Uli Forte (48) war in der Schweiz Cupsieger, Aufsteiger, Vize-Meister und spielte im Europacup. Aber nun sagt der frühere Trainer von St. Gallen, YB, GC, Zürich und Yverdon: «Jetzt bin ich ganz klar am Höhepunkt meiner Karriere.»
Forte ist seit dieser Saison Chefcoach bei Arminia Bielefeld in der 2. Bundesliga. Sein erster Job im Ausland. Ein wahr gewordener Traum, wie Forte in einer virtuellen Pressekonferenz mit Schweizer Medien sagt. «In die 2. Liga wollte ich schon immer. Denn direkt in die 1. Bundesliga ist schwierig, da musst du Meister gewesen sein oder Champions League gespielt haben.»
Forte ist in einer neuen Welt gelandet. Aus seinem kargen, winzigen Trainerbüro in der Waadtländer Challenge-League-Provinz auf einen Schlag zum Bundesliga-Absteiger aus Nordrhein-Westfalen. Forte: «Fussball ist hier Religion, das Thema Nummer 1. Und zwar vom kleinen Kindergarten-Bub bis zur Grossmutter. Es ist eine extreme Herausforderung!»
Böser Fehlstrart
Beim verlorenen Debüt in Sandhausen fliegt Forte vom Platz («Das war völlig verrückt»), wird dann aber nicht gesperrt und erlebt das 0:3 gegen Regensburg an der Seitenlinie mit. «Als Absteiger sind die Erwartungen gross, diese haben wir bisher nicht erfüllt. Aber nun wollen wir in Rostock befreit aufspielen», sagt Forte, der den 7:1-Sieg im DFB-Pokal gegen Oberligist Envers als wahren Saison-Startschuss bezeichnet.
Auch, weil Bielefeld mit 14 Zugängen und 13 Abgängen – Goalie-Legende Stefan Ortega (29) ging sogar zu ManCity – zuerst wieder ein Team werden muss. Und der Trainer ist eben auch neu. Für die deutschen Medien ist Forte ein «No Name» oder «der Italiener». Allerdings wäre Forte bereits letzten Winter fast in der 2. Liga gelandet. Doch da sagte er Düsseldorf ab, der Zeitpunkt passte nicht.
Familienleben wird durchgeschüttelt
Hat er sich dann in Bielefeld wie bei der Nati für die Petkovic-Nachfolge in Bielefeld gar selber beworben? Forte verneint. Mit Sportdirektor Samir Arabi habe er bereits seit einigen Jahren losen Kontakt gehabt.
Der neue Traum-Job stellt aber das Familienleben auf den Kopf. Fortes Frau Caroline, deren drei Töchter und der gemeinsame Sohn Matteo (2 1/2) sind in Zürich geblieben. «Meine Frau wollte meinem Traum nicht im Weg stehen. Sie ist eine gute Organisatorin und kommt mit den Kindern regelmässig hoch», sagt Forte.
Aber auch der Bielefeld-Trainer kommt an freien Tagen regelmässig heim. Mit dem 9-Euro-Pass per Zug nach Hannover, Münster, Paderborn oder Düsseldorf und dann per Flieger. «Es ist keine Weltreise», sagt er über den Weg in die Schweizer Heimat.
Fussballerisch aber schon.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | 1. FC Köln | 17 | 9 | 31 | |
2 | Karlsruher SC | 17 | 3 | 29 | |
3 | Hamburger SV | 17 | 16 | 28 | |
4 | SV 07 Elversberg | 17 | 9 | 28 | |
5 | 1. FC Magdeburg | 17 | 6 | 28 | |
6 | SC Paderborn 07 | 17 | 5 | 28 | |
7 | Hannover 96 | 17 | 5 | 27 | |
8 | Fortuna Düsseldorf | 17 | 5 | 26 | |
9 | 1. FC Kaiserslautern | 17 | 3 | 26 | |
10 | SV Darmstadt 98 | 17 | 7 | 24 | |
11 | 1. FC Nürnberg | 17 | 1 | 22 | |
12 | Hertha BSC | 17 | 0 | 22 | |
13 | Schalke 04 | 17 | -1 | 20 | |
14 | SpVgg Greuther Fürth | 17 | -9 | 20 | |
15 | SC Preußen 06 Münster | 17 | -5 | 16 | |
16 | SSV Ulm 1846 | 17 | -4 | 14 | |
17 | Eintracht Braunschweig | 17 | -20 | 13 | |
18 | SSV Jahn Regensburg | 17 | -30 | 11 |