Darum gehts
- Fussball-Deutschland trauert um Doris Fitschen, die mit 56 Jahren verstorben ist
- Fitschen war Nationalspielerin, Managerin und Gesamtkoordinatorin beim DFB
- Sie absolvierte 144 Länderspiele, gewann vier EM-Titel und Olympia-Bronze
Der Deutsche Fussball-Bund (DFB) trauert um Doris Fitschen. Nach langer und schwerer Krebserkrankung starb die ehemalige Nationalspielerin am Samstag im Alter von 56 Jahren. Das teilte der DFB am Sonntag mit.
«Ich bin bestürzt und sehr traurig über den Tod von Doris. Unsere Gedanken sind bei ihrer Familie, allen Verwandten und engen Freundinnen und Freunden», sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf. Fitschen absolvierte zwischen 1986 und 2001 insgesamt 144 Länderspiele. Dabei holte sie mit der DFB-Auswahl vier EM-Titel und 2000 bei den Olympischen Spielen in Sydney Bronze. Eine ihrer Teamkolleginnen in dieser Zeit: die ehemalige Schweizer Nati-Trainerin Martina Voss-Tecklenburg (57).
Mit dem TSV Siegen und dem 1. FFC Frankfurt wurde sie dreimal deutsche Meisterin und dreimal DFB-Pokalsiegerin. Von 2009 bis 2016 war Fitschen Managerin der Frauen-Nationalmannschaft, die in dieser Zeit zweimal Europameister und 2016 Olympiasieger wurde. Zuletzt war sie als Gesamtkoordinatorin beim DFB für die Entwicklung und Umsetzung der Strategie «Frauen im Fussball FF27» verantwortlich.
Für viele ein Vorbild
«Wir haben mit Doris einen ganz besonderen Menschen nicht mehr um uns. Gerade in den letzten Jahren und der Gewissheit um ihre Krankheit war für sie das Glas immer halbvoll. Sie hat die Dinge und das Leben immer eher positiv als negativ gesehen und ist durch diese Einstellung für viele zum Vorbild geworden, nicht nur auf dem Feld, sondern auch als Mensch», sagte DFB-Generalsekretärin Heike Ullrich.
Neuendorf ergänzte: «Als Spielerin war sie eine Anführerin, eine Strategin, sie hatte Präsenz, Dominanz und Aura, andere konnten sich an ihr orientieren. So habe ich sie auch im DFB erlebt, in ihrer so beeindruckenden zweiten Karriere. Auch hier ist sie vorangegangen, hat zugleich als Teamspielerin alle mitgenommen und mit Vehemenz, Kompetenz und grosser Empathie für die Belange des Frauenfussballs geworben und gestritten.»