Nati-Star Bachmann über ihren USA-Wechsel
«Dass meine Frau mitkommt, war für mich das Wichtigste»

Nati-Star Ramona Bachmann (33) wechselt in die USA. Das Top-Angebot aus Houston konnte sie nicht ablehnen, nachdem es ihr bei PSG persönlich nicht mehr so gut gelaufen ist. Ihre Frau Charlotte wird sie begleiten.
Publiziert: 04.04.2024 um 18:08 Uhr
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Ramona Bachmann wechselt von PSG zu Houston Dash in die USA.
Foto: TOTO MARTI
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Christian FinkbeinerStv. Fussballchef

Ramona Bachmann (33) sitzt auf gepackten Koffern. Derzeit bereitet sich die 144-fache Internationale mit der Nati auf die beiden Quali-Spiele gegen die Türkei und in Aserbaidschan vor, danach wird sie – sobald sie ihr Visum erhält – ihre Zelte in Paris abbrechen und zu Houston Dash in die USA wechseln.

Bachmann fügt mehrere Gründe an, warum sie PSG mitten in der Saison nach knapp vier Jahren verlässt. «Ich bekam zuletzt nicht mehr so viel Spielzeit, wie ich gehofft und auch verdient hätte.» Dies habe an ihrer Motivation genagt, was sie so von sich selbst nicht kannte. «Ich musste was ändern.» Dass auch der finanzielle Aspekt eine Rolle gespielt hat, verneint sie nicht. In Houston unterschrieb sie einen Dreijahresvertrag. «Ich bin 33. Ich weiss nicht, ob ich noch einmal ein solch gutes Angebot erhalten hätte.»

Für ihren Wechsel in die USA lässt Bachmann ihren grossen Traum, den Gewinn der Champions League, platzen. Es ist der Titel, der der Stürmerin in ihrem Palmarès noch fehlt. «Dies war sicherlich der Grund, der mich gehemmt hat, bereits jetzt zu wechseln», sagt Bachmann. Es stand auch zur Debatte, den Transfer erst im Sommer zu vollziehen. «Letztlich musste ich aber sagen, dass ich bei PSG nicht mehr 100 Prozent glücklich war.»

Missglücktes erstes US-Abenteuer

Es ist nicht das erste USA-Abenteuer Bachmanns. 2010 spielte sie eine Saison in Atlanta, ehe sie nach Schweden zurückkehrte. «Der amerikanische Lifestyle hat mir gefallen», sagt Bachmann, sportlich lief es aber nicht wie gewünscht. «Mit dem Fussball hatte ich etwas Mühe, aber wir hatten auch keinen Top-Trainer. Wir waren ein zusammengewürfeltes Team und hatten Probleme, uns zu finden.»

Auch deshalb war es nicht Bachmanns grosser Traum, noch einmal in die USA zurückzukehren. Die sportliche Situation in Paris und das Angebot aus Texas waren aber zu verlockend, um den Sprung über den Grossen Teich nicht noch einmal zu wagen. «Es besteht ein grosser Hype, die Liga ist extrem ausgeglichen», sagt Bachmann. Zudem kommt ihr der Spielstil des spanischen Trainers Fran Alonso, mit dem sich Bachmann mehrmals ausgetauscht hat, entgegen.

Ihre Frau kommt mit

Volle Unterstützung kriegt Bachmann auch von ihrer französischen Frau Charlotte. «Dass sie mitkommt, war für mich der wichtigste Punkt», sagt Bachmann. Überzeugungsarbeit habe sie keine leisten müssen. «Den Entscheid überliess sie mir. Aber für sie war von Anfang klar, dass sie das mit mir machen will.» Bachmanns Frau hat auch schon in den USA und in London gelebt. Vor der WM im letzten Sommer haben sich die beiden auf dem Standesamt das Ja-Wort gegeben. Nach Weihnachten fand auf La Réunion, der Heimat ihrer Frau, die grosse Hochzeitsparty statt.

Bedenken, dass die beiden im konservativen Bundesstaat Texas aufgrund ihrer Homosexualität Probleme bekommen, hat Bachmann nicht. Dieses Thema wurde explizit auch in einem Telefonat mit den Klub-Verantwortlichen angesprochen. Laut Bachmann seien die Vorbehalte in der Stadt Houston geringer als in den ländlichen Gebieten von Texas. Für sie und ihre Partnerin ist aber klar: «Wir werden uns nicht verstecken.»

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