Die Schweizerinnen lassen es im Kühlschrank von Litauen krachen. Bei eisiger Kälte (-7 Grad) und auf einem halb gefrorenen Kunstrasen erledigen sie nicht nur die Pflicht, nein, sie setzen sogar zur Kür an.
Das Team von Cheftrainer Nils Nielsen (50) erteilt den Litauerinnen in der WM-Qualifikation eine brutale Lektion. Mit einem Slapstick-Eigentor in der zweiten Spielminute leitet das Heimteam seinen Untergang gleich selbst ein. Was dann folgt, ist Einbahnfussball in seiner klarsten Form. Die Schweiz spielt die Weltnummer 106 schwindlig.
Tolle Quote der Rekordtorschützin
Beim 4:0 durch Ana Maria Crnogorcevic (31) sind die Schweizerinnen sogar der TV-Crew zu schnell. Während diese noch eine Wiederholung einspielt, knallt die Schweizer Rekordtorschützin den Ball bereits unter die Latte und erzielt ihren sechsten Treffer im sechsten Gruppenspiel. Nielsen kommt an der Pressekonferenz nach dem Spiel nicht aus dem Schwärmen heraus. «Auf einer Wichtigkeitsskala von 1-10 ist sie eine 12. Ich habe Ana Maria noch nie in einer solch guten Form gesehen.»
Am Sieg zweifelt niemand mehr. «Die Spielerinnen haben ihre Hände und Füsse nicht mehr gespürt. Daher war es wichtig, dass wir das Spiel früh entschieden haben», erzählt der Cheftrainer. Der Fokus gilt dem Verbessern des Torverhältnisses, um im Fernduell mit Italien nach dem Sieg im Direktduell (2:1) einen weiteren Wirkungstreffer zu landen. Das Vorhaben gelingt. Während die Schweizerinnen einen 7:0-Sieg feiern, müssen sich die Italienerinnen mit einem 4:0 gegen Rumänien zufrieden geben.
Showdown im April
Damit bleibt die Schweiz in der WM-Quali ohne Punktverlust und hält den südlichen Nachbarn auf Distanz – drei Zähler beträgt der Vorsprung. Im April stehen die nächsten Spiele an. Dann können die Schweizerinnen mit einem Sieg gegen Italien die Qualifikation für die Weltmeisterschaft sicherstellen.
Den Fans der litauischen Nationalmannschaft bleibt zumindest ein kleiner Trost: Der Eintritt war gratis.