Ohne den Spielerinnen nahe treten zu wollen: Die Frau, die am Samstag beim Playoff-Viertelfinal-Hinspiel im Wankdorf zwischen YB und dem FCZ am meisten wirbelt, steht nicht auf dem Platz!
Es ist YB-Frauen-Chefin Sandra Betschart (33), die sich vor dem Anpfiff um allerlei Details kümmert, die sogar während des Spiels auf der Tribüne ihren Laptop aufklappt, die in der Pause Fan-Preise übergibt und die nach dem Spiel mit den Sponsoren networkt.
«Es ist ein strenger Job», sagt die Ex-Nati-Spielerin, «aber das liegt daran, dass mir der Frauenfussball so sehr am Herzen liegt und ich alles dafür geben will. Ich habe viele Ideen und bin sehr froh, dass ich bei YB in einem professionellen Umfeld arbeiten kann und der Klub hinter uns steht.»
YB schafft neue Stelle als General Manager
Betschart ist bei YB seit November «General Manager» für die Frauen-Sparte, ist so direkt CEO Wanja Greuel unterstellt. Ihren Job gabs in Bern vorher nicht. Aktuell ist es noch ein 60-Prozent-Pensum. Doch ab Juli, wenn die 67-fache Nati-Spielerin ihr Sportmanagement-Studium abgeschlossen hat, stockt sie auf 100 Prozent auf.
Aber die Zentralschweizerin ist nicht die einzige Ex-Spielerin, die nach dem Rücktritt auf einer Management-Position weiter im Fussball bleibt. Die Axa Women´s Super League hat ein wahrer Boom erfasst! Aus Spielerinnen werden Managerinnen. Bei GC ist Nati-Legende Lara Dickenmann (36) Frauen-Boss. Bei Aarau ist Ex-Nati-Goalie Marisa Brunner (39) im Frauen-Vorstand. Auch bei den FCL-Frauen ist mit Marie-Andrea Egli (33) eine frühere Nationalspielerin Sportkoordinatorin.
Bei St. Gallen bilden die Ex-Spielerinnen Sandra Egger (38) und Patricia Willi (29) ein Sportchefinnen-Duo. Und Basel-Captain Melanie Huber (28) wird bald Teammanagerin bei den FCB-Männern, ähnlich wie es beim FCZ auch Spielerin Martina Moser (36) ist.
Enger Austausch trotz Klub-Rivalitäten
Die Frauen übernehmen in den Klubs auf der noch stark männer-geprägten Funktionärsebene immer mehr die Macht. Betschart sagt: «Es ist cool, dass es mittlerweile eine ganze Gruppe von ehemaligen Spielerinnen ist, die in verschiedenen Klubs arbeiten. Wir haben untereinander einen guten Austausch. Es ist grossartig, dass viele ihr Wissen aus der Karriere weiter einsetzen wollen.»
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Aber es ist eben auch die erste Generation, die überhaupt dazu die Gelegenheit bekommt. Denn erst in den letzten Jahren sind im Schweizer Frauenfussball bei den Klubs die Strukturen soweit gewachsen, dass es vollamtliche Jobs gibt. Doch Betschart sagt auch, dass die Entwicklung dringend weiter vorangetrieben werden muss, dass etwa bei den Super-League-Spielerinnen zumindest der Halbprofi- anstelle des immer noch vorherrschenden Amateur-Status möglich wird. «Im Ausland gehts massiv vorwärts. In der Schweiz gibts hingegen noch einige Schritte zu machen.»
Ob der neue Playoff-Modus der richtige Schritt ist? Betschart ist nach erst einer gespielten Runde noch unschlüssig: «Für die Kommunikation war es nicht einfach, weil man den Gegner erst kurzfristig kennt. Aber wir haben ein attraktives Spiel gesehen. Es ist wichtig, dass der SFV offen ist für Anpassungen.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Basel | 10 | 16 | 22 | |
2 | Servette FC Chenois | 10 | 11 | 21 | |
3 | BSC Young Boys | 10 | 18 | 20 | |
4 | FC St. Gallen 1879 | 10 | 12 | 19 | |
5 | FC Zürich | 10 | 7 | 19 | |
6 | Grasshopper Zürich | 10 | 4 | 14 | |
7 | FC Aarau | 10 | -6 | 14 | |
8 | FC Luzern | 10 | -10 | 8 | |
9 | FC Rapperswil-Jona | 10 | -22 | 4 | |
10 | Frauenteam Thun Berner Oberland | 10 | -30 | 2 |