In Dortmund, Leipzig und Gladbach dürfte man am Sonntag aufgeatmet haben: Bayern München ist zu schlagen! Rund 60 Stunden nach dem Sieg im Supercup-Final gegen Sevilla verliert die Mannschaft von Hansi Flick gegen Hoffenheim ihr erstes Pflichtspiel im 2020. Zuletzt hat der Quadruple-Sieger (Bayern gewann die Champions League, den Supercup, Meisterschaft und Pokal) am 7. Dezember 2019 verloren.
Dieses Kunststück gelingt ausgerechnet einem Hoeness. Der 38-jährige Sebastian Hoeness, Sohn von Bayerns-Stürmerlegende Dieter Hoeness und Neffe von Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeness, ist seit dieser Saison Trainer der TSG Hoffenheim. Letzte Saison hat Hoeness noch Bayern II sensationell zur Drittliga-Meisterschaft geführt.
Matchplan ist komplett aufgegangen
«Es ist so gelaufen, wie wir es uns vorgestellt haben. Wir haben gut verteidigt und sind gefährlich geblieben», sagt Hoeness, der den Gegner natürlich in- und auswendig kennt, nach dem 4:1-Coup. «Die Mannschaft hat gezeigt, was sie kann.» Er auch. Denn sein Matchplan ist komplett aufgegangen. Seine Spieler nervten die Bayern-Stars mit stetem Pressing und schalteten bei Ballgewinn schnell um. Bayern-Coach Hansi Flick: «Riesenkompliment an Sebastian. Er hat seine Mannschaft super eingestellt.»
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Sebastian ist plötzlich nicht mehr nur der Spross von Dieter und der Neffe von Uli. Er macht sich selbst einen Namen in der Bundesliga. Davon träumte schon viel früher, wollte er doch ebenfalls Profifussballer werden. Doch irgendwann Mitte 20 hat Sebastian erkannt, dass er nicht mit dem gleichen Talent seines Vaters oder Onkels gesegnet ist. «Ich habe entschieden, dass ich mit 25 Jahren nicht zwingend noch eine Karriere als Zweitligaspieler anstreben muss. Das war für mich keine Option», sagte er einmal in einem Interview mit «Spox». Mit 28 Jahren beendet er seine Fussballer-Karriere.
Mit 38 in der Bundesliga angekommen
Nun, 38-jährig, ist er in der Bundesliga angekommen! Hoeness, der einst bei Thomas Tuchel, Pep Guardiola oder Huub Stevens hospitiert hat, steht nach dem zweiten Spieltag mit Hoffenheim sogar sensationell an der Tabellenspitze und verblüfft ganz Deutschland. Nicht ganz. Papa Dieter meinte nach Sebastians Wechsel von Bayern II zur TSG in diesem Sommer: «Sebastian kann was und ist bereit! Er hat schon gezeigt, dass er immer wieder neu dazulernt und sich weiterentwickelt»
Und warum Bayern ihn vor einigen Wochen nicht gerne ziehen liess, ist seit Sonntag nun auch jedem klar.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Bayern München | 10 | 26 | 26 | |
2 | RB Leipzig | 10 | 10 | 21 | |
3 | Eintracht Frankfurt | 10 | 10 | 20 | |
4 | Bayer Leverkusen | 10 | 5 | 17 | |
5 | SC Freiburg | 10 | 2 | 17 | |
6 | Union Berlin | 10 | 1 | 16 | |
7 | Borussia Dortmund | 10 | 0 | 16 | |
8 | Werder Bremen | 10 | -4 | 15 | |
9 | Borussia Mönchengladbach | 10 | 1 | 14 | |
10 | FSV Mainz | 10 | 1 | 13 | |
11 | VfB Stuttgart | 10 | 0 | 13 | |
12 | VfL Wolfsburg | 10 | 1 | 12 | |
13 | FC Augsburg | 10 | -7 | 12 | |
14 | 1. FC Heidenheim 1846 | 10 | -2 | 10 | |
15 | TSG Hoffenheim | 10 | -6 | 9 | |
16 | FC St. Pauli | 10 | -5 | 8 | |
17 | Holstein Kiel | 10 | -13 | 5 | |
18 | VfL Bochum | 10 | -20 | 2 |