Öffentliche Auftritte statt WM-Analyse und dann «in den Erholungsurlaub»
Deutsche Nationalspielerin kritisiert Voss-Tecklenburg

Die Auftritte von Martina Voss-Tecklenburg (55) in der Öffentlichkeit sorgten für Wirbel, da sie eigentlich als krankgeschrieben galt. Dies ging auch bei den Nationalspielerinnen nicht spurlos vorbei.
Publiziert: 24.10.2023 um 07:42 Uhr
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Aktualisiert: 24.10.2023 um 09:22 Uhr
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Die deutsche Nationalspielerin Lena Oberdorf (l.) äussert Kritik an Martina Voss-Tecklenburg.
Foto: IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Jones

Die öffentlichen Auftritte der derzeit pausierenden Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg (55) haben auch beim Fussball-Nationalteam für Irritationen gesorgt. «Ich hätte mir da durchaus etwas anderes gewünscht, dass man sagt: ‹Okay, wir klären erst mal, was bei der WM passiert ist›, und danach vielleicht in den Erholungsurlaub geht», sagte Mittelfeldspielerin Lena Oberdorf (21, VfL Wolfsburg) nach der Ankunft am DFB-Teamhotel in Frankfurt. An der WM in Australien und Neuseeland war für Deutschland schon nach der Gruppenphase Schluss.

Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch (72) erklärte, er stehe mit Voss-Tecklenburg nicht im Austausch: «Das ist jetzt nicht mein Bier. Die Spielerinnen werden das auch so nehmen, dass wir uns auf das Wesentliche konzentrieren.»

Der Fokus liege auf den Nations-League-Spielen gegen Wales am Freitag in Sinsheim und vier Tage darauf in Island: «Wir müssen diese Spiele positiv gestalten, alles andere darf uns nicht tangieren.»

Öffentlich galt «MVT» als erkrankt

Am Sonntag war publik geworden, dass die seit Wochen nicht mehr in ihrem Amt agierende Voss-Tecklenburg nicht mehr krankgeschrieben, sondern seit 14 Tagen im Erholungsurlaub ist. Auftritte unter anderem bei einem Vortrag beim Bayerischen Zahnärztetag in München hatten für Wirbel gesorgt, da «MVT» in der Öffentlichkeit seit Anfang September als «erkrankt» galt.

Angesprochen auf eine mögliche weitere Zusammenarbeit mit Voss-Tecklenburg entgegnete Oberdorf, das liege ausserhalb ihrer «Macht». Sie sei «einfach nur hier, um meinen Job zu machen. Alles Weitere wird der DFB regeln.»

Hrubesch will Weg für Olympia ebnen

Für die DFB-Frauen geht es nach dem WM-Desaster um «das grosse Ziel Olympia», wie Hrubesch betonte. Sein Kader sei «eigentlich top», die jüngste Krise beruhe eher auf einer «Kopfgeschichte bei der ein oder anderen». Sein Credo lautet daher: «Wieder Spass reinbringen, wieder an sich glauben und an die eigenen Fähigkeiten.»

Mit drei Punkten aus zwei Spielen liegen die Vize-Europameisterinnen in ihrer Nations-League-Gruppe auf Platz zwei hinter Dänemark (6). Nur die Gruppensieger haben weiter die Chance auf eines der beiden letzten Europa-Tickets für die Sommerspiele 2024 in Paris. (AFP/che)

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