Erfolgscoach Alonso könnte Domino-Effekt auslösen
Bricht Leverkusens Invincible-Team im Sommer auseinander?

Mit einer historischen Bundesliga-Saison ohne eine einzige Niederlage sicherte sich Leverkusen in der Vorsaison den ersten Meistertitel der Vereinshistorie. Ein Jahr später droht das Team auseinanderzufallen.
Publiziert: 10:44 Uhr
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Aktualisiert: 13:34 Uhr
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Ein Wechsel von Leverkusen-Coach Xabi Alonso zu Real Madrid wird immer wahrscheinlicher.
Foto: Getty Images
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Lino DieterleRedaktor Online Sport

Mit unglaublichen 17 Punkten Vorsprung war Leverkusen letzte Saison zum Meistertitel gestürmt. In 34 Ligaspielen und sechs Cup-Matches national ungeschlagen geblieben. Der jahrzehntelange Spottname «Vizekusen» war endgültig Geschichte.

Leverkusen feiert den historischen Meistertitel
1:52
Xhaka strahlt vor Freude:Leverkusen feiert den historischen Meistertitel

Knapp ein Jahr später hat sich der Wind jedoch wieder gedreht. Nach dem blamablen Halbfinal-Out im DFB-Pokal bei Drittligist Arminia Bielefeld und angesichts von 8 Punkten Rückstand auf Bundesliga-Leader Bayern drei Runden vor Schluss steht der Doublesieger vor einer titellosen Saison. Und so droht im Sommer jener Umbruch, der schon nach dem Meistertitel befürchtet worden war.

Vor einem Jahr setzte Erfolgscoach Xabi Alonso mit seinem Verbleib trotz Gerüchten um seine Ex-Klubs Liverpool und Real Madrid ein Zeichen mit Signalwirkung: Kein Leistungsträger der Meistermannschaft verliess damals den Klub.

Top-Kandidat bei Real – Abgang bereits angekündigt?

In diesem Transfersommer könnte es nun gar einen Domino-Effekt geben. Laut dem spanischen TV-Sender «Esport3» hat Alonso seine Wechselabsicht intern bereits mitgeteilt. Die Tageszeitung «as» berichtet zudem, dass Alonso wegen eines Gentlemen's Agreement «fast umsonst» zu Real wechseln könnte. Bis anhin war von einer Ausstiegsklausel um die 20 Millionen Euro die Rede.

Besiegelt ist der Trainer-Transfer zwar noch nicht – laut der «Bild» werde dieser erst besprochen, wenn Ancelottis Abgang aus Madrid offiziell ist. Dennoch befasst sich Leverkusen bereits mit möglichen Nachfolgern. Die heissesten Kandidaten laut dem Boulevardblatt: Ajax-Coach Francesco Farioli (36), Ex-Barça-Coach Xavi (45) sowie der ehemalige Bayern-Abwehrrecke Martin Demichelis (44), der aktuell den mexikanischen Klub Monterrey coacht.

Alonso könnte einen Domino-Effekt auslösen

Die Frage, die in Leverkusen zahlreiche Fans beschäftigt: Wenn Alonsos Verbleib letzten Sommer das Signal zum Bleiben sendete, löst dann sein Abgang diesen Sommer möglicherweise das Gegenteil aus? Also eine Abgangswelle?

Wenig überraschend ist, dass viele Leverkusener Spieler äusserst begehrt sind. Die Gerüchte um Ausnahmekönner Florian Wirtz werden immer konkreter. Ob er den Lockrufen aus München, Madrid oder Manchester widerstehen wird, wenn sein Förderer geht? Schwer vorstellbar.

Die Aussenverteidiger Alejandro Grimaldo und Jeremie Frimpong haben nie einen Hehl daraus gemacht, dass sie gerne in Spanien oder England spielen würden. Auch die Stürmer Patrick Schick und Victor Boniface sind immer wieder Gegenstand von Wechselgerüchten. Und der ablösefreie Abgang von Abwehrchef Jonathan Tah, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, steht seit geraumer Zeit fest.

Selbst um Granit Xhaka kamen zuletzt Abgangsgerüchte auf. Zwar stellte Geschäftsführer Fernando Carro klar, dass der Klub kein Interesse daran hat, seinen Leitwolf abzugeben. Wohl auch in der Hoffnung, dass die Invicible-Mannschaft vom Vorjahr in diesem Sommer nicht komplett auseinanderbricht. Doch das Transferkarussell wird die Leverkusener wohl mehr erfassen, als ihnen lieb ist.


Bundesliga
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Bayern München
Bayern München
31
61
75
2
Bayer Leverkusen
Bayer Leverkusen
31
31
67
3
Eintracht Frankfurt
Eintracht Frankfurt
31
20
55
4
SC Freiburg
SC Freiburg
31
-3
51
5
RB Leipzig
RB Leipzig
31
6
49
6
Borussia Dortmund
Borussia Dortmund
31
11
48
7
FSV Mainz
FSV Mainz
31
9
47
8
Werder Bremen
Werder Bremen
31
-6
46
9
Borussia Mönchengladbach
Borussia Mönchengladbach
31
1
44
10
FC Augsburg
FC Augsburg
31
-9
43
11
VfB Stuttgart
VfB Stuttgart
31
5
41
12
VfL Wolfsburg
VfL Wolfsburg
31
5
39
13
Union Berlin
Union Berlin
31
-14
36
14
FC St. Pauli
FC St. Pauli
31
-10
31
15
TSG Hoffenheim
TSG Hoffenheim
31
-18
30
16
1. FC Heidenheim 1846
1. FC Heidenheim 1846
31
-27
25
17
Holstein Kiel
Holstein Kiel
31
-29
22
18
VfL Bochum
VfL Bochum
31
-33
21
Champions League
UEFA Europa League
Conference League Qualifikation
Relegation Play-Offs
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