Bereits mit 16 unterschrieb Ramona Bachmann ihren ersten Profi-Vertrag. Mittlerweile zählt sie mit ihren 20 Titeln längst zu den erfolgreichsten Schweizer Fussballerinnen aller Zeiten. Doch die Luzernerin ist nicht nur erfolgreich, mit ihrer Spielweise, die an Xherdan Shaqiri erinnert, polarisiert sie auch. Hier erklärt die zweitbeste Nati-Torschützin und der Star des Schweizer Teams an der EM, warum sie die Kritik kalt lässt.

Ramona Bachmann, Sie haben sich gegen England verletzt. Wie geht es Ihrer Hand?
Ramona Bachmann: Es sieht schlimmer aus, als es ist. Die Hand ist geschwollen, aber es ist nur eine Quetschung und kein Bruch.

Sie fliegen am Montag mit der Nati nach England, was liegt an der EM drin?
Ein Sieg gegen Portugal ist Pflicht. Aber wir müssen realistisch sein: Ein Sieg gegen Schweden wird schwierig, aber ein Punkt ist möglich. Dafür müssen alle ihre Leistung abrufen und es braucht auch ein bisschen Glück.

Liegt Ihnen Schweden mehr als Holland?
Nein, ich glaube, gegen Holland ist mehr drin. Die Schwedinnen sind kompakt und diszipliniert. Sie machen es den Gegnerinnen unglaublich schwierig.

Die Tests vor der EM gegen England und Deutschland gingen mit einem Gesamtskore von 0:11 verloren. Seid ihr gut vorbereitet?
Für uns sind diese Niederlagen gegen grosse Teams nicht schlecht. Individuell sind wir an der EM schwächer besetzt als die meisten Teams, wir können nur als Einheit etwas reissen. Diese Niederlagen haben uns geholfen, uns zu reflektieren. Ich glaube, man lernt aus ihnen mehr als aus Siegen.

Riana Fischer sagte im «Blick Kick» Sie sollten auch mal den Ball abspielen und nicht so egoistisch sein. Was sagen Sie dazu?
Es wird immer Kritiker und Leute geben, die es besser wissen. Ich analysiere alle meine Spiele mit dem Staff und schaue, was ich besser machen könnte. Wenn ich im eins gegen eins hängen bleibe, heisst es schnell, ich soll mehr abspielen. Wenn ich das eins gegen eins gewinne und ein Tor schiesse, feiern mich alle. Ich höre auf mein Team und meine Trainer und die anderen Meinungen interessieren mich nicht.

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Am freien Wochenende vor dem Abflug waren Sie den ganzen Tag auf dem Fussballplatz. Warum findet Ihr Fussballcamp jetzt statt?
Ich konnte den Termin für mein Fussballcamp selbst wählen und habe mich bewusst für dieses Wochenende entschieden. Mit den Kindern zu spielen, gibt mir extra Motivation und natürlich will ich auch etwas zurückgeben.

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Dieser Sommer ist viel los. Sie haben sich auch noch verlobt!
Ich habe mit der Planung vor vier Monaten begonnen. Ich wollte es in den Ferien machen, weil in Griechenland das Wetter mitspielt. Charlotte steht auf Romantik, also musste ich mir Mühe geben (lacht).

Wissen Sie schon, wann und wo die Hochzeit stattfindet?
Den Ort wissen wir noch nicht. Aber nächstes Jahr bin ich hoffentlich an der WM und Charlotte ist noch im Studium. Darum werden wir wohl erst im Sommer 2024 heiraten.

Ihr seid seit einem Jahr zusammen. Warum sind Sie sich bei Charlotte so sicher?
Zwischen uns hat es von Beginn weg gepasst. Es ist komplett anders, wie in früheren Beziehungen. Für mich stimmt es auf allen Ebenen und wir haben auch die gleichen Wertvorstellungen. Vor allem das Timing stimmt. Ich habe die richtige Person zum richtigen Zeitpunkt gefunden. Wir hatten auch schon vor der Verlobung über unsere Zukunft gesprochen.

Haben Sie auch schon darüber gesprochen, was passiert, wenn Ihr Vertrag bei PSG nächsten Sommer ausläuft?
Ja, die Situation ist für mich komplett anders. Wir werden die Entscheidung gemeinsam treffen und Charlotte wird mit mir mitkommen. Die Schweiz, Frankreich, Spanien oder England – es wäre alles möglich. Momentan stimmt es aber für mich in Paris, darum könnte ich mir auch vorstellen, den Vertrag nochmals zu verlängern.

Die Schweiz ist also eine Option?
Nächstes Jahr wohl noch nicht. Die Schweizer Super League ist nicht auf dem Niveau, auf welchem ich momentan spielen möchte. Aber sie ist eine Option für die Zukunft.

Sie haben in Ihrer Karriere 20 Titel geholt, doch die Champions League fehlt. Stresst Sie das?
Von diesem Titel träumt natürlich jede Fussballerin. Ich habe bis jetzt dreimal den Final verloren. Das stört mich ehrlich gesagt schon. Aber ich glaube, es ist weiterhin ein realistisches Ziel.

Mit 32 bleiben Ihnen aber nicht mehr so viel Zeit mehr dafür.
Mein Alter stresst mich überhaupt nicht. Ich bin momentan in Top-Form und fühle mich sehr gut. Ich brauche zwar mehr Erholungszeit, aber ich passe mich an und höre auf meinen Körper.

Haben Sie schon über die Zeit nach Ihrer Karriere nachgedacht?
Klar. Ich werde dem Fussball sicher in irgendeiner Form erhalten bleiben. Ich arbeite gerne mit Talenten zusammen. Mit meiner Erfahrung und Kontakten wird es bestimmt etwas Passendes geben.

Gruppe A1

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Italien	6	5	9
	2	Niederlande	6	0	9
	3	Norwegen	6	3	7
	4	Finnland	6	-8	5

Gruppe A2

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Spanien	6	13	15
	2	Dänemark	6	6	12
	3	Belgien	6	-13	4
	4	Tschechische Republik	6	-6	4

Gruppe A3

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Frankreich	6	1	12
	2	England	6	3	11
	3	Schweden	6	2	8
	4	Irland	6	-6	3

Gruppe A4

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Deutschland	6	9	15
	2	Island	6	6	13
	3	Österreich	6	-2	7
	4	Polen	6	-13	0

Gruppe B1

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Schweiz	6	11	15
	2	Türkei	6	0	9
	3	Ungarn	6	1	7
	4	Aserbaidschan	6	-12	4

Gruppe B2

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Schottland	6	12	16
	2	Serbien	6	7	13
	3	Slowakei	6	-6	4
	4	Israel	6	-13	1

Gruppe B3

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Portugal	6	12	16
	2	Nordirland	6	1	10
	3	Bosnien und Herzegowina	6	-5	7
	4	Malta	6	-8	1

Gruppe B4

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Wales	6	15	14
	2	Ukraine	6	7	11
	3	Kroatien	6	-5	9
	4	Kosovo	6	-17	0

Gruppe C1

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Weißrussland	6	19	18
	2	Georgien	6	-1	10
	3	Litauen	6	-5	7
	4	Zypern	6	-13	0

Gruppe C2

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Slowenien	6	26	18
	2	Lettland	6	-8	9
	3	Nordmazedonien	6	-7	7
	4	Moldawien	6	-11	1

Gruppe C3

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Griechenland	6	13	16
	2	Montenegro	6	11	10
	3	Färöer	6	2	9
	4	Andorra	6	-26	0

Gruppe C4

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Rumänien	6	15	18
	2	Bulgarien	6	-2	7
	3	Armenien	6	-10	6
	4	Kasachstan	6	-3	4

Gruppe C5

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Albanien	4	4	9
	2	Luxemburg	4	-1	5
	3	Estland	4	-3	2