Nati-Skandinavierin Smilla Vallotto
Sie zog für den Fussball mit 16 nach Oslo

Ihr Vorname ist nordisch, der Nachname italienisch. Doch weil ihre Eltern in Genf lebten, spielt Sturmtalent Smilla Vallotto jetzt für die Schweiz. Am Freitag trifft sie auf ihre Wahl-Heimat Schweden.
Publiziert: 27.10.2023 um 10:59 Uhr
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Aktualisiert: 27.10.2023 um 14:13 Uhr
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Nati-Entdeckung Smilla Vallotto: Die Stürmerin kam in den norwegischen U-Natis nicht richtig zum Zug und spielt seit diesem Jahr für die Schweiz.
Foto: TOTO MARTI
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Es ist eine ungewöhnliche Woche für Smilla Vallotto (19). Das Nati-Talent lebt in Stockholm, kam nun für den Zusammenzug nach Pfäffikon SZ, fliegt zurück nach Schweden und spielt am Freitag mit der Schweiz in Göteborg gegen ihre Wahlheimat in der Nations League (SRF info live, 18.30 Uhr).

Vallotto ist unsere Nati-Skandinavierin. Denn zwar spielt die Stürmerin erst seit zwei Monaten in Stockholm als Profi bei Champions-League-Anwärter Hammarby. Aber fast ihr ganzes Leben zuvor verbrachte sie in Norwegen. Auf die Welt kommt sie in Genf, wo ihre norwegische Mutter und ihr italienischer Vater geheiratet und 20 Jahre lang gelebt haben. «Als ich vier war, sind wir nach Norwegen gezogen», sagt Vallotto. Sie wächst mit drei Brüdern in Stavanger auf. Und findet im Land des Frauen-Weltmeisters von 1995 zum Fussball. 

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«Ich fand es unfair. Also wollte ich etwas Neues ausprobieren. Ich habe in der Schweiz eine Chance bekommen und geniesse es nun sehr.»
Smilla Vallotto wurde nur unregelmässig für norwegische U-Natis aufgeboten
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Ihr Talent wird entdeckt und gefördert. «Mit 16 Jahren bin ich von der Familie weggezogen und nach Oslo gegangen», schildert sie. Sie kommt in ein nationales Zentrum für allerlei Sportarten, wo die besten Athletinnen und Athleten trainieren und zur Schule gehen. Das ist für Vallotto möglich, weil sie neben dem schweizerischen und dem italienischen auch den norwegischen Pass hat. 

Wegen Corona ist sie zu Beginn in Oslo oft alleine

Als Teenager alleine in die weit entfernte Hauptstadt? Der Start ist schwierig. «Es war mitten in der Corona-Zeit, ich war oft alleine. Das war sehr gewöhnungsbedürftig, wenn man aus einer grossen Familie kommt. Doch nun bin ich hier, also hat es mir nicht nachhaltig geschadet», sagt Vallotto lachend. 

Klar, dass eigentlich zunächst die norwegische Nati im Fokus ist. Doch da harzt es. Vallotto wird nur unregelmässig für die U-Teams aufgeboten. «Ich fand es unfair. Also wollte ich etwas Neues ausprobieren. Ich habe in der Schweiz eine Chance bekommen und geniesse es nun sehr, die Kultur hier ist offener als in Norwegen», sagt sie. 

Zwei ihrer Brüder mussten Profitraum früh begraben

Es ist Trainerin Inka Grings, die sie vergangenen Februar gleich bei ihrem ersten Aufgebot ins Team nimmt. Erstmals mit den Idolen wie Ramona Bachmann und Ana Maria Crnogorcevic auf dem Platz – doch Vallotto legt die Zurückhaltung rasch ab. «Nun bin ich das dritte Mal dabei und kenne die Mitspielerinnen und das Trainerteam besser, das gibt Vertrauen.»

Mittlerweile ist sie die einzige in der Familie, die ambitioniert kickt. Ihre beiden älteren Brüder waren auch bereits Profis, mussten aber beide wegen schweren Knie- respektive Rückenverletzungen aufhören. Und nach dem Spiel am Freitag? Da fliegt Vallotto mit der Nati zurück, spielt am Dienstag im Letzigrund gegen Spanien und reist dann wieder nach Stockholm zurück. 

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