In München brennt der Baum lichterloh. Am Freitag liessen die Bayern auswärts gegen Freiburg (2:2) erneut Punkte liegen, der Rückstand auf Leader Leverkusen beträgt jetzt schon zehn Punkte. Aus den letzten fünf Pflichtspielen resultierte gerade mal ein Sieg – die erste titellose Saison seit 2012! Ende Februar zogen die Bosse der Bayern die Reissleine und verkündeten das Aus von Trainer Thomas Tuchel (50). Ab dem Sommer gehen der Rekordmeister und Tuchel getrennte Wege. Bis dahin soll der Deutsche noch an der Seitenlinie stehen. So war es zumindest geplant, doch jetzt könnte schon früher alles vorbei sein.
Bei den Bayern-Bossen herrscht keine Einigkeit
Das Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League gegen Lazio Rom vom Dienstagabend (ab 21 Uhr im Blick-Liveticker) ist schon eine Art Job-Endspiel für Tuchel. Um sich für den Viertelfinal zu qualifizieren, muss Bayern gegen die Römer eine 0:1-Hypothek aus dem Hinspiel drehen. Bei einem Ausscheiden aus der Königsklasse wäre eine sofortige Trennung von Tuchel «nicht auszuschliessen», schreibt der «kicker».
Laut der «Bild» seien die Bosse an der Säbener Strasse «hin- und hergerissen». Demnach herrsche intern Uneinigkeit, ob eine Trennung von Tuchel dann überhaupt noch Sinn ergeben würde. Denn mit zehn Punkten Rückstand in der Bundesliga, dem Aus im DFB-Pokal und dem Königsklassen-Out wäre die verkorkste Saison dann ohnehin schon im Eimer. Ausserdem stünden die Bosse dann vor der schweren Aufgabe, einen Interimstrainer zu finden, während man auch eine langfristige Lösung für den Sommer sucht.
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Tuchel selbst will nichts von einem Job-Endspiel gegen Lazio wissen. «Diese Überlegungen kommen nicht von meiner Seite», stellt er bei der Pressekonferenz vor der Partie in München klar. Doch der 50-Jährige sagt auch: «Was andere im Verein denken, weiss ich aber nicht.» Man könne sich aber sicher sein, dass niemand mehr Ehrgeiz habe, das Spiel zu gewinnen, als er selbst.
So soll die Wende gelingen
Doch wie will Tuchel den Rückstand aus dem Hinspiel wettmachen und die hartnäckigen Römer knacken? «Wir brauchen mehr Struktur und müssen verbissener in den Zweikämpfen sein.» Ausserdem fordert er diszipliniertere Spieler und mehr Konzentration im Passspiel. «Morgen zählt jede Minute», gibt sich der Coach kämpferisch.
Auch offensiv müssen die Bayern wieder zu alter Stärke zurückfinden. Im Hinspiel gegen Lazio verbuchte man keinen einzigen Torschuss. Mit einer ähnlichen Leistung muss sich die von Stars gespickte Truppe am Dienstagabend bereits aus der Königsklasse verabschieden. Und dann vielleicht auch von ihrem Trainer.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Bayern München | 10 | 26 | 26 | |
2 | RB Leipzig | 10 | 10 | 21 | |
3 | Eintracht Frankfurt | 10 | 10 | 20 | |
4 | Bayer Leverkusen | 10 | 5 | 17 | |
5 | SC Freiburg | 10 | 2 | 17 | |
6 | Union Berlin | 10 | 1 | 16 | |
7 | Borussia Dortmund | 10 | 0 | 16 | |
8 | Werder Bremen | 10 | -4 | 15 | |
9 | Borussia Mönchengladbach | 10 | 1 | 14 | |
10 | FSV Mainz | 10 | 1 | 13 | |
11 | VfB Stuttgart | 10 | 0 | 13 | |
12 | VfL Wolfsburg | 10 | 1 | 12 | |
13 | FC Augsburg | 10 | -7 | 12 | |
14 | 1. FC Heidenheim 1846 | 10 | -2 | 10 | |
15 | TSG Hoffenheim | 10 | -6 | 9 | |
16 | FC St. Pauli | 10 | -5 | 8 | |
17 | Holstein Kiel | 10 | -13 | 5 | |
18 | VfL Bochum | 10 | -20 | 2 |