«Ich kam nicht, um nur in einem Jahr Titel zu holen»
Xhaka über die emotionale Finalwoche und seine Zukunft in Leverkusen

Granit Xhaka wurde innert einer Woche vom Helden zum Buhmann und wieder zum Helden. Nach dem Double-Sieg im Pokalfinal spricht der Kapitän der Nationalmannschaft über emotionale Tage und seine Zukunft bei Leverkusen.
Publiziert: 27.05.2024 um 10:58 Uhr
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Aktualisiert: 27.05.2024 um 12:03 Uhr
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Die Krönung einer sensationellen Saison und einer emotionalen Woche: der DFB-Pokal-Sieg gegen Kaiserslautern.
Foto: Getty Images
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Carlo SteinerRedaktor Sport

Kaum jemand hat Granit Xhaka (31) vor einem Jahr eine derart erfolgreiche Debüt-Saison in Leverkusen zugetraut. Gleich in der ersten Spielzeit nach seiner Rückkehr nach Deutschland gewinnt der Nati-Captain ungeschlagen die Bundesliga und setzt der Saison am Samstag im Berliner Olympiastadion mit seinem entscheidenden Treffer zum Pokalsieg die Krone auf.

Es war eine aussergewöhnliche Woche für den Mittelfeld-Anführer der Werkself, voller Höhen, aber ausnahmsweise auch Tiefen. Denn am Mittwoch zwischen dem letzten Bundesliga-Spieltag und dem Pokalfinal musste Leverkusen im Endspiel der Europa League eine sehr bittere erste und einzige Saison-Niederlage hinnehmen. Nicht zuletzt Xhaka wurde für seine Leistung harsch kritisiert.

«Ich weiss, wann ich gut gespielt habe und wann nicht»

Am Sonntag spricht Xhaka mit einer Nacht Abstand zum Double-Triumph mit dem «Kicker» über die jüngste Vergangenheit und seine Zukunftspläne mit seinem Team. Sichtlich zufrieden stellt er sich den Fragen.

Die Enttäuschung nach dem verlorenen Final in Dublin gegen Bergamo habe schon sehr wehgetan. Noch am Tag danach sei in der Mannschaft kaum gesprochen worden. Bezüglich seiner persönlichen Leistung zeigt er sich selbstkritisch: «Meine Stärken sind es, genau zu wissen, wann ich gut und wann ich weniger gut gespielt habe.» Er schaue sich sowieso jedes seiner Spiele noch mal an und sei sich bewusst, dass er im Final viele Fehlpässe gespielt habe, die er von sich in dieser Saison nicht gesehen habe.

Riesenfreude in Berlin

«Wir wussten aber natürlich, dass wir es abhaken müssen, um uns auf den DFB-Pokal zu konzentrieren.» In der Retrospektive kann man sagen: Mission erfüllt. Und Xhaka holt sich drei Tage nach der ersten Niederlage nach 51 Spielen wieder die besten Noten ab.

Einem seiner Vorgänger im Bayer-Mittelfeld (377 Spiele zwischen 2005 und 2015), der heute als Sportchef des Vereins fungiert, gibt Xhaka einen Anteil an seinem Traumtor. «Ich habe ein Gespräch mit Simon Rolfes nicht vergessen. Vor acht, neun oder zehn Wochen sagte er mir: Drück einfach mal ab, direkt, ohne dass der Torwart es erwartet. Ich glaube, der Ball war nicht so präzise, aber eine grosse Überraschung für den Torhüter. Und man nimmt natürlich mit, was ein Sportdirektor oder ein Trainer sagt.»

Gekommen, um zu bleiben

Über seine erste Saison bei Bayer ist er überglücklich. Er habe vom ersten Tag an gewusst, dass er in Leverkusen richtig ist. Zudem habe er, obwohl schon fast 32 Jahre alt, enorm viel von Coach Xabi Alonso (42) gelernt. Nicht zuletzt wegen seines Trainers blickt Xhaka voller Zuversicht in die Zukunft. «Wir wissen, was wir für ein Potenzial haben, die Entscheidung von Xabi, bei uns zu bleiben, war super.» Das Team werde alles dafür tun, in der kommenden Spielzeit noch einmal so dazustehen wie jetzt. «Ich bin nicht hierhergekommen, um nur in einem Jahr Titel zu holen», gibt er sich kämpferisch.

Bundesliga
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Bayern München
Bayern München
10
26
26
2
RB Leipzig
RB Leipzig
10
10
21
3
Eintracht Frankfurt
Eintracht Frankfurt
10
10
20
4
Bayer Leverkusen
Bayer Leverkusen
10
5
17
5
SC Freiburg
SC Freiburg
10
2
17
6
Union Berlin
Union Berlin
10
1
16
7
Borussia Dortmund
Borussia Dortmund
10
0
16
8
Werder Bremen
Werder Bremen
10
-4
15
9
Borussia Mönchengladbach
Borussia Mönchengladbach
10
1
14
10
FSV Mainz
FSV Mainz
10
1
13
11
VfB Stuttgart
VfB Stuttgart
10
0
13
12
VfL Wolfsburg
VfL Wolfsburg
10
1
12
13
FC Augsburg
FC Augsburg
10
-7
12
14
1. FC Heidenheim 1846
1. FC Heidenheim 1846
10
-2
10
15
TSG Hoffenheim
TSG Hoffenheim
10
-6
9
16
FC St. Pauli
FC St. Pauli
10
-5
8
17
Holstein Kiel
Holstein Kiel
10
-13
5
18
VfL Bochum
VfL Bochum
10
-20
2
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