Rückblick: Mai 2018, rund 18'700 Fussball-Fans sind im Zürcher Letzigrund vor Ort. Nicht etwa, weil der FCZ oder die Nati spielt, sondern weil das erste offizielle Spiel zwischen Albanien und dem Kosovo läuft! Das Bruderduell geht freundschaftlich über die Bühne, der Kosovo gewinnt 3:0.
Elf Spieler mit Schweizer Bezug
Zwei Jahre später stehen sich die Nationalteams erneut gegenüber. Diesmal im Nationalstadion von Albanien in Elbasan. Und diesmal sind aufgrund der Covid-Pandemie auch keine Fans erlaubt. Ein harter Schlag für die fussballverrückten Fans beider Parteien.
Was allerdings geblieben ist, ist der Schweizer Bezug: Im Aufgebot der Albaner sind vier Spieler, die über Super-League-Erfahrung verfügen. Im Team von Kosovo-Trainer Bernard Challandes sind es sogar deren sieben.
«... der absolute Wahnsinn!»
Einer von ihnen ist Betim Fazliji. Der Rheintaler – im Oktober noch im Aufgebot der Schweizer U21-Nati, wird künftig für den Kosovo auflaufen. «Ich fühle mich gut und bin bereit, diesen nächsten grossen Schritt zu gehen», so der 21-Jährige zu BLICK.
Ein Debüt ausgerechnet gegen den «grossen Bruder» aus Albanien? «Das wäre natürlich der absolute Wahnsinn! Aber ich bin erstmal froh, einfach hier zu sein. Der Trainer wird dann schon das Richtige tun».
«Wäre ein Fest fürs Volk geworden»
Auch der St. Gallen-Verteidiger trauert den fehlenden Zuschauern im Stadion nach. Fazliji: «Das ist wirklich sehr schade. Es wäre ein Fest für das ganze Volk geworden.» Wie sehr die Fans den beiden Ländern fehlen, zeigt folgende Statistik: Während der Kosovo seit über einem Jahr nicht mehr gewinnen konnte, hat Albanien in den drei letzten Spielen (gegen Kasachstan und zweimal Litauen) kein einziges Tor erzielt. Ob sich am Mittwoch (Kick-off 16 Uhr) irgendwas ändert?
Bereits am Mittwochmittag wird klar: Bernard Challandes wird nicht an der Seitenlinie stehen. Der 69-Jährige wurde positiv auf Corona getestet und hat sich laut Verbandsangaben bereits in Isolation begeben.