Hitzige Worte in den Katakomben
Bayerns Müller unterbricht Interview wegen Schiri-Wutrede

Nach der Partie zwischen Bayern und Leipzig kommt es in der Mixed Zone zu einem speziellen Austausch.
Publiziert: 21.05.2023 um 16:09 Uhr
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Aktualisiert: 22.05.2023 um 07:44 Uhr
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Deniz Aytekin und Thomas Müller diskutieren auf dem Platz – nach der Partie kommt es in den Katakomben zu einem skurrilen Wortwechsel.
Foto: Getty Images

Eigentlich will Thomas Müller Red und Antwort zur bitteren 1:3-Pleite gegen Leipzig stehen. Eine Wutrede von Schiedsrichter Deniz Aytekin (44) veranlasst den Bayern-Akteur dazu, sein Interview zu unterbrechen. Es ist die Eskalation eines Schiedsrichter-Streits, der in Deutschland schon länger schwelt.

«In diesem Stadion spricht kein Mensch vom Schiedsrichter. Kein Mensch!», ist ein entnervter Schiedsrichter in der Mixed Zone zu hören. Müller dreht sich in dessen Richtung und schmunzelt: «Da hören wir gespannt zu.» Der Tobende ist Deniz Aytekin: «Der Manuel Gräfe sitzt in Berlin mit seinen 180 Kilo und labert so eine Scheisse.»

Es geht um eine Penaltyszene

Was Aytekin so enerviert? Die Kritik des ehemaligen Spitzenschiedsrichters und heutigem TV-Experten Manuel Gräfe (49). Der kritisiert Aytekin, er habe ein Trikotzupfer vor dem Leipziger 1:1 nicht geahndet. Doch Aytekin sieht keine Schuld: «Das ist ein Wahnsinn, das hat nichts mit Sport zu tun. Das Spiel wurde durch die Spieler entschieden.»

Der Schiri realisiert, dass er ein laufendes Interview von Thomas Müller stört. «Ich bin auf 180, sorry.» Der Bayern-Akteur nimmts locker. «Alles gut, ich höre gerne zu.» Er kann die Emotionen verstehen, witzelt: «Die 180 wurden jedenfalls doppelt verwendet.»

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Schiri-Debatte eskaliert

Am Tag danach entschuldigt sich Aytekin in der «Bild». «Für die Wortwahl möchte ich mich in aller Deutlichkeit entschuldigen. Das war drüber. Wir sind nach dem Spiel in die Kabine und waren glücklich, dieses wichtige Spiel ohne Fehler überlebt zu haben. Dann klopft es an der Tür und das ZDF will ein Interview (...). Ich war dann einfach sauer und bin in dieser Emotionalität dann raus.»

Der Vorfall ist die Eskalation eines Schiri-Streits, der in Deutschland schon länger schwelt. Manuel Gräfe macht sich seit seinem Karriereende 2021 mit harscher Kritik an den Ex-Kollegen nicht nur Freunde. Aytekin attestiert Gräfe, fachlich ein Top-Schiedsrichter gewesen zu sein, der mittlerweile aber «irgendeinen Krieg gegen den DFB und irgendwelche Verantwortlichen» führe, der nicht auf Kosten der aktiven Schiris gehen dürfe.

Inzwischen hat Gräfe via Twitter auf Aytekins Ausraster reagiert: Er habe wohl Pfund mit Kilos verwechselt: «Passiert schon mal, wenn man auf 180 nach eigener Aussage ist», spottete er.

In der Schweiz fiel der Name «Gräfe» übrigens kürzlich auch. Für Basel-Goalie Marvin Hitz ist Manuel Gräfe «eine Persönlichkeit», die dem Schweizer Schiedsrichterwesen weiterhelfen könnte. Hitz sagte dies in der Diskussion um den VAR und um die Frage, ob die Schweizer Schiedsrichter gut genug sind. (dti)

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