Nati droht Lazarett
Leiden auch die Frauen an Überbelastung?

Kein Tag im Nati-Camp ohne eine schlechte Nachricht aus der Medizinabteilung. In den Partien gegen die Top-Nationen Deutschland und England muss die Nati stark ersatzgeschwächt antreten. Sind die vielen Ausfälle Zufall?
Publiziert: 27.11.2024 um 19:14 Uhr
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Aktualisiert: 27.11.2024 um 19:27 Uhr
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Dick eingepackt rückt Meriame Terchoun am Montag in Pfäffikon SZ ein.
Foto: TOTO MARTI
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Christian FinkbeinerStv. Fussballchef

Luana Bühler (Knieprobleme) rückte erst gar nicht ein. AWSL-Topskorerin Naomi Luyet, die zuletzt gegen Frankreich das Siegtor schoss, erklärte am ersten Tag des Zusammenzuges wegen einer Beckenblessur Forfait. Captain Lia Wälti reiste zwar nach Pfäffikon SZ, musste sich am Dienstag aber einen Abszess operativ entfernen lassen, sie fällt für die beiden Duelle gegen Deutschland und England ebenso aus wie Géraldine Reuteler, die wegen muskulärer Probleme das Camp bereits wieder verlassen hat.

Und nun liegt Ramona Bachmann flach, der Einsatz der 151-fachen Internationalen am Freitag ist wegen einer Grippe fraglich. Das Nati-Camp wird im letzten Zusammenzug des Jahres zu einem Lazarett. Parallelen zu den Männern sind erkennbar, bei denen die Überbelastung aufgrund des übervollen Terminkalenders seit Monaten ein grosses Thema ist.

Weniger Spiele, kleinere Kader, schlechtere Betreuung

Gibt es ähnliche Gründe bei den Frauen? So extrem ist es bei den Frauen nicht, haben sie doch deutlich weniger Spiele als ihre männlichen Kollegen. «Aber es wird schon immer mehr. Gerade diejenigen, die Champions League spielen, haben ein ziemlich dichtes Programm, was körperlich und mental nicht einfach ist», sagt Meriame Terchoun (29).

Die Zürcherin spielt beim französischen Tabellenvierten Dijon, der nicht europäisch spielt. Trotzdem verspürte auch sie vor einigen Wochen eine gewisse Müdigkeit. Kommt hinzu, dass die medizinische Betreuung und die Möglichkeiten der Leistungsdiagnostik und Trainingssteuerung bei den Frauen selten auf einem ähnlichen Standard ist, wie das bei den Männern der Fall ist. Auch die Kader sind im Vergleich deutlich kleiner. «Wenn man mal bei uns nicht so fit ist, muss man trotzdem auf dem Platz stehen und trainieren», so Terchoun.

Monatszyklus verlangt Anpassungen

Hinzu kommt der weibliche Zyklus, der gewisse Anpassungen im Training erfordert, weil der Körper je nach Phase nicht immer gleich belastbar ist. «Es wird zwar immer besser, aber vielen Trainern fehlt noch immer das Wissen», sagt Terchoun, die ein Beispiel nennt. «Unmittelbar bevor ich meine Menstruation kriege, habe ich schwere Beine und bin nicht so fit. Als dies einmal Anfang Woche in Dijon im Training der Fall war, hat mich der Trainer für das Cupspiel am folgenden Wochenende aus dem Kader gestrichen, obwohl ich dann wieder fit gewesen bin.»

Mit der Athletiktrainerin Mélanie Pauli-Stoll weiss der SFV eine absolute Expertin zu diesem Thema in seinen Reihen. Die Auswirkungen der Menstruation auf den Körper sind sehr individuell. Oft reichen kleine Anpassungen in der Belastungssteuerung. «Vielleicht trainierst du zehn Minuten kürzer, oder etwas weniger Kraft oder du nimmst kleine Änderungen im Pre-Warm-Up vor», erklärt Terchoun. Damit kann man Verletzungen und Ausfällen vorbeugen, verhindern kann man sie aber nicht.

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Gruppe A1
Mannschaft
SP
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1
Italien
Italien
6
5
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2
Niederlande
Niederlande
6
0
9
3
Norwegen
Norwegen
6
3
7
4
Finnland
Finnland
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-8
5
Gruppe A2
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Spanien
Spanien
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13
15
2
Dänemark
Dänemark
6
6
12
3
Belgien
Belgien
6
-13
4
4
Tschechische Republik
Tschechische Republik
6
-6
4
Gruppe A3
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Frankreich
Frankreich
6
1
12
2
England
England
6
3
11
3
Schweden
Schweden
6
2
8
4
Irland
Irland
6
-6
3
Gruppe A4
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Deutschland
Deutschland
6
9
15
2
Island
Island
6
6
13
3
Österreich
Österreich
6
-2
7
4
Polen
Polen
6
-13
0
Gruppe B1
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Schweiz
Schweiz
6
11
15
2
Türkei
Türkei
6
0
9
3
Ungarn
Ungarn
6
1
7
4
Aserbaidschan
Aserbaidschan
6
-12
4
Gruppe B2
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Schottland
Schottland
6
12
16
2
Serbien
Serbien
6
7
13
3
Slowakei
Slowakei
6
-6
4
4
Israel
Israel
6
-13
1
Gruppe B3
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Portugal
Portugal
6
12
16
2
Nordirland
Nordirland
6
1
10
3
Bosnien und Herzegowina
Bosnien und Herzegowina
6
-5
7
4
Malta
Malta
6
-8
1
Gruppe B4
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Wales
Wales
6
15
14
2
Ukraine
Ukraine
6
7
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3
Kroatien
Kroatien
6
-5
9
4
Kosovo
Kosovo
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-17
0
Gruppe C1
Mannschaft
SP
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1
Weißrussland
Weißrussland
6
19
18
2
Georgien
Georgien
6
-1
10
3
Litauen
Litauen
6
-5
7
4
Zypern
Zypern
6
-13
0
Gruppe C2
Mannschaft
SP
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1
Slowenien
Slowenien
6
26
18
2
Lettland
Lettland
6
-8
9
3
Nordmazedonien
Nordmazedonien
6
-7
7
4
Moldawien
Moldawien
6
-11
1
Gruppe C3
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Griechenland
Griechenland
6
13
16
2
Montenegro
Montenegro
6
11
10
3
Färöer
Färöer
6
2
9
4
Andorra
Andorra
6
-26
0
Gruppe C4
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Rumänien
Rumänien
6
15
18
2
Bulgarien
Bulgarien
6
-2
7
3
Armenien
Armenien
6
-10
6
4
Kasachstan
Kasachstan
6
-3
4
Gruppe C5
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Albanien
Albanien
4
4
9
2
Luxemburg
Luxemburg
4
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5
3
Estland
Estland
4
-3
2
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