Häme, Kritik und Horror-Angst
Das sind die BVB-Krisenherde nach der nächsten Peinlich-Pleite

0:2 gegen Abstiegskandidat Bochum. Der BVB kassiert in der Bundesliga den nächsten Nackenschlag. Die Krise zeigt sich rund um die nächste Niederlage auch in mehreren Brandherden abseits des fussballerischen Geschehens.
Publiziert: 16.02.2025 um 12:57 Uhr
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Aktualisiert: 16.02.2025 um 13:28 Uhr
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Der BVB steckt in der Bundesliga ganz tief in der Krise.
Foto: Borussia Dortmund via Getty Images
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Lino DieterleRedaktor Online Sport

Acht Punkte fehlen dem BVB nach der 0:2-Niederlage in Bochum auf einen Champions-League-Platz in der Bundesliga. Das erklärte Saisonziel gerät immer mehr ausser Sichtweite. Die Krise zeigt sich nicht nur in schwachen Leistungen auf dem Platz.

1

BVB-Spieler verkriechen sich

Nach der bitteren Enttäuschung taucht kein einziger BVB-Spieler in der Mixed Zone auf. Einzig Nati-Goalie Gregor Kobel (27) und Innenverteidiger Nico Schlotterbeck (25) geben ein TV-Interview – alle anderen Journalisten müssen mit Niko Kovac (53) vorliebnehmen. Dessen fadenscheinig anmutende Erklärung: Die Stars müssten aus Regenerationsgründen ihr Programm abspulen, richtige Nahrung zu sich nehmen, um in vier Tagen wieder bereit zu sein. «Ich bin ja da, das reicht», so Kovac.

2

Schlotterbeck fürchtet Horrorsaison

Während Kobel eine gewisse Ratlosigkeit ausstrahlt, gegenüber «Sky» keine Erklärung für die schwache Leistung findet, lässt Teamkollege Schlotterbeck seinem Frust freien Lauf. Der Innenverteidiger spricht dem BVB die «Basics» im Fussball ab. «Zweikämpfe annehmen, Zweikämpfe gewinnen. Wir müssen das schnell hinkriegen, sonst wird es eine Horrorsaison.» Dass es wenige Tage nach dem überzeugenden Champions-League-Sieg gegen Sporting zu diesem Leistungsabfall kommt, bringt Schlotterbeck besonders auf die Palme. «Es ist nicht zum dritten oder vierten Mal, sondern zum siebten oder achten Mal passiert. Das kann nicht sein.» Für einen «Turnaround» müsste jeder bei sich anfangen und bessere Leistungen zeigen, nimmt er seine Teamkollegen in die Pflicht. «nicht woanders Ausreden» zu finden.

3

Gittens legt sich mit Fans an – und ignoriert Kovac

Weiteres Indiz für die immer blanker liegenden Nerven im Ruhrpott ist der Ärger von Turbo-Dribbler Jamie Gittens (20) nach seiner Auswechslung. Erst reagiert er gereizt auf Pfiffe aus dem BVB-Bock, legt sich gar mit den eigenen Fans an, bevor ihn Mitspieler beruhigen. Danach verpasst er es, mit seinem Trainer abzuklatschen. Auch hier bemüht sich Trainer Kovac darum, aus dem Brandherd kein Flächenbrand werden zu lassen. «Lasst uns da nicht zu viel reininterpretieren. Der Junge hat sich geärgert, dass er ausgewechselt wurde und wir hinten lagen.» Dass Spieler und Fans in dieser Situation enttäuscht sind, sei normal. Pfiffe der Fans und Gesten des Spielers hin oder her, stellt Kovac klar: «Der Jamie ist ein feiner Junge und keiner, der da irgendwas vom Zaun bricht.»

4

Kruse-Häme für Kovac

Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Ex-Kicker Max Kruse veranschaulicht uns dieses Sprichwort an einem fussballerischen Beispiel. In Wolfsburg wurde Kruse auf gnadenlose Art und Weise von Kovac aussortiert. Öffentliche Wortgefechte waren die Folge. «Er wäre mein Favorit für Dortmund, damit auch jeder in diesem Klub mal erfährt, was Krise bedeutet», hatte Kruse bereits vor Kovacs Anstellung die Gerüchte ironisch kommentiert. Nach der 0:2-Pleite des BVB in Bochum nimmt sich Kruse hämisch singend auf Instagram auf: «Oh, Niko Kovac, oh Niko Kovac, Quatsch!»

5

Brandherd Brandt

Er soll ein Schlüsselspieler sein, wird für seine inkonstanten Leistungen aber immer wieder harsch kritisiert. «Unterirdisch», sei Julian Brandts (28) Leistung gewesen, urteilt Sky-Experte Dietmar Hamann (51). «Irgendwann musst du mal sagen: Es ist genug. Dann musst du einen Schnitt machen und die Spieler ersetzen.» Noch vor dem Spiel hatte die Personalie Brandt zu einer hitzigen Debatte zwischen Hamann und Kovac geführt. «Didi, du weisst ja selbst: Fussball ist nicht nur eine Person», hat der Trainer seinen Schützling da in Schutz genommen. Brandts Leistungen dürften in der BVB-Krise trotzdem einer der heissesten Brandherde bleiben.

Bundesliga
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Bayern München
Bayern München
22
46
55
2
Bayer Leverkusen
Bayer Leverkusen
22
22
47
3
Eintracht Frankfurt
Eintracht Frankfurt
22
20
42
4
SC Freiburg
SC Freiburg
23
-2
39
5
RB Leipzig
RB Leipzig
22
7
37
6
FSV Mainz
FSV Mainz
22
11
35
7
VfB Stuttgart
VfB Stuttgart
22
7
35
8
Borussia Mönchengladbach
Borussia Mönchengladbach
22
3
34
9
VfL Wolfsburg
VfL Wolfsburg
22
9
33
10
Werder Bremen
Werder Bremen
23
-12
30
11
Borussia Dortmund
Borussia Dortmund
22
-1
29
12
FC Augsburg
FC Augsburg
22
-11
28
13
Union Berlin
Union Berlin
22
-10
23
14
FC St. Pauli
FC St. Pauli
22
-7
21
15
TSG Hoffenheim
TSG Hoffenheim
22
-16
21
16
VfL Bochum
VfL Bochum
22
-23
16
17
1. FC Heidenheim 1846
1. FC Heidenheim 1846
22
-20
14
18
Holstein Kiel
Holstein Kiel
22
-23
13
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