Bleibt Tuchel, kommt Löw – oder doch Favre?
Wer jetzt Bayern-Trainer werden soll

Die Suche geht weiter: Wer wird neuer Bayern-Trainer? Durch den deutschen Blätterwald rauschen unzählige Namen. Bleibt Thomas Tuchel? Kommt Hansi Flick zurück? Oder kommt etwa doch Lucien Favre zum Handkuss? Ein Auszug aus der Kandidatenliste der Münchner.
Publiziert: 03.05.2024 um 11:15 Uhr
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Aktualisiert: 03.05.2024 um 14:54 Uhr
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Thomas Tuchel.
Foto: DUKAS

Seit dieser Woche ist bekannt: Auch Ralf Rangnick (65) wird nicht neuer Bayern-Trainer. Es ist der nächste Korb, den sich die Münchner einhandeln, nachdem zuvor schon Leverkusen-Coach Xabi Alonso (43) und der deutsche Bundestrainer Julian Nagelsmann (36) abgesagt hatten. Da stellt sich die Frage: Wer steht denn überhaupt noch auf der Kandidatenliste des deutschen Rekodmeisters?

Thomas Tuchel (50): Im Februar einigten sich die Bayern und Thomas Tuchel auf eine Trennung per Ende Saison. Sportlich gesehen könnte ein Verbleib sogar Sinn machen. Klar, die Meisterschale ging nach Leverkusen – aber die Bayern stehen eben auch im Halbfinal der Champions League. «Die Vereinbarung ist kommuniziert und die steht», sagte Tuchel im April knapp zwei Monate nach der verkündeten Trennung. Der Entscheid scheint also fix – und ein plötzlicher Meinungsumschwung der Münchner Teppichetage wäre ein Armutszeugnis für den Klub.

Hansi Flick (59): Der ehemalige Bundestrainer war bis zum überraschenden Verbleib von Xavi heisser Anwärter auf den Job beim FC Barcelona. Flick ist also noch immer frei, sein Können unbestritten – doch hat er auch Lust auf eine Rückkehr zu den Bayern? Die Trennung 2021 endete in einer Schlammschlacht mit Uli Hoeness, mittlerweile sollen sich Hoeness und Flick aber ausgesprochen haben. Eine Rückkehr ist nicht ausgeschlossen.

Zinédine Zidane (51): Sein Name hält sich hartnäckig im Kreis der Münchner Trainerkandidaten. Die spanische Zeitung Mundo Deportivo behauptete, dass Zidane «nur einen Schritt» von Bayern entfernt sei. Stimmte gar nicht. Vor allem die Sprachbarriere gilt als grosses Problem. So hätten die Bayern gerne einen deutschsprachigen Trainer oder zumindest einen, der gut Englisch spricht – was der Franzose aber nicht wirklich tut. Zidane sei für einen neuen Job aber offen.

Roberto De Zerbi (44): Auch sein Name wurde immer wieder genannt. Der Italiener beeindruckte mit Brighton & Hove Albion in der Premier League, kann Englisch – und hatte laut «Sport Bild» auch schon Kontakt zu Sportvorstand Max Eberl. Zudem hat er eine Vertragsverlängerung bei Brighton zuletzt ausgeschlossen. Was dagegen spricht: De Zerbi lief es in den letzten Monaten im britischen Badeort nicht mehr ganz so gut. 

Lucien Favre (66): Wurde bereits vor knapp zwei Wochen als Übergangslösung bis 2025 (dann wären eventuell Jürgen Klopp oder Alonso zu haben) ins Spiel gebracht. Der 66-Jährige ist seit Januar 2023 vertragslos, hätte also Zeit. Zudem pflegt er ein gutes Verhältnis zu den Bayern-Bossen. Mit Max Eberl arbeitete er in Mönchengladbach bereits zusammen. Nur: Die Bayern wollten grundsätzlich eine langfristige Lösung. Zudem wird dem Waadtländer das hektische Umfeld in München nicht wirklich zugetraut. 

Erik ten Hag (54): Seine Stelle in Manchester scheint am seidenen Faden zu hängen, der Holländer wird immer wieder hart kritisiert. Sollte er sein Engagement (unfreiwillig oder nicht) in der britischen Industriestadt beenden, wäre er sicher interessiert an einem Job in München. Trainierte von 2013 bis 2015 die zweite Mannschaft der Bayern, hätte als D-Lösung und dann wohl gescheiterter ManUtd-Coach allerdings ein schlechtes Standing. 

Jogi Löw (64): Rein vom Namen her wäre er ein Top-Transfer. Doch macht es sportlich auch Sinn? Zwar wartet Fussball-Deutschland darauf, dass der Weltmeister-Trainer von 2014 einen Klub übernimmt. Dass es Bayern wird, ist aber unwahrscheinlich. Anfang Jahr sagte er selbst, dass die Bayern an ihm gar kein Interesse haben würden. 

José Mourinho (61): Auch sein Name wurde bereits mehrmals mit dem Bayern-Job in Verbindung gebracht, hat offenbar Lust auf die Bundesliga. Und: Sein Name wäre auch ein Coup für die Bayern. Doch kommt sein Charakter in München auch an? Unsicher. 

Roger Schmidt (57): Er kennt die Bundesliga seit seinem Leverkusen-Engagement, anschliessend führte er Benfica Lissabon in der Saison 22/23 zum Meistertitel. Schmidt kennt Bayern-Sportdirektor Christoph Freund (46) gut und lässt attraktiven Offensivfussball spielen. Nur: Er fühlt sich in der portugiesischen Hauptstadt derzeit wohl, will da nicht unbedingt weg. 

Martín Demichelis (43): Lief als Spieler 259 Mal im Dress der Bayern auf, reitet heute als Trainer bei Herzensklub River Plate auf einer Erfolgswelle. Der Argentinier ist in seiner Heimat aber zufrieden, winkte bereits ab. Zurzeit wohl noch zu früh für ein Engagement in Deutschland. 

Mark van Bommel (47): Ein weiterer Ex-Bayern-Spieler, der öfters genannt wird. Trainierte bereits den VfL Wolfsburg, dies zugegeben eher erfolglos. Derzeit liefert Van Bommel aber wieder ab, sorgt in Belgien mit Royal Antwerpen für Furore. Wohl auch noch zu früh. 

Als Kandidaten werden in deutschen Medien zudem noch mehrere weitere Kandidaten gehandelt. So etwa Christian Streich (58, bis Ende Saison in Freiburg), Julen Lopetegui (57, vereinslos), Felix Magath (70, vereinslos), Arne Slot (45, Feyenoord Rotterdam), Antonio Conte (54, vereinslos). Dass diese sich auf den Trainerstuhl setzen wollen oder dürfen, ist derzeit aber eher unwahrscheinlich.

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