Der DFB trennt sich nach der enttäuschenden WM von Bundestrainerin Voss-Tecklenburg. Das gibt der DFB am Samstag bekannt. Das Frauen-Nationalteam wird in der Olympia-Qualifikation interimsweise von Horst Hrubesch betreut, die langfristige Zukunft bleibt offen.
Die Trennung sei das Ergebnis eines gemeinsamen Treffens vom Freitag, teilt der DFB mit. Die Gesellschafterversammlung und der Aufsichtsrat der DFB GmbH & Co KG hätten dem Schritt am Samstag in einer Sitzung zugestimmt.
Erkrankt und angezählt
Unter der Leitung von Ex-Nati-Trainerin Voss-Tecklenburg scheiterte Deutschland bei der WM im Sommer in Australien erstmals in der Gruppenphase. Während der folgenden Turnier-Analyse erkrankte Voss-Tecklenburg, woraufhin ihr der Verband einen Erholungsurlaub gewährte und Hrubesch als Ersatz installierte.
«Die WM in Australien hat Martina sehr mitgenommen. Sie ist schon krank aus Australien wiedergekommen, sie war mental und körperlich angeschlagen», sagte ihr Ehemann Hermann Tecklenburg (75) der «Bild». Obwohl sie krankgeschrieben war, trat sie in der Öffentlichkeit auf. Das sorgte nicht nur beim DFB, sondern auch im Team für Fragezeichen – und dürfte neben der sportlichen Rückwärtsentwicklung ebenfalls dazu beigetragen haben, dass der Verband die Reissleine zog.
Die 125-malige Nationalspielerin übernahm den Posten Ende 2018, nachdem sie die Schweizer Frauen-Nati betreut hatte. Bei der WM 2019 resultierte ein Aus im Viertelfinale, 2022 gelang der Einzug ins EM-Finale gegen England (1:2 n.V.). Ihr Vertrag wurde erst im Frühjahr bis zur EM 2025 verlängert. (AFP/sbe)