gefallen. Ich glaube, das gehört zum Job dazu, dass man in dem Bereich ein Pokerface aufsetzt.»
Auch Blick-Experte Markus Babbel meint: «Ich gehe im Moment davon aus, dass es eine Pokersituation ist. Dass Gladbach versucht, das Maximum an Ablöse zu bekommen.»
Die grosse Frage ist: Bei wie vielen Millionen wird Gladbach schwach? Die BILD-Zeitung schreibt davon, dass die Bayern rund vier Millionen Euro bieten – eine stolze Summe, wenn man bedenkt, dass Sommers (34) Vertrag im Sommer ausläuft und er dann ablösefrei zu haben wäre. Es ist denkbar, dass man sich irgendwo bei fünf, sechs Millionen einigt – mit einer Erfolgsklausel, sodass die Summe bis sieben oder acht Millionen ansteigen könnte. Am Ende geht es ja auch darum, dass alle ihr Gesicht wahren.
Gleich alles in Omlin investieren?
Babbel meint: «Die Frage ist, ob die Bayern so viel Geld für einen 34-Jährigen, dessen Vertrag ausläuft, ausgeben wollen. Oder ob sie noch einen Plan B haben. Aber klar, sie müssen etwas machen. Sie haben mit Sven Ulreich einen, der ein sehr guter Ersatz ist – aber wenn ihm auch noch etwas passiert, ist es ein zu grosses Risiko mit ihren Zielen.»
Klar ist auch: Hat Gladbach einen Ersatz für Sommer, steigen die Chancen für seinen Bayern-Transfer. Wird es Jonas Omlin (28) sein? Babbel glaubt an seinen Ex-Spieler, der unter ihm beim FC Luzern spielte: «Ich kann mir vorstellen, dass Gladbach das Geld 1:1 in Jonas Omlin investieren würde. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass er der perfekte Nachfolger für Yann Sommer wäre.»
Doch Omlin (28) hat dasselbe Problem wie Sommer: Sein Klub gibt ihn nicht frei. Montpellier steckt im Abstiegskampf und hat ihm daher ein Verkaufs-Verbot auferlegt. Doch auch da könnte es eine Schmerzgrenze geben, man spricht von sieben bis zehn Millionen Euro.
Babbel sagt: «Es ist eine Ehre für Jonas, dass Montpellier ihn nicht gehen lassen will. Es zeigt, wie wertvoll er geworden ist. Aber ob das letzte Wort gesprochen ist, werden wir bald sehen.»
«Gute Erfahrungen mit Schweizern»
Eine andere Option als Sommer-Nachfolger soll Philipp Köhn (24) sein, der Schweizer Torwart in Diensten von Red Bull Salzburg. «Ob Sommer, Nico Elvedi, Denis Zakaria oder Breel Embolo – Gladbach hat immer gute Erfahrungen mit Schweizern gemacht», sagt Babbel.
Klappt es also doch noch mit Sommer und Bayern? Die nächsten Tage werden es zeigen, das Transferfenster schliesst am 31. Januar.
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Bayern München | 10 | 26 | 26 | |
2 | RB Leipzig | 10 | 10 | 21 | |
3 | Eintracht Frankfurt | 10 | 10 | 20 | |
4 | Bayer Leverkusen | 10 | 5 | 17 | |
5 | SC Freiburg | 10 | 2 | 17 | |
6 | Union Berlin | 10 | 1 | 16 | |
7 | Borussia Dortmund | 10 | 0 | 16 | |
8 | Werder Bremen | 10 | -4 | 15 | |
9 | Borussia Mönchengladbach | 10 | 1 | 14 | |
10 | FSV Mainz | 10 | 1 | 13 | |
11 | VfB Stuttgart | 10 | 0 | 13 | |
12 | VfL Wolfsburg | 10 | 1 | 12 | |
13 | FC Augsburg | 10 | -7 | 12 | |
14 | 1. FC Heidenheim 1846 | 10 | -2 | 10 | |
15 | TSG Hoffenheim | 10 | -6 | 9 | |
16 | FC St. Pauli | 10 | -5 | 8 | |
17 | Holstein Kiel | 10 | -13 | 5 | |
18 | VfL Bochum | 10 | -20 | 2 |