«Ich fühle mich beschissen»
Schiri Stegemann spricht nach BVB-Fehlentscheid

Nach dem 1:1 in Bochum hat man in Dortmund schnell den Schuldigen gefunden: Schiedsrichter Stegemann. Der Unparteiische spricht einen Tag später und gibt einen Fehlentscheid zu.
Publiziert: 29.04.2023 um 17:44 Uhr
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Aktualisiert: 30.04.2023 um 14:28 Uhr
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Sorgt für Gesprächsstoff nach dem BVB-Remis: Schiedsrichter Sascha Stegemann.
Foto: imago/RHR-Foto

«Absolut fahrlässig, feige und komplett falsch», so kommentierte der wütende BVB-Sportchef Sebastian Kehl nach dem enttäuschenden 1:1-Remis gegen Bochum die umstrittene Szene in der 65. Minute.

Was ist passiert? Bochum-Verteidiger Danilo Soares kommt gegen BVB-Adeyemi im Strafraum zu spät, springt dem Angreifer von hinten in die Beine. Eigentlich eine klare Sache, nur lässt Schiedsrichter Sascha Stegemann (38) weiterlaufen und auch der VAR schreitet nicht ein.

Stegemann gibt Fehlentscheid zu

Einen Tag später spricht der Unparteiische gegenüber «Bild» und gibt seinen Fehler zu: «Nach Betrachten ist es ein Strafstoss in der Situation mit Adeyemi für den BVB. Ich hatte es auf dem Platz allerdings überhaupt nicht so gesehen.»

«Der Verteidiger hatte ein hohes Tempo und ich war mir sicher, Adeyemi hatte das Bein reingestellt», so Stegemann weiter. Und auch VAR Robert Hartmann (43) in Köln beurteilt die Szene falsch: «Der Video-Assistent hat sich die Szene natürlich angeschaut und bewertet. Die Einschätzung war: Keine offensichtliche Fehlentscheidung, deshalb gab es auch nicht die Empfehlung, dass ich es mir selbst nochmals anschaue.»

Video-Assistent bei den Bayern

Einen Tag später steht auch Video-Assistent Robert Hartmann in den Schlagzeilen. Denn plötzlich taucht ein Bild des Schiedsrichters bei einer Veranstaltung des FC Bayern auf! Dort überreicht Bayerns Schiedsrichter-Abteilungsleiter Mauersberger dem 43-Jährigen ein Geschenk. Das Bild stammt von einer Fortbildungsveranstaltung der Bayern im Juni 2022, dabei war Hartmann als Gast eingeladen und beantwortete Fragen. Laut «Bild» handelt es sich beim Geschenk über ein Fan-Geschenk. Für BVB-Fans natürlich ein gefundenes Fressen…

Schiedsrichter Stegemann bereut einen Tag später, dass er die Szene nicht noch mal angeschaut hat: «Im Nachhinein muss ich sagen: Ich wäre froh, hätte ich es mir noch mal angeschaut. Mein Anspruch ist natürlich, alles richtig direkt auf dem Platz zu entscheiden.»

Der BVB war so aufgebracht über die Entscheidung, dass Sportchef Kehl, Trainer Terzic und Captain Reus nach dem Spiel die Unparteiischen in der Schiri-Kabine zur Rede stellten. Darauf angesprochen, gibt sich Stegemann gegenüber Bild verständnisvoll: «Dass dort Emotionen, auch sehr starke, hochkommen, verstehe ich total. Ich bin ja nicht nur Schiri, sondern auch Fussballer. Die Dortmunder fühlen sich ungerecht behandelt. Aber ich bitte um Verständnis: Was in der Kabine gesprochen wird und passiert. Das bleibt auch in der Kabine.»

«Ärgere mich ungemein»

Schiedsrichter Stegemann fügt an: «Ich ärgere mich ungemein, fühle mich beschissen. Es war eine sehr, sehr kurze Nacht, es geht mir nicht gut damit.»

Auch die BVB-Profis hatten wohl eine schwierige Nacht. Dortmund hat den Meistertitel nicht mehr in der eigenen Hand, gewinnen die Bayern ihre letzten fünf Spiele, heisst der Meister in Deutschland zum elften Mal in Serie: Bayern München. (jsl)

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