Auf einen Blick
- Weltweit fast 11'000 Transfers
- Schweizer Klubs nehmen mehr ein als sie ausgeben
- Auch im Frauenfussball so viele Wechsel wie noch nie
Geld regiert die Fussball-Welt. Was schon lange bekannt ist, findet durch den neusten Transferbericht des Weltfussballverbandes Fifa zum Sommerfenster neue Bestätigung.
Zwischen dem 1. Juni und 2. September wurden weltweit fast 11'000 Transfers getätigt – neuer Rekord. Umgerechnet 5,504 Milliarden Franken wurden dafür ausgegeben, nur im letzten Sommer war die Summe aufgrund der saudischen Transferoffensive höher (6,33 Milliarden). Einmal mehr ist England der absolute Spitzenreiter in Sachen Ausgaben: 1,43 Milliarden, also ein Viertel (!) der weltweiten Summe, haben englische Klubs bezahlt.
Da ist die Schweiz mit 30,3 Millionen Franken an Ausgaben geradezu bescheiden (0,55 Prozent). 147 Zugänge haben Schweizer Klubs in diesem Sommer bisher getätigt. War eine Ablöse oder Gebühr fällig, gaben sie durchschnittlich 633'000 Franken aus. Als Vergleich: In England kostete ein Spieler im Schnitt 7,06 Millionen.
Die Einnahmen der Schweizer Vereine lagen dagegen bei rund 57,9 Millionen Franken. Es lässt sich also sagen: Hierzulande wurde teurer verkauft als eingekauft. Vor allem die Transfers der FCB-Spieler Thierno Barry (für 14 Mio. zu Villarreal) und Renato Veiga (für 14 Mio. zu Chelsea) und Ardon Jashari, der Luzern für 6 Millionen (zu Brügge) verlassen hat, sind für diese Differenz verantwortlich.
Krasser Unterschied zu Frauenfussball
Auch die Transfers im Frauenfussball wurden von der Fifa begutachtet und auch da gibt es Rekorde zu verzeichnen. 1125 Wechsel gingen über die Bühne, so viele wie noch nie. Im Vergleich zum Vorjahr sind es satte 31,8 Prozent mehr.
Mehr als verdoppelt haben sich die Transferausgaben: Waren es 2023 noch 2,57 Millionen Franken, sind es heuer 5,8 Millionen. Im Vergleich zu den Transferausgaben bei den Männern sind dies 0,1 Prozent! Im Schnitt kostete eine Spielerin 60'800 Franken, 21'650 mehr als noch letztes Jahr.
Der Fifa-Bericht blickt zudem auf die Art und Weise der Transfers. Sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen haben vertragslose Profis mit Abstand am meisten bei neuen Klubs angeheuert. Bei den Männern sind es 57 Prozent (6270), bei den Frauen gar 83 Prozent (939). Permanente Transfers gab es bei den Männern 2192, bei den Frauen 109.
Alle Angaben wurden im Fifa-Bericht in US-Dollar angegeben und für diesen Artikel mit dem Wechselkurs vom 3. September in Franken umgerechnet.