«Langer Weg hinter mir»
Nati-Nachzüglerin Arfaoui stand vor Karriereende mit 19

Amira Arfaoui schaffte auf den letzten Drücker den Sprung ins WM-Kader der Nati. Die Bernerin mit tunesischen Wurzeln stand 2019 fast vor dem Karriereende.
Publiziert: 13.07.2023 um 15:00 Uhr
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Amira Arfaoui (M.) ist eine von vielen WM-Debütantinnen in der Nati.
Foto: Claudio de Capitani/freshfocus
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Christian FinkbeinerStv. Fussballchef

Hätte Amira Arfaoui (23) 2019 auf ihren Arzt gehört, hätte sie mit dem Fussballspielen aufgehört. Die Bernerin hatte sich gerade einer grossen Meniskusoperation unterzogen, der dritten in Folge am rechten Knie. Doch Arfaoui kämpft sich zurück – und wird dafür belohnt. 2021 wird sie mit Servette Schweizer Meister und wechselt danach zu Bayer Leverkusen in die Bundesliga, wo sie ihren Vertrag vor kurzem bis 2025 verlängert hat. Inzwischen hat sie in den Knien keine Beschwerden mehr.

Nachrückerin für Beney

«Ich habe einen langen Weg hinter mir», sagt Arfaoui. Auch jener ins Schweizer WM-Kader verläuft nicht ohne Rückschläge und Umwege. Nach ihrem Nati-Debüt 2020 erhält die variabel einsetzbare Offensivspielerin kein Aufgebot mehr. Auch Inka Grings (44) nominiert Arfaoui für die WM-Vorbereitung erstmals. Als die Deutsche am 3. Juli das Kader präsentiert, fehlt Arfaoui aber auf der Liste.

Das Pech von Iman Beney (16), die sich am Kreuzband verletzt, ist Arfaouis Glück. «Ich war schon wieder auf dem Weg nach Leverkusen, als ich die Nachricht erhielt, dass sich Iman verletzt hat. Ich war aber mehr traurig für sie, als dass ich mich gefreut hätte. Iman ist wie eine Schwester für mich», so Arfaoui. Sie weiss aus eigener Erfahrung, dass es im Fussball «super-schnell» gehen kann – in beide Richtungen.

Mutter war dagegen

Zum Fussball kam die Tochter tunesischer Eltern durch den Vater und den älteren Bruder. Der inzwischen pensionierte Vater war Profi in Tunesien und Holland und verdiente später sein Geld als Taxifahrer in Bern. Er wollte unbedingt, dass seine Tochter auch Fussball spielt, die Mutter hingegen hatte Vorbehalte. «Ihr wäre es lieber gewesen, wenn ich Leichtathletik gemacht oder weiter Tischtennis gespielt hätte», so Arfaoui. Heute sei sie aber die stolzeste Mutter, die man sich vorstellen könne.

Mit 14 tritt Arfaoui bei YB ein, nur wenige Monate später ist sie bereits Nachwuchs-Internationale. 2015 gehört sie zur Schweizer U17, die an der EM in Island in den Final einzieht und für den bisher grössten Nachwuchs-Erfolg im SFV sorgt. «Die EM damals war schon sehr speziell, aber die WM jetzt ist natürlich noch viel spezieller», sagt Arfaoui. Die internationale Bühne, viele Zuschauer in den Stadien und vor dem Fernseher, die besten Spielerinnen der Welt. «Eine WM ist der Traum jeder Fussballerin. Sie wird mir und meiner Karriere einen mega Push geben.»

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