Geschasster Kahn tritt gegen Bayern nach
«Das war der schlimmste Tag meines Lebens»

Eine Stunde lang ist Bayern München deutscher Meister 2022/23. Dann eskaliert der Ärger in der Chefetage – und alle bekommen es mit.
Publiziert: 27.05.2023 um 23:17 Uhr
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Aktualisiert: 28.05.2023 um 10:47 Uhr
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Daran hat der «Titan» zu knabbern: Die Bayern haben Oliver Kahn entlassen.
Foto: imago/ActionPictures

Das kriegt gefühlt auch nur der FC Bayern München hin. Vom Meistertitel, dem elften in Serie, spricht eigentlich jetzt schon keiner mehr. Das grosse Thema ist der offizielle Rauswurf von Oliver Kahn (53) und Hasan «Brazzo» Salihamidzic (46) rund eine Stunde nach dem Gewinn der Schale.

«Das war der schlimmste Tag meines Lebens», offenbart Kahn, seit Samstagabend Ex-Vorstandsvorsitzender des deutschen FCB, in der TV-Show Sky90.

Wieso fehlte Kahn in Köln?

Was den «Titan» tief trifft: Er darf nicht mit seinen Spielern feiern. Weder am Samstag in Köln noch am Sonntag auf dem Marienplatz in München. «Mir wurde die Reise zum Spiel nach Köln und der Besuch der Meisterfeier vom Klub untersagt», erzählt Kahn der «Bild». Vor dem Spiel am Nachmittag hat der Verein mitgeteilt, der 53-Jährige fehle in Köln wegen einer Grippe.

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«Ich falle nicht tief. Ich habe ja gerade den Vertrag verlängert.»
Hasan Salihamidzic
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Am frühen Abend, nach dem 2:1-Sieg, meldet sich Kahn zunächst via Twitter: «Ich würde gerne mit euch mitfeiern, aber leider kann ich heute nicht bei euch sein, weil es mir vom Club untersagt wurde.» Von einer Grippe oder einer ähnlichen Krankheit ist nicht die Rede in diesem Post.

Rauswurf am Donnerstag

Laut der «Abendzeitung» erfuhren Kahn und Sportvorstand Salihamidzic am Donnerstag von ihrem Rauswurf. Dem Bericht zufolge nahm Kahn seine Entlassung «sehr enttäuscht» auf. Salihamidzic konnte besser damit umgehen. Was dies stützt: In der offiziellen Medienmitteilung des FC Bayern fehlt eine Aussage von Kahn, der von Jan-Christian Dreesen (55), dem stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden, abgelöst wird. Dieser gab im Herbst bekannt, er wolle Ende 2022/23 die Bayern verlassen.

Salihamidzic, dessen Nachfolge ungeklärt ist, hingegen kommt zu Wort. Er bedankt sich artig bei allen Mitarbeitenden, so wie das normalerweise üblich ist. «Es ist für mich emotional keine einfache Situation», wird er dann später von «t-online» zitiert. «Ich falle nicht tief. Ich habe ja auch gerade den Vertrag verlängert. Ich werde natürlich erstmal Urlaub machen. Werde mal Sachen machen oder Sachen aufschreiben, die ich immer mal machen wollte.»

«Das nächste politische Thema»

Speziell ist die Situation auch für Trainer Thomas Tuchel (49). Er wurde von Kahn und Salihamidzic an die Isar gelotst, als die Bayern überraschend Julian Nagelsmann (35) im März entliessen. Auch dieser Rauswurf spielte sich nicht ohne Nebengeräusche ab. «Seit gestern weiss ich Bescheid», sagt Tuchel am Samstagabend gegenüber Sky. «Das muss ich auch erst einmal verarbeiten. Statt zu feiern, haben wir jetzt das nächste politische Thema.» So läuft das derzeit bei den Bayern. (yap)

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