Wunderlin stellt ihre Teamstützen vor
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Vor dem Cupfinal:Wunderlin stellt ihre Teamstützen vor

Aufbruchstimmung beim FCSG
«Es geht hier um etwas Grösseres als dieses eine Spiel»

St. Gallen tritt im Cupfinal am Samstag in Zürich gegen Servette Chênois als Aussenseiter an. Für Trainerin Marisa Wunderlin geht es beim Projekt FC St. Gallen aber um mehr, als nur um dieses eine Spiel.
Publiziert: 29.04.2023 um 00:36 Uhr
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Aktualisiert: 29.04.2023 um 09:04 Uhr
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Marisa Wunderlin ist das Gesicht und die Identifikationsfigur beim FC St. Gallen.
Foto: Zamir Loshi
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Christian FinkbeinerStv. Fussballchef

Aus Marisa Wunderlin (35) sprudelt es nur so heraus, wenn sie über Fussball spricht. Die 35-Jährige ist das Gesicht und die Identifikationsfigur der St. Galler Frauenabteilung. «Bei uns in der Mannschaft geht es um etwas Grösseres, als nur um dieses eine Spiel.» Sie freue sich in erster Linie, dass sich die Spielerinnen mit dem Einzug in den Cupfinal belohnt hätten und ein weiteres Highlight erleben dürften. «Denn nur in Spielen, in denen man unter Druck steht, lernt man, mit Druck umzugehen.»

Vier Jahre arbeitete Wunderlin unter Nils Nielsen (51) auch als Assistenztrainerin der Nati. Ende Jahr verliess sie den Verband, um sich komplett dem Projekt in der Ostschweiz zu widmen. Ihren Vertrag mit dem Verein hat sie auf unbestimmte Zeit verlängert. «Es zeugt von gegenseitigem Vertrauen, gibt aber beiden Seiten auch die Freiheit.» Wenn sie eines Tages müde werden sollte, dann müsse sie schnaufen. «Ich brauche diese Flexibilität.»

«Ich bilde mir ein, die Spielerinnen hier besser zu verstehen»

Die im Stadtteil Sankt Georgen aufgewachsene Wunderlin fühlt sich wohl in ihrer Heimat. «Ich bilde mir ein, dass ich die Spielerinnen in der Ostschweiz besser verstehe, als an anderen Orten. Das Team ist richtig cool. Das heisst nicht, dass immer alles einfach ist, aber es ist die Art von Menschen und Charakteren, die mir Freude macht.»

Beim FCSG gibt es eine Perspektive. Das Projekt ist langfristig und nachhaltig ausgelegt. Die Spielerinnen, der Verein, die Frauenabteilung, sie alle sollen «organisch wachsen», so Wunderlin. Es gibt einen klaren Businessplan, in dem alle Abteilungen des Vereins integriert sind und der monatlich überprüft wird.

Spielerin könnte von heute auf morgen gehen

In der jetzigen Phase geht es unter anderem um eine Optimierung der Infrastruktur und der Trainingsbedingungen. Frühere Trainingszeiten. Eine bessere Rasenpflege. Ein Kraft- und Physioraum im Espenmoos, wo die Frauen spielen und trainieren. «Wir sind mitten in einem Prozess», sagt Wunderlin. Der nächste Schritt wäre, die Rahmenbedingungen der Spielerinnen zu verbessern. Eine Reduktion der Arbeitsbelastung wird angestrebt. Aktuell kann eine Spielerin von heute auf morgen den Klub verlassen, wie zuletzt Sarina Heeb (20) in Richtung Bundesliga. Eine Ablöse wird keine fällig. Auch das erschwert die Planung.

Servette Chênois als haushoher Favorit

Servette Chênois tritt am Samstag als haushoher Favorit zum Cupfinal in Zürich an (Anpfiff 17 Uhr). Die Genferinnen gewannen die Liga-Qualifikation souverän und blieben in 18 Spielen ohne Niederlage. Die zwei Siege gegen St. Gallen fielen mit 2:1 und 3:2 allerdings knapp aus. Während St. Gallen im Halbfinal gegen Luzern nach einem Spektakel und einem Penalty in der Nachspielzeit 4:3 siegte, setzte sich Servette gegen Meister und Cup-Verteidiger Zürich souverän 3:0 durch. Die Stars der von Eric Sévérac trainierten Genferinnen sind die Nati-Spielerinnen Coumba Sow und Sandrine Mauron, die portugiesische Torhüterin Ines Pereira sowie Stürmerin Natalia Padilla. Die in Spanien geborene Polin war zusammen mit Fabienne Humm (FCZ) die beste Torschützin der Qualifikation (17 Tore). Wie St. Gallen steht auch Servette, der Meister von 2021, erstmals im Cupfinal. Das letzte welsche Team, das den Cup gewann, war Yverdon 2011. Bis am Freitag sind gut 5000 Tickets für den Final im Zürcher Letzigrund abgesetzt worden. Ein Bundesrat oder eine Bundesrätin hat sich nicht angekündigt.

Servette Chênois tritt am Samstag als haushoher Favorit zum Cupfinal in Zürich an (Anpfiff 17 Uhr). Die Genferinnen gewannen die Liga-Qualifikation souverän und blieben in 18 Spielen ohne Niederlage. Die zwei Siege gegen St. Gallen fielen mit 2:1 und 3:2 allerdings knapp aus. Während St. Gallen im Halbfinal gegen Luzern nach einem Spektakel und einem Penalty in der Nachspielzeit 4:3 siegte, setzte sich Servette gegen Meister und Cup-Verteidiger Zürich souverän 3:0 durch. Die Stars der von Eric Sévérac trainierten Genferinnen sind die Nati-Spielerinnen Coumba Sow und Sandrine Mauron, die portugiesische Torhüterin Ines Pereira sowie Stürmerin Natalia Padilla. Die in Spanien geborene Polin war zusammen mit Fabienne Humm (FCZ) die beste Torschützin der Qualifikation (17 Tore). Wie St. Gallen steht auch Servette, der Meister von 2021, erstmals im Cupfinal. Das letzte welsche Team, das den Cup gewann, war Yverdon 2011. Bis am Freitag sind gut 5000 Tickets für den Final im Zürcher Letzigrund abgesetzt worden. Ein Bundesrat oder eine Bundesrätin hat sich nicht angekündigt.

Dass dieser Fortschritt für alle innerhalb von ein bis zwei Jahren geschehen werde, sei eine Utopie, sagt Wunderlin. Es ist aber das mittelfristige Ziel. Das kurzfristige ist der Cupfinal gegen Servette Chênois, den Quali-Sieger der Liga. «Von zehn Spielen gewinnt Servette mehr als wir, aber wir sind mental stärker, verteidigen solidarisch und können mit Läufen in die Tiefe Nadelstiche setzen», sagt Wunderlin. «Es kann frustrierend sein, gegen uns zu spielen.» Gelingt das gegen Servette, könnten die St. Galler Frauen das schaffen, was den Männern in den vergangenen zwei Jahren verwehrt blieb: die Cup-Trophäe in die Ostschweiz zu holen.

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