Aufgebot, obwohl er eigentlich zu alt ist
Russischer Ex-Nationalspieler muss in den Krieg

Schock für Ex-Nationalspieler Dinijar Biljaletdinow. Der 37-Jährige erhält nach Putins Teilmobilisierung ein Aufgebot für den Ukraine-Krieg. Seinem Vater stösst das sauer auf.
Publiziert: 29.09.2022 um 10:11 Uhr
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Aktualisiert: 29.09.2022 um 14:18 Uhr
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Der russische Ex-Nati-Spieler Dinijar Biljaletdinow muss in den Krieg.
Foto: Keystone

Die Teilmobilisierung von Wladimir Putin trifft nun auch einen bekannten Ex-Fussballer. Wie die russische Seite sports.ru schreibt, wird der ehemalige russische Nationalspieler Dinijar Biljaletdinow in die Armee eingezogen. Überraschend ist die Aufforderung zum Militärdienst vor allem deshalb, weil der Ex-Everton-Spieler gar nie richtigen Militärdienst geleistet hat. Ganz zum Unmut seines Vaters: «Er hat nicht gedient. Er hat den Eid abgelegt, aber es war ein spezieller Dienst mit einer sportlichen Ausrichtung. Er hat seinen kompletten Dienst mit Sport verbracht. Das war vor 19 Jahren, als er in der Jugend-Nationalmannschaft gespielt hat.»

Biljaletdinow ist eigentlich zu alt

Auch speziell: Eigentlich besagt das russische Gesetz, dass nur Reservisten eingezogen werden können, die 35 oder jünger sind, Biljaletdinow ist aber 37. Sein Vater hat daher nur wenig Verständnis für das Aufgebot: «Wenn es eine generelle Mobilisierung wäre, gäbe es keine Zweifel. Aber der Präsident hat eine Teilmobilisierung befohlen, dann sollte auch alles nach dem Gesetz ablaufen. Wir werden jetzt herausfinden, ob das Schreiben korrekt ist, oder ob es vielleicht zu früh gesendet wurde. Es kann alles passiert sein.»

Russen flüchten aus Angst vor Militärdienst aus dem Land

Am Dienstag vor einer Woche hatte Kreml-Chef Putin eine Teilmobilmachung von russischen Reservisten angeordnet. Rund 300’000 ehemalige Armeemitglieder sollen in die Armee eingezogen werden und in der Ukraine kämpfen. Die Ankündigung von Putin und darauffolgende schriftliche Aufforderungen haben in Russland für Unverständnis gesorgt. So sind auch schon viele Männer aus Angst vor einer Einberufung aus dem Land geflüchtet. (hon)

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