Saisonstart in der AWSL
Blick-Expertin Dickenmann checkt die Women's Super League

Wer hat ordentlich aufgerüstet? Und wem droht nach vielen Abgängen eine lange Saison? Ex-Nati-Spielerin und Blick-Expertin Lara Dickenmann (38) weiss, welche Klubs der Women's Super League ihre Hausaufgaben gemacht haben.
Publiziert: 09.08.2024 um 17:13 Uhr
|
Aktualisiert: 09.08.2024 um 17:14 Uhr
1/6
Für Dickenmann geht Servette trotz Doppelbelastung als Titelfavorit in die Saison.
Foto: Pascal Muller/freshfocus
Lara Dickenmann
1

Servette

Die Genferinnen gehen für mich einmal mehr als Top-Favorit in die Saison. Die Priorität hat in der Startphase aber die Champions-League-Quali. Gelingt der Einzug in die Gruppenphase, könnte Servette in der Liga einige Punkte liegenlassen. Auch dank der Playoffs wird das aber kein Problem werden. Die Abgänge von Goalie Ines Pereira (25) und Captain Monica Mendes (31) sind gut kompensiert worden. Das Ziel ist klar: Meister- und Cuptitel sollen verteidigt werden.

2

Basel

Der FCB will erneut angreifen, Playoff- und Cupfinal sind als Ziel ausgerufen worden. Qualität war in Basel schon in der letzten Saison vorhanden, es hat aber an der Kontinuität gefehlt. In diesem Sommer wurden statt aus dem Ausland mehrere starke Spielerinnen aus der ASWL verpflichtet. Gewichtige Abgänge gab es keine. Für mich sind die Baslerinnen darum die grössten Herausforderinnen von Servette.

3

Zürich

Der FCZ hatte in diesem Sommer extrem viele Abgänge zu verzeichnen. Darunter auch Spielerinnen mit viel Qualität, die jahrelang dabei gewesen sind. Die Neuzugänge sehen gut aus, Leaderinnen wie Fabienne Humm, Vanessa Bernauer oder Julia Stierli werden aber nicht einfach so zu ersetzen sein. Ich denke, der FCZ muss sich hinter Servette und Basel einordnen.

4

YB

Die Bernerinnen haben mehrere Abgänge zu verzeichnen. Wirklich schmerzhaft ist aber nur der von Dauerbrennerin Caroline Krawczyk (26). Dafür hat sich YB auch gut verstärkt, zudem kommt Nati-Talent Iman Beney (18) von ihrer Langzeitverletzung zurück. Nach dem knackigen Startprogramm gegen Basel, St. Gallen und Servette wird sich zeigen, wie realistisch das Saisonziel Platz 3 ist.

5

St. Gallen

Die Ostschweizerinnen wollen in der Tabelle einen Schritt nach oben machen. Die Rahmenbedingung dazu stimmen. Team und Staff arbeiten seit Jahren zusammen, die Altersstruktur stimmt und eine klare Spielphilosophie ist vorhanden. St. Gallen ist immer für eine Überraschung gut und kann die grossen Teams ärgern.

6

GC

Nach zahlreichen Abgängen und einigen Langzeitverletzungen ist das Kader zum Saisonstart sehr dünn besetzt. In der Vorbereitung kamen darum viele Nachwuchsspielerinnen zum Einsatz. Für junge Talente ist GC eine tolle Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln. Bis zum Ende des Transferfensters sollte es aber trotzdem noch einige Neuzugänge geben. Für welche Platzierung es schlussendlich reichen wird, ist schwierig vorherzusagen, für den Playoff-Einzug reicht es aber allemal.

7

Luzern

Ein sehr junges Team, dem manchmal etwas die Konstanz fehlt, aber gleichzeitig immer mal wieder für eine Überraschung gut ist. Ich traue den Luzernerinnen eine ähnliche Rolle wie in der vergangenen Saison zu.

8

Aarau

Die Aarauerinnen wollen den Rückstand auf die Spitzenteams verringern. Nach einem schlechten Start konnte der Playoff-Einzug in der vergangenen Saison erst am letzten Spieltag eingetütet werden. Das soll dieses Mal anders werden. In der Breite ist Aarau besser ausgestellt, aber es gab auch einige namhafte Abgänge. Ich bin gespannt, ob der gute Flow aus der Rückrunde anhält.

9

Rapperswil-Jona

Mit Eleni Rittmann (23) ist eine routinierte Verteidigerin zurückgekehrt. Zudem konnten einige talentierte Nachwuchsspielerinnen vom FCZ fix übernommen werden. Ich traue dem Team zu, sich für die Playoffs zu qualifizieren, auch wenn es in der Breite etwas an Qualität fehlt. Immerhin verfügt Rappi neu über einen Frauen-Sportchef.

10

Thun Berner-Oberland

Im Berner Oberland ist die Stimmung im Hinblick auf die neue Saison positiv. Auch, weil das Frauen-Team künftig in die AG des FC Thun integriert werden soll. Mit Charly Grütter steht neu ein Trainer mit sehr viel Erfahrung an der Seitenlinie. Das Team konnte auf vielen Positionen zusammengehalten werden und die Heimspiele finden neu auf Naturrasen im Lachen-Stadion statt. Das Ziel ist die Vermeidung der Abstiegsrunde. Keine einfache, aber auch keine unmögliche Aufgabe.

Axa Women’s Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Servette FC Chenois
Servette FC Chenois
13
21
30
2
FC Basel
FC Basel
12
21
28
3
FC Zürich
FC Zürich
13
10
26
4
BSC Young Boys
BSC Young Boys
13
17
24
5
FC St. Gallen 1879
FC St. Gallen 1879
12
16
23
6
Grasshopper Zürich
Grasshopper Zürich
12
5
18
7
FC Aarau
FC Aarau
12
-9
14
8
FC Luzern
FC Luzern
12
-14
8
9
FC Rapperswil-Jona
FC Rapperswil-Jona
13
-32
4
10
Frauenteam Thun Berner Oberland
Frauenteam Thun Berner Oberland
12
-35
2
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?