Als am Mittwochabend Schiedsrichter Benjamin Brand (34) das DFB-Achtelfinalspiel in Stuttgart abpfeift, ist in den Gesichtern der BVB-Stars wie Mats Hummels (34) und Marco Reus (34) Ratlosigkeit, Wut und Frust auszumachen. Gerade haben sie nach einem blamablen Auftritt 0:2 auf die Kappe bekommen. Nichts hat geklappt. Besonders treffend fasst Captain Emre Can (29) im Platzinterview den Auftritt zusammen: «Es war eine fussballerische Katastrophe.»
Es droht erneut titellose Saison
Somit geht Borussia Dortmund zum dritten Mal in Folge im Pokal leer aus. Noch düsterer sieht es in der Bundesliga aus. Dort wartet man seit elf Jahren auf die Gelegenheit, die Dauerdominanz des FC Bayern München zu brechen. In dieser Saison scheinen die Titelchancen schon nach 13 Spieltagen verflogen zu sein. Momentan belegt man nur Platz fünf. Auf Spitzenreiter Leverkusen haben die Schwarz-Gelben schon zehn Punkte Rückstand.
Einziger Lichtschimmer ist der vorzeitige Champions-League-Achtfinaleinzug, europäisch hat man zumindest Topklubs wie Paris St. Germain, AC Milan und Newcastle United hinter sich gelassen.
Dennoch wäre es zu kurzsichtig, dadurch eine heile Welt in Dortmund zu zeichnen. Die Verunsicherung in der Mannschaft ist offensichtlich. Und das nicht erst seit der jüngsten Pleite in Stuttgart. Kaum ein Rädchen greift in das andere. Vor allem in der Verteidigung offenbaren sich Schwierigkeiten. Zuweilen wirkt es, als ob jeder auf sich allein gestellt wäre. Im Aufbauspiel kommt es zu den einfachsten Fehlpässen.
Trainer Terzic kommt in die Kritik
Woran liegt das? Viele deutsche Medien nehmen vermehrt Trainer Edin Terzic (41) in die Zange. Demnach sei er mit seiner geforderten defensiven Spielweise, den wechselndem taktischen Systemen und fragwürdigen Positionswechseln einzelner Spieler mitverantwortlich für die teilweise unterirdischen Leistungen, schreibt die «Bild».
Zudem fehlt es im Gegensatz zu den Konkurrenten aus Leverkusen und Leipzig an einer klaren Spielphilosophie, wozu diese auch die geeigneten Spieler in ihren Reihen verpflichtet haben. Hingegen offenbaren die Neuzugänge im Ruhrpott – bei deren Verpflichtungen Terzic viel Mitspracherecht gehabt hat – Mühe, sich ins Spiel einzugliedern. So haben weder Marcel Sabitzer (29) noch Ramy Bensebaini (28) bisher überzeugt.
Nun geht es am Samstag zu Hause gegen RB Leipzig. Um im Meisterrennen konkurrenzfähig zu bleiben, ist ein Sieg Pflicht. Ansonsten könnte bald ein neuer Trainer an der Seitenlinie stehen. (men)
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Bayern München | 10 | 26 | 26 | |
2 | RB Leipzig | 10 | 10 | 21 | |
3 | Eintracht Frankfurt | 10 | 10 | 20 | |
4 | Bayer Leverkusen | 10 | 5 | 17 | |
5 | SC Freiburg | 10 | 2 | 17 | |
6 | Union Berlin | 10 | 1 | 16 | |
7 | Borussia Dortmund | 10 | 0 | 16 | |
8 | Werder Bremen | 10 | -4 | 15 | |
9 | Borussia Mönchengladbach | 10 | 1 | 14 | |
10 | FSV Mainz | 10 | 1 | 13 | |
11 | VfB Stuttgart | 10 | 0 | 13 | |
12 | VfL Wolfsburg | 10 | 1 | 12 | |
13 | FC Augsburg | 10 | -7 | 12 | |
14 | 1. FC Heidenheim 1846 | 10 | -2 | 10 | |
15 | TSG Hoffenheim | 10 | -6 | 9 | |
16 | FC St. Pauli | 10 | -5 | 8 | |
17 | Holstein Kiel | 10 | -13 | 5 | |
18 | VfL Bochum | 10 | -20 | 2 |