«Es ist der erste Schritt, aber…»
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SFV-Direktorin über Equal Pay:«Es ist der erste Schritt, aber…»

Gleiche Boni wie die Männer
Prämien-Knüller vor der Frauen-EM!

Kurz vor der EM in England nähert sich der SFV in einem historischen Schritt der gleichen Bezahlung von Frauen und Männern an. Der Hauptsponsor bezahlt ab sofort die gleichen Prämien.
Publiziert: 21.06.2022 um 16:13 Uhr
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Aktualisiert: 21.06.2022 um 16:29 Uhr
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Erfolg für die Frauen-Nati: vom Hauptsponsor und vom SFV gibts ab sofort mehr Geld.
Foto: Sven Thomann
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Ugo Curty

Die Lohngleichheit zwischen Frauen und Männern – sie ist auch vor der Frauen-EM im Juli in England ein heisses Thema. Nun hat der SFV «einen historischen ersten Schritt» gemacht, wie Tatjana Haenni sagt.

Was die Direktorin für Frauenfussball meint? Hauptsponsor Credit Suisse schüttet ab sofort die gleichen Prämien für die Frauen- und Männer-Natis aus. Das betrifft etwa Bonuszahlungen für eine EM- oder WM-Qualifikation. Bei den Frauen bedeutet das um den Faktor 4,5 höhere Bonis als bisher!

Haenni: «Das ist ein unglaublich starkes Signal. Noch vor einem Jahr hätte ich nicht daran geglaubt. Aber davon abgesehen müssen wir noch an vielen Aspekten arbeiten, um eine echte Gleichstellung zu erreichen.»

Steffi Buchli, Blick-Chefredaktorin Sport, über höhere Prämien im Frauenfussball

So funktioniert die Nati-Bezahlung

Denn «Equal Pay», also die ebenbürtige Bezahlung, ist in der Schweiz im Gegensatz zu anderen Verbänden wie den USA noch nicht ganz erreicht. Deshalb nennt der SFV sein neues Modell «Equal Prime». SFV-Präsident Dominique Blanc: «Im internationalen Vergleich stehen wir gut da, besser als beispielsweise Deutschland oder Spanien. Für uns ist das eine Investition im sechsstelligen Bereich.»

Für die Nati-Spielerinnen und Spieler gibt es drei Einkommensquellen: 1. Bonuszahlungen von Verbandsponsoren. 2. Bildrechte-Vergütungen. 3. erfolgsabhängige Prämien bei EM oder WM.

«EM-Traum platzen zu lassen ist scheisse»
3:32
Frauen-Nati-Trainer über Kader:«EM-Traum platzen zu lassen ist scheisse»
Nielsen: «Es hat mir das Herz gebrochen»

Am Pressetermin der Frauen-Nati in Zürich ist wegen der neuen Prämien viel die Rede von der Gleichheit zwischen Männer- und Fussball. Aber Nati-Trainer Nils Nielsen hätte sich auch eine Angleichung in einem ganz anderen Bereich gewünscht!

«Hätte ich 26 Kaderplätze gehabt, wäre es einfacher gewesen», sagt Nielsen. Denn bei den Männern waren 2021 an der EM wie auch an der WM in Katar 26 Spieler erlaubt. Doch bei der Frauen-EM in England dürfen nur 23 nominiert werden.

Jetzt steht unser 23-Frau-Kader, der im Juli gegen Portugal, Schweden und Holland für ein Sommermärchen sorgen will. Die 23 Spielerinnen werden angeführt von Captain Lia Wälti (29) sowie den Starstürmerinnen Ana Maria Crnogorcevic (31) und Ramona Bachmann (31).

Für ein Quartett hingegen ist der Traum geplatzt. Nielsen musste nach der zweiten Camp-Woche nach einem ersten Cut Mitte Juni nochmals vier Spielerinnen aussortieren. «Es war sehr emotional. Aber das zeigte mir, dass sie unbedingt dabei sein wollten», sagt Nielsen mit einer Körpersprache, die zeigt, dass ihm der letzte Kaderschnitt nahe gegangen ist. «Ich weiss, dass solche Entscheidungen zu meinem Job gehören. Aber daran gewöhnen werde ich mich nie.»

Nielsen informierte in Einzelgesprächen Irina Pando (26, Leverkusen), Vanessa Bernauer (34, Roma), Nina Stapelfeldt (27, Milan) und Malin Gut (21, GC), dass sie nicht im EM-Kader stehen.

Es hätten auf der Suche nach der richtigen Mischung zwischen Jung und Erfahrung einzig Details den Ausschlag gegeben. Vor allem bei Gut, die zwar wegen eines Kreuzbandrisses ein Jahr nicht gespielt hat, aber drauf und dran war, den Cut zu schaffen. Nielsen: «Es hat mir das Herz gebrochen, Malin nicht mitzunehmen. Aber die EM kommt nun doch zwei Monate zu früh für sie.»

Nils Nielsen: Der Nati-Trainer präsentiert sein 23-Frau-Aufgebot für die EM in England.
Freshfocus

Am Pressetermin der Frauen-Nati in Zürich ist wegen der neuen Prämien viel die Rede von der Gleichheit zwischen Männer- und Fussball. Aber Nati-Trainer Nils Nielsen hätte sich auch eine Angleichung in einem ganz anderen Bereich gewünscht!

«Hätte ich 26 Kaderplätze gehabt, wäre es einfacher gewesen», sagt Nielsen. Denn bei den Männern waren 2021 an der EM wie auch an der WM in Katar 26 Spieler erlaubt. Doch bei der Frauen-EM in England dürfen nur 23 nominiert werden.

Jetzt steht unser 23-Frau-Kader, der im Juli gegen Portugal, Schweden und Holland für ein Sommermärchen sorgen will. Die 23 Spielerinnen werden angeführt von Captain Lia Wälti (29) sowie den Starstürmerinnen Ana Maria Crnogorcevic (31) und Ramona Bachmann (31).

Für ein Quartett hingegen ist der Traum geplatzt. Nielsen musste nach der zweiten Camp-Woche nach einem ersten Cut Mitte Juni nochmals vier Spielerinnen aussortieren. «Es war sehr emotional. Aber das zeigte mir, dass sie unbedingt dabei sein wollten», sagt Nielsen mit einer Körpersprache, die zeigt, dass ihm der letzte Kaderschnitt nahe gegangen ist. «Ich weiss, dass solche Entscheidungen zu meinem Job gehören. Aber daran gewöhnen werde ich mich nie.»

Nielsen informierte in Einzelgesprächen Irina Pando (26, Leverkusen), Vanessa Bernauer (34, Roma), Nina Stapelfeldt (27, Milan) und Malin Gut (21, GC), dass sie nicht im EM-Kader stehen.

Es hätten auf der Suche nach der richtigen Mischung zwischen Jung und Erfahrung einzig Details den Ausschlag gegeben. Vor allem bei Gut, die zwar wegen eines Kreuzbandrisses ein Jahr nicht gespielt hat, aber drauf und dran war, den Cut zu schaffen. Nielsen: «Es hat mir das Herz gebrochen, Malin nicht mitzunehmen. Aber die EM kommt nun doch zwei Monate zu früh für sie.»

Bis 2024 werden alle Sponsoren-Prämien gleichberechtigt sein. Die Credit Suisse geht diesen Schritt nun zwei Jahre früher als geplant. Auch bei den Bildrechten – da gehts etwa um Entschädigungen für Auftritte in Werbespots – stellt der SFV jetzt auf «Equal».

Bleibt der letzte Punkt. Die Uefa schüttet für die Teilnehmer der Männer-EM 14 mal soviel Geld aus wie an der Frauen-EM (221 Mio vs. 16 Mio.). Bei den Schweizer Männern erhalten die Spieler und der Staff 20 Prozent der Gesamtprämie. «Mit dem Rest werden alle anderen Aktivitäten des Schweizer Fussballs finanziert», sagt Blanc.

Der definitive Kader für die Frauen-EM

Tor:
Gaelle Thalmann (36, Sevilla), Seraina Friedli (29, Aarau), Livia Peng (20, Zürich).

Abwehr:
Eseosa Aigbogun (29, Paris FC), Luana Bühler (26, Hoffenheim), Viola Calligaris (26, Levante), Rahel Kiwic (31, Zürich), Noelle Maritz (26, Arsenal), Lara Marti (22, Leverkusen), Rachel Rinast (31, Köln), Julia Stierli (25, Zürich), Ella Touon (18, Essen).

Mittelfeld:
Sandy Maendly (34, Servette), Sandrine Mauron (25, Frankfurt), Coumba Sow (26, Paris FC), Lia Wälti (29, Arsenal), Riola Xhemaili (19, Freiburg).

Sturm:
Ramona Bachmann (31, Paris SG), Ana Maria Crnogorcevic (31, Barcelona), Svenja Fölmli (19, Freiburg), Fabienne Humm (35, Zürich), Géraldine Reuteler (23, Frankfurt), Meriame Terchoun (26, Zürich).

Nati-Programm:

Testspiele:

24. Juni: Deutschland – Schweiz (17.00 Uhr, Erfurt)

30. Juni: Schweiz – England (18.00 Uhr, Zürich)

EM-Gruppenspiele:

9. Juli: Portugal – Schweiz (18.00 Uhr, Leigh)

13. Juli: Schweden – Schweiz (18.00 Uhr, Sheffield)

17. Juli: Schweiz – Holland (18.00 Uhr, Sheffield)

Tor:
Gaelle Thalmann (36, Sevilla), Seraina Friedli (29, Aarau), Livia Peng (20, Zürich).

Abwehr:
Eseosa Aigbogun (29, Paris FC), Luana Bühler (26, Hoffenheim), Viola Calligaris (26, Levante), Rahel Kiwic (31, Zürich), Noelle Maritz (26, Arsenal), Lara Marti (22, Leverkusen), Rachel Rinast (31, Köln), Julia Stierli (25, Zürich), Ella Touon (18, Essen).

Mittelfeld:
Sandy Maendly (34, Servette), Sandrine Mauron (25, Frankfurt), Coumba Sow (26, Paris FC), Lia Wälti (29, Arsenal), Riola Xhemaili (19, Freiburg).

Sturm:
Ramona Bachmann (31, Paris SG), Ana Maria Crnogorcevic (31, Barcelona), Svenja Fölmli (19, Freiburg), Fabienne Humm (35, Zürich), Géraldine Reuteler (23, Frankfurt), Meriame Terchoun (26, Zürich).

Nati-Programm:

Testspiele:

24. Juni: Deutschland – Schweiz (17.00 Uhr, Erfurt)

30. Juni: Schweiz – England (18.00 Uhr, Zürich)

EM-Gruppenspiele:

9. Juli: Portugal – Schweiz (18.00 Uhr, Leigh)

13. Juli: Schweden – Schweiz (18.00 Uhr, Sheffield)

17. Juli: Schweiz – Holland (18.00 Uhr, Sheffield)

Um den abgrundtiefen Unterschied etwas zu nivellieren, erhält die Frauen-Nati nun die ganze Uefa-Prämie, zudem wird der Betrag «durch eine Zulage des SFV ergänzt und gedeckt». Das bedeutet unter dem Strich aber immer noch eine Differenz von der Männer- zur Frauen-Nati von rund 1 Million! «Der erste Schritt war der schwierigste. Ich bin überzeugt, dass weitere folgen werden», sagt Haenni und kündigt an, Druck auf die Uefa und die Fifa auszuüben.

Arbeit gibts aber nicht nur bei der Bezahlung der Nati-Stars. Der Schweizer Frauenfussball muss sich auch bei der Professionalisierung in den Klubs und der Women´s Super League weiter entwickeln.

«Wir wollen ein Fussball-Fest in der Schweiz»
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SFV-Haenni zur EM-Kandidatur:«Wir wollen ein Fussball-Fest in der Schweiz»

Frauen-Nati: Liveticker der Pressekonferenz zum neuen Prämienmodell und EM

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Gruppe A1
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Italien
Italien
6
5
9
2
Niederlande
Niederlande
6
0
9
3
Norwegen
Norwegen
6
3
7
4
Finnland
Finnland
6
-8
5
Gruppe A2
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Spanien
Spanien
6
13
15
2
Dänemark
Dänemark
6
6
12
3
Belgien
Belgien
6
-13
4
4
Tschechische Republik
Tschechische Republik
6
-6
4
Gruppe A3
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Frankreich
Frankreich
6
1
12
2
England
England
6
3
11
3
Schweden
Schweden
6
2
8
4
Irland
Irland
6
-6
3
Gruppe A4
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Deutschland
Deutschland
6
9
15
2
Island
Island
6
6
13
3
Österreich
Österreich
6
-2
7
4
Polen
Polen
6
-13
0
Gruppe B1
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Schweiz
Schweiz
6
11
15
2
Türkei
Türkei
6
0
9
3
Ungarn
Ungarn
6
1
7
4
Aserbaidschan
Aserbaidschan
6
-12
4
Gruppe B2
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Schottland
Schottland
6
12
16
2
Serbien
Serbien
6
7
13
3
Slowakei
Slowakei
6
-6
4
4
Israel
Israel
6
-13
1
Gruppe B3
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Portugal
Portugal
6
12
16
2
Nordirland
Nordirland
6
1
10
3
Bosnien und Herzegowina
Bosnien und Herzegowina
6
-5
7
4
Malta
Malta
6
-8
1
Gruppe B4
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Wales
Wales
6
15
14
2
Ukraine
Ukraine
6
7
11
3
Kroatien
Kroatien
6
-5
9
4
Kosovo
Kosovo
6
-17
0
Gruppe C1
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Weißrussland
Weißrussland
6
19
18
2
Georgien
Georgien
6
-1
10
3
Litauen
Litauen
6
-5
7
4
Zypern
Zypern
6
-13
0
Gruppe C2
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Slowenien
Slowenien
6
26
18
2
Lettland
Lettland
6
-8
9
3
Nordmazedonien
Nordmazedonien
6
-7
7
4
Moldawien
Moldawien
6
-11
1
Gruppe C3
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Griechenland
Griechenland
6
13
16
2
Montenegro
Montenegro
6
11
10
3
Färöer
Färöer
6
2
9
4
Andorra
Andorra
6
-26
0
Gruppe C4
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Rumänien
Rumänien
6
15
18
2
Bulgarien
Bulgarien
6
-2
7
3
Armenien
Armenien
6
-10
6
4
Kasachstan
Kasachstan
6
-3
4
Gruppe C5
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Albanien
Albanien
4
4
9
2
Luxemburg
Luxemburg
4
-1
5
3
Estland
Estland
4
-3
2
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