«Wie ein Mittelfinger für den Fussball der Frauen»
Fussballerinnen richten Brandbrief an die Fifa

Der Frauenfussball wehrt sich gegen die Fifa. Aufgrund eines Sponsoringdeals mit Saudi-Arabien richten Spielerinnen einen Brief an den Weltverband.
Publiziert: 21.10.2024 um 14:20 Uhr
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Aktualisiert: 21.10.2024 um 14:22 Uhr
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Die Fifa erhält wegen eines Saudi-Deals einen Brief von Frauenfussballerinnen.
Foto: imago/Ulmer

Auf einen Blick

  • Über 100 Profifussballerinnen richten Brief an Fifa für Aramco-Sponsoring
  • Zusammenarbeit mit Aramco sei ein «Mittelfinger für den Frauenfussball»
  • Saudi-Arabien investiert Milliarden in Sportsponsoring zur Imagepflege
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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AFPAgence France Presse

Mehr als 100 Profifussballerinnen haben die Fifa scharf für den Sponsoringdeal mit dem saudi-arabischen Ölkonzern Aramco kritisiert und ein Ende der Partnerschaft gefordert. Die Zusammenarbeit sei «wie ein Mittelfinger für den Fussball der Frauen», heisst es in einem offenen Brief an den Weltverbandschef Gianni Infantino: «Wir haben von unserem Dachverband etwas viel Besseres verdient, als dass er sich mit diesem albtraumhaften Sponsor verbündet.»

Die Fifa hatte den Sponsoringvertrag bis 2027 mit dem Ölriesen im April öffentlich gemacht. Die Vereinbarung umschliesst unter anderem die Männer-WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko sowie die Frauen-WM im darauffolgenden Jahr in Brasilien.

«Treten die Rechte der Frauen mit Füssen»

Saudi-Arabien gebe «Milliarden für Sportsponsoring aus, um vom brutalen Ruf des Regimes in Bezug auf die Menschenrechtslage abzulenken», heisst es. Zu den Unterstützerinnen zählen etwa die frühere US-Kapitänin Becky Sauerbrunn sowie die holländische Starspielerin und frühere Bayern-Angreiferin Vivianne Miedema den Brief. Auch die irische FCZ-Spielerin Diane Caldwell (102 Länderspiele) und die Servette-Akteurinnen Tinja-Riikka Korpela (Finnland, 123 Länderspiele), Jeanne Hillion (Fr) und Daïna Bourma (Fr) haben den Breif unterzeichnet.

«Die saudischen Behörden treten nicht nur die Rechte der Frauen mit Füssen, sondern auch die Freiheit aller anderen Bürger», heisst es darin. Kritisiert wird neben dem Einfluss des Ölkonzerns auf den Klimawandel insbesondere die schwierige Lage für Frauen und der LGBTQ-Community in Saudi-Arabien.

Auch Proteste wegen WM-Vergabe

«Stellen Sie sich vor, dass von LGBTQ+-Spielerinnen, von denen viele Helden unseres Sports sind, erwartet wird, dass sie während der WM 2027 für die nationale Ölgesellschaft eines Regimes werben, das die Beziehungen, in denen sie leben, und die Werte, für die sie stehen, kriminalisiert?» Aramco sei als Sponsor «ein Schlag in die Magengrube für den Frauenfussball». Daher fordere man «die FIFA auf, diese Partnerschaft zu überdenken und Aramco durch andere Sponsoren zu ersetzen».

Proteste hatte es zuletzt auch angesichts der wahrscheinlichen Vergabe der Männer-WM 2034 an Saudi-Arabien gegeben. Das Königreich ist der einzige Bewerber, an einem Zuschlag beim FIFA-Kongress im Dezember bestehen keine Zweifel.

Gruppe A1
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Italien
Italien
6
5
9
2
Niederlande
Niederlande
6
0
9
3
Norwegen
Norwegen
6
3
7
4
Finnland
Finnland
6
-8
5
Gruppe A2
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Spanien
Spanien
6
13
15
2
Dänemark
Dänemark
6
6
12
3
Belgien
Belgien
6
-13
4
4
Tschechische Republik
Tschechische Republik
6
-6
4
Gruppe A3
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Frankreich
Frankreich
6
1
12
2
England
England
6
3
11
3
Schweden
Schweden
6
2
8
4
Irland
Irland
6
-6
3
Gruppe A4
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Deutschland
Deutschland
6
9
15
2
Island
Island
6
6
13
3
Österreich
Österreich
6
-2
7
4
Polen
Polen
6
-13
0
Gruppe B1
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Schweiz
Schweiz
6
11
15
2
Türkei
Türkei
6
0
9
3
Ungarn
Ungarn
6
1
7
4
Aserbaidschan
Aserbaidschan
6
-12
4
Gruppe B2
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Schottland
Schottland
6
12
16
2
Serbien
Serbien
6
7
13
3
Slowakei
Slowakei
6
-6
4
4
Israel
Israel
6
-13
1
Gruppe B3
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Portugal
Portugal
6
12
16
2
Nordirland
Nordirland
6
1
10
3
Bosnien und Herzegowina
Bosnien und Herzegowina
6
-5
7
4
Malta
Malta
6
-8
1
Gruppe B4
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Wales
Wales
6
15
14
2
Ukraine
Ukraine
6
7
11
3
Kroatien
Kroatien
6
-5
9
4
Kosovo
Kosovo
6
-17
0
Gruppe C1
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Weißrussland
Weißrussland
6
19
18
2
Georgien
Georgien
6
-1
10
3
Litauen
Litauen
6
-5
7
4
Zypern
Zypern
6
-13
0
Gruppe C2
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Slowenien
Slowenien
6
26
18
2
Lettland
Lettland
6
-8
9
3
Nordmazedonien
Nordmazedonien
6
-7
7
4
Moldawien
Moldawien
6
-11
1
Gruppe C3
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Griechenland
Griechenland
6
13
16
2
Montenegro
Montenegro
6
11
10
3
Färöer
Färöer
6
2
9
4
Andorra
Andorra
6
-26
0
Gruppe C4
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Rumänien
Rumänien
6
15
18
2
Bulgarien
Bulgarien
6
-2
7
3
Armenien
Armenien
6
-10
6
4
Kasachstan
Kasachstan
6
-3
4
Gruppe C5
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Albanien
Albanien
4
4
9
2
Luxemburg
Luxemburg
4
-1
5
3
Estland
Estland
4
-3
2
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