«Armutszeugnis»
So kommentieren die Deutschen den Löw-Entscheid

Jogi Löw wurde am Montag vom DFB in seinem Amt bestätigt. Die Reaktionen der Deutschen sind gespalten.
Publiziert: 01.12.2020 um 11:35 Uhr
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Aktualisiert: 01.03.2021 um 18:15 Uhr
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Am Montag fiel die Entscheidung: Jogi Löw darf weitermachen.
Foto: imago images/Beautiful Sports

Nach der höchsten Niederlage seit 1931 (0:6 gegen Spanien) geriet der Trainerstuhl von Jogi Löw (60) mehr ins Wackeln denn je. Am Montag fällte der Deutsche Fussballverband DFB die definitive Entscheidung, mit dem Weltmeister-Trainer weitermachen zu wollen.

Die Reaktionen zum Entscheid sind gespalten. «Armutszeugnis», titelt die «Bild». Trotz des Spanien-Debakels, des WM-Vorrunden-Aus 2018 und den verheerenden Fan-Umfragen dürfe Löw im Amt bleiben. Der DFB beweise «einmal mehr die eklatante Führungsschwäche.»

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DFB-Führung auch im Fadenkreuz

Ins Fadenkreuz neben Löw geraten somit auch Präsident Fritz Keller (63) und Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff (52). Sollte das ausgerufene Ziel des EM-Halbfinals verpasst werden, wäre gemäss der «FAZ» auch die Führung gescheitert.

Laut der «Süddeutschen Zeitung» habe der DFB eine «Chance verpasst, nach 14 Jahren Löw andere Augen auf den deutschen Fussball schauen zu lassen». Mit Ralf Rangnick (62) und Stefan Kuntz (58) kursierten namhafte Ersatzkandidaten als Bundestrainer. Parallelen mit Bayern Münchens Reaktion nach der 1:5-Klatsche gegen Frankfurt werden gezogen. Double-Sieger Niko Kovac (49) musste gehen, Hansi Flick (55) wurde eingestellt und wenige Monate später holten die Bayern das Triple aus Liga, Pokal und Champions League.

«Weg der Erneuerung fortsetzen»

In seiner Mitteilung schreibt der DFB, dass man «seit März 2019 eingeschlagenen Weg der Erneuerung der Nationalmannschaft mit Bundestrainer Joachim Löw uneingeschränkt fortsetzen» wolle. Ein Comeback der ausgebooteten Weltmeister Jérôme Boateng (32), Thomas Müller (31) und Mats Hummels (31) dürfte somit ausgeschlossen sein. Auch das sorgt für viel Diskussionen rund um «Die Mannschaft».

Ausgerechnet Boateng, will man meinen, ist einer derjenigen, die nach dem Entscheid Löw den Rücken stärken. «Ich freue mich, dass Jogi weitermachen darf. Er hat sich dieses Vertrauen in ihn in der Vergangenheit verdient», sagt er gegenüber der «Bild». Auch Bayer-Geschäftsführer Rudi Völler (60) schlägt in dieselbe Kerbe: «Ich finde, das ist eine richtige Entscheidung. Ich bin überzeugt, dass Jogi mit seiner Mannschaft eine gute EM spielt.» (smi)

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