BVB-Fans können Titel-Drama nicht fassen
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«Wir waren Meister»:BVB-Fans können Titel-Drama nicht fassen

Erinnerungen an Erzrivale Schalke
Acht Minuten lang war Dortmund Meister

Es wäre alles für den neunten Meistertitel der Vereinsgeschichte angerichtet gewesen. Am Ende muss Dortmund im Fernduell am letzten Spieltag aber – wie dereinst Erzrivale Schalke – Bayern München den Vortritt lassen.
Publiziert: 27.05.2023 um 20:31 Uhr
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Aktualisiert: 28.05.2023 um 08:53 Uhr
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Grosse Ernüchterung beim BVB und Marco Reus: Man verspielt am letzten Spieltag den Meistertitel.
Foto: imago/Revierfoto
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Lino DieterleRedaktor Online Sport

Dortmund verspielt am letzten Spieltag die Meisterschaft. Nichtsdestotrotz ist man von der 81. bis zur 89. Minute für kurze, ja fast mickrige acht Minuten deutscher Meister.

Denn obwohl man im heimischen Signal-Iduna-Park gegen Mainz zurückliegt, scheint der Titel in greifbarer Nähe – dank gütiger Schützenhilfe aus Köln. Es ist 17.10 Uhr, als Dejan Ljubicic per Elfmeter zum Ausgleich gegen die Bayern trifft. Das würde Dortmund zur Meisterschaft reichen. Würde.

Aber dann, es ist mittlerweile 17.19 Uhr, schiesst Jamal Musiala den deutschen Rekordmeister wieder in Front und trifft damit auch den BVB mitten ins Herz.

Das weckt Erinnerungen an die Meisterschaftsentscheidung aus dem Jahr 2001. Auch damals duelliert sich Bayern im Fernduell mit einem Team aus dem Ruhrpott. Auch damals setzten sich die Münchner an einem dramatischen letzten Spieltag dank eines späten Treffers durch. Nur: Die Schalker jubelten nach Schlusspfiff schon so, als wären sie Meister. Ein schwacher Trost, aber immerhin blieb den Dortmundern dieses Szenario erspart.

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Als sich Schalke vier Minuten für den deutschen Meister hielt

Die Schalker wussten damals aber bereits vor dem letzten Spieltag, dass man auf Schützenhilfe angewiesen sein würde. Und es sah lange danach aus, als würden die Königsblauen diese erhalten. Zum Zeitpunkt, als Schalke seine Partie gegen die SpVgg Unterhaching – notabene nach 0:2-Rückstand – mit 5:3 gewonnen hatte, lagen die Bayern gegen Hamburg mit 0:1 zurück. Schalke wäre Meister. Für zahlreiche Akteure war Schalke bereits Meister. 65'000 Fans jubeln über den vermeintlich ersten Meistertitel nach 43 Jahren.

Fälschlicherweise hiess es im Gelsenkirchener Parkstadion, dass die Partie in Hamburg vorbei sei. Andreas Möller wurde vor laufender Kamera interviewt, als wäre Schalke Meister. Im Stadion wird das Feuerwerk ausgelöst, die Meisterfeier soll beginnen.

Derweil geschieht in Hamburg das Undenkbare. Die Bayern erhalten tief in der Nachspielzeit einen indirekten Freistoss, weil ausgerechnet der von Schalke an Hamburg verliehene HSV-Keeper Mathias Schober einen Rückpass in die Hand nimmt. Und um dieser verrückten Geschichte die Krone aufzusetzen, flutscht dieser tatsächlich unter der Mauer durch, zappelt im Netz.

Nach vier Minuten und 38 Sekunden kriegt man diese Szene auch auf Schalke mit – und muss die Meisterfeier entgeistert abbrechen. Bitterer gehts nicht, auch wenn der BVB 22 Jahre später sehr nahe an dieses Szenario rankommt.

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