Auf EM-Kurs
U21-Nati bezwingt Bulgarien glücklich

Nach dem Dreier gegen Bulgarien fehlt der Schweizer U21-Nati noch ein Sieg für die EM-Quali. Dass das Siegtor nicht zählen dürfte, ist dem Trainer egal.
Publiziert: 04.06.2022 um 22:32 Uhr
Fabian Rieder erzielt das goldene Tor für die U21-Nati gegen Bulgarien.
Foto: Marusca Rezzonico/freshfocus
Sebastian Wendel

Es ist kurz vor der Pause, als der Stadionspeaker plötzlich die Tormusik aufdreht. Aber der gute Mann hat sich getäuscht: Der Ball zappelt nach einem Imeri-Freistoss zwar im Netz, aber nur ausserhalb. Zu früh gefreut.

Doch man muss auch Verständnis haben für den überschwänglichen Speaker: Da schreit er sich vor dem Spiel beim Vorlesen der Aufstellungen die Seele aus dem Leib, versucht, die gut 1000 Fans aus der Lethargie zu holen – und dann macht das Zuschauen der Schweizer U21-Nationalmannschaft in der ersten Halbzeit genauso müde wie das schwüle Klima im Tessin.

Ab der ersten Minute plätschert das Spiel vor sich hin. Aus Schweizer Sicht ist es eine zähe Angelegenheit gegen beschränkte, aber robuste Bulgaren – wie von Mauro Lustrinelli vorausgesagt. Der U21-Naticoach sagt: «Wir wussten, dass wir leiden müssen. Die Hitze war unglaublich.»

Rieder mit Dusel-Tor

Erst in den Minuten vor der Pause kommt Leben ins Cornaredo. Eine Flanke von Basel-Flügel Ndoye wird zum Schuss und klatscht an den Pfosten. Und nachdem Rieder aus guter Position vergibt, kommts zum Freistoss von Imeri, den nicht nur der Speaker, sondern auch einige Fans im Tor sehen.

Den Schweizern gelingt es, die Druckphase in die zweite Halbzeit zu retten. Nun rollt ein Angriff nach dem anderen auf den Strafraum der Bulgaren – und in der 56. Minute liegt der Ball endlich im Tor. Und die Pfeife des Schiedsrichters? Die bleibt zum Erstaunen aller stumm. Denn: Fabian Rieder steht bei seinem Abstauber deutlich im Offside. Was für ein Dusel-Tor des YB-Juwels!

Beim 1:0 bleibts. Der Schönheitsfehler, dass das Siegtor nicht zählen dürfte, ist Lustrinelli egal – er sagt: «Glück ist nie Zufall. Die Jungs haben hart gearbeitet und den Sieg verdient.» Die drei Punkte könnten noch Gold wert sein: Gewinnen die Schweizer auch das letzte Quali-Spiel am Mittwoch in Moldawien, sind sie für die EM 2023 qualifiziert. Entweder als Gruppensieger oder als bester Gruppenzweiter.


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